Wiener Neubau Goldener Flamingo : Anwohner klagen über Blendung!
Im Wiener Bezirk Wieden sorgt das Neubauprojekt "Goldener Flamingo" für Anwohnerbeschwerden wegen Blendung und geplanter Kurzzeitvermietung.

Wiener Neubau Goldener Flamingo : Anwohner klagen über Blendung!
In der Karolinengasse 10 in Wien ist das Neubauprojekt „Goldener Flamingo“ von Steiner Immobilien gerade in der Endphase der Bauarbeiten. Mit insgesamt 28 Eigentumswohnungen und vier gewerblichen Einheiten, sowie einer Tiefgarage und Fußbodenheizung, soll das neue Gebäude die Wohnsituation im Viertel bereichern. Doch die Stimmung unter den Anwohnern ist alles andere als harmonisch. So berichtet die Mein Bezirk, dass vor allem die starken Blendeffekte der Fenster zur Klage motivieren.
Eine Anwohnerin hat selbst ein Blendungsmessgerät verwendet, das Werte oberhalb der erlaubten Richtlinien zeigte. Trotz ihrer Bemühungen, die Behörden einzuschalten, erhielt sie bislang keine befriedigende Antwort auf ihre Beschwerden. Die Magistratsabteilung 37, zuständig für Bauangelegenheiten, wies nach eigenen Überprüfungen die Vorwürfe zurück und stellte fest, dass das Bauvorhaben das Stadtbild nicht stört und in der Form üblich ist. Dennoch bleibt die Unsicherheit bei den Anwohnern, ob die Jalousien tatsächlich eine dauerhafte Lösung gegen die Blendung bieten, da die Problematik wieder auftauchen könnte, wenn diese geöffnet werden.
Kritik an Kurzzeitvermietungen
Ein weiterer Streitpunkt ist die Umwandlung eines Teils des Gebäudes in eine Unterkunft für Kurzzeitvermietungen, was bei den Anwohnern auf Unverständnis stößt. Laut einem Aushang sind hier 22 Apartments mit insgesamt 45 Gästebetten geplant, was die Sorgen über zusätzlichen Lärm und fremde Gäste verstärkt. In einer Wohnzone, in der mindestens 80% der Wohnfläche für Wohnzwecke genutzt werden sollten, stößt dieses Vorhaben auf rechtliche Bedenken.
Die Stadt Wien nimmt das Thema Kurzzeitvermietungen ernster denn je. Die Wiener Presse berichtet, dass die MA 37, die Baupolizei, sich intensiv mit illegalen Vermietungen auseinandersetzt und bereits bei Schwerpunktaktionen zwei illegale Hotels am Wiedner Gürtel ausgehoben hat. Die neuen Regelungen seit dem 1. Juli 2022 setzen strenge Maßstäbe: Vermietungen über 90 Tage müssen von allen Eigentümern genehmigt werden und eine Ausnahmebewilligung ist notwendig, um rechtlich zu agieren.
Erhöhte Kontrolle und Strafen
Bereits in den ersten Monaten des Jahres 2025 gab es 887 Anzeigen im Referat Kontrolle Kurzzeitvermietung. Mehrmals wöchentlich werden Kontrollen durchgeführt, um den Verdacht auf zweckwidrige Vermietungen zu überprüfen. Die dreistesten Verstöße können bis zu 50.000 Euro pro Wohnung nach sich ziehen, was für viele Eigentümer einen enormen Anreiz darstellt, sich an die Vorschriften zu halten.
Wie sich die Situation in der Karolinengasse weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten. Anwohner bemerken, dass die Bautätigkeiten und die Umwidmungen großer Einfluss auf ihr Leben haben und kritisieren die unzureichende Kommunikation seitens der Behörden. Es bleibt zu hoffen, dass die Behörde eine Lösung findet, die sowohl den Interessen der Bauherren als auch denen der Anwohner gerecht wird.