Blutige Bilanz im Gazastreifen: Menschen sterben bei Hilfsgüter-Angriff!

Der Artikel beleuchtet die jüngsten Angriffe auf Zivilisten im Gazastreifen durch die israelische Armee, die zu zahlreichen Opfern führten.
Der Artikel beleuchtet die jüngsten Angriffe auf Zivilisten im Gazastreifen durch die israelische Armee, die zu zahlreichen Opfern führten. (Symbolbild/ANAGAT)

Blutige Bilanz im Gazastreifen: Menschen sterben bei Hilfsgüter-Angriff!

Rafah, Gazastreifen, Palästina - Die Situation im Gazastreifen spitzt sich erneut zu: Am Dienstagmorgen wurden mindestens 19 unbewaffnete Zivilisten von israelischen Soldaten getötet, in der Nähe eines Verteilzentrums der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) am Netzarim-Korridor. Über hundert Menschen erlitten Verletzungen bei diesem Angriff, wie das Bericht der Zeitung der Arbeit nachzulesen ist. Laut dem Al-Kuds-Krankenhaus ereignete sich der Vorfall zu einem Zeitpunkt, als die GHF die Verteilung von Lebensmitteln in der Region durchgeführt hat. Die letzten Tage haben bereits eine ähnliche Tragödie in der Nähe von Rafah gesehen, wo 27 Zivilisten durch israelisches Feuer ums Leben kamen.

Die GHF hat mittlerweile die Verteilung von Hilfsgütern eingestellt und die Bevölkerung aufgefordert, ihre Verteilzentren zur eigenen Sicherheit zu meiden. „Die Wege dorthin sind lebensgefährlich“, melden die Verantwortlichen und betonen, dass die Schließung vorläufig ist, ohne einen genauen Zeitrahmen für eine Wiedereröffnung anzugeben. Diese Entscheidung kommt nicht von ungefähr, bereits in den Tagen vor dem Stopp gab es wiederholt Schüsse in der Umgebung der Einsatzorte der GHF, wie auch das Bericht der Tagesschau schildert.

Vorwürfe und Widersprüche

Israels Streitkräfte geben an, dass die Hamas die Hilfsgüterverteilung gestört hat. Diese Behauptungen werden jedoch von mehreren Menschenrechtsorganisationen in Frage gestellt, die vielmehr von friedlichen Verteilungen vor den Angriffen berichten. Ein weiterer erschreckender Vorfall ereignete sich am Sonntag, wo die Hamas behauptet, dass 31 Zivilisten nahe eines GHF-Verteilzentrums getötet und 176 verletzt wurden. Die GHF bezeichnete diese Angaben jedoch als „Falschmeldungen“. Trotz dieser Kontroversen betont die israelische Armee, dass sie nur in die Nähe von verdächtigen Personen Schüsse abgegeben hat, und kündigte eine Untersuchung an.

Die Fortdauer der Angriffe auf den Gazastreifen sowie die angespannten Bedingungen vor Ort, besonders in der Stadt Rafah mit über einer Million Einwohnern, deren Zahl sich in den letzten Jahren durch die Zunahme von Vertriebenen verfünffacht hat, stellen eine humanitäre Katastrophe dar. Amnesty International berichtet von einem unmittelbaren Risiko eines Völkermords und fordert in ihrem aktuellen Bericht einen sofortigen Waffenstillstand und Maßnahmen gegen Völkerrechtsverbrechen

Die humanitäre Lage verschärft sich

Mit der Schließung der GHF-Verteilzentren wird die bereits prekäre humanitäre Situation im Gazastreifen weiter verschärft. Am Mittwoch kündigte die GHF kurzfristig an, die Verteilzentren wieder zu öffnen und 1,4 Millionen Mahlzeiten auszuteilen. Ob dies jedoch ausreicht, um einen größeren Kollaps der Versorgungssysteme abzuwenden, bleibt fraglich. Angesichts der anhaltenden Militäraktionen und der damit verbundenen Risiken sind die Menschen gezwungen, auf die Straße zu gehen und sich in Gefahr zu bringen.

Der Teufelskreis von Gewalt, Misstrauen und humanitärer Not zeigt die tragischen Auswirkungen des Konflikts auf die Zivilbevölkerung im Gazastreifen mehr denn je. Es bleibt zu hoffen, dass ein Umdenken einsetzt und der Fokus auf die dringend benötigte humanitäre Hilfe gelegt wird, bevor weitere unschuldige Opfer zu beklagen sind.

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OrtRafah, Gazastreifen, Palästina
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