Wien braucht Helsinkis Erfolgsrezept gegen Verkehrstote!

Wien braucht Helsinkis Erfolgsrezept gegen Verkehrstote!
In letzter Zeit wird viel über die Verkehrssicherheit in unseren Städten diskutiert. Ein aufschlussreiches Beispiel kommt aus Helsinki, wo die Stadt seit Juli 2024 keinen einzigen Verkehrstoten zu verzeichnen hat. Dies ist nicht nur ein Zufall, sondern das Ergebnis wohl durchdachter Maßnahmen, die auch für Wien Potenzial bieten. Denn in der österreichischen Hauptstadt könnte eine ähnliche Strategie vermehrt angewandt werden, um das Autofahren sicherer zu gestalten.
Wie Kurier berichtet, hat Helsinki, mit seinen 1,4 Millionen EinwohnerInnen, über 50% seines Straßennetzes mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h versehen. Diese Maßnahme gilt als einer der Hauptgründe für den Rückgang der Verkehrsunfälle. In den letzten Jahrzehnten war auf mehr als der Hälfte der Straßen noch Tempo 50 erlaubt. Heute gibt es nicht nur weniger Verkehrstote, auch die Zahl der Verletzten ist stark gesunken. Dieses Trend zeigt, dass Sicherheitsmaßnahmen in urbanen Räumen erfolgreich umgesetzt werden können.
Maßnahmen für mehr Sicherheit
Die verantwortlichen Behörden in Helsinki haben erkannt, dass grundlegende Veränderungen in der Verkehrsinfrastruktur notwendig sind. Neben der Geschwindigkeit sind auch die Optimierung von Radinfrastruktur und Gehwegen für FußgängerInnen entscheidend. Dies zeigt eine Studie von George Yannis und Eva Michelaraki, die die Wirksamkeit stadtweiter Geschwindigkeitsbegrenzungen in europäischen Großstädten untersucht hat, wie Zukunft Mobilität dokumentiert. 70 von 40 analysierten Städten nannten die Verkehrssicherheit als Hauptziel für Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Zusätzlich wurde der öffentliche Nahverkehr in Helsinki massiv ausgebaut, was nicht nur den Individualverkehr entlastet, sondern auch die Sicherheitslage maßgeblich verbessert hat. Ebenso ist ein besseres Verkehrskonzept ausschlaggebend, das sowohl Fußgänger als auch FahrradfahrerInnen stärker in die Planung mit einbezieht. Diese Maßnahmen haben laut ZDF dazu beigetragen, dass seit 2019 kein einziger tödlicher Unfall mit Fußgängern mehr zu verzeichnen war.
Wien im Vergleich
Was bedeutet dies für Wien? Um ähnliche Erfolge zu erzielen, wäre eine Ausweitung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in Wohnzonen ein wichtiger Schritt. Jenes Vorschlag genießt bei vielen BürgerInnen hohen Zuspruch. Der politische Wille der StadtpolitikerInnen wird dabei entscheidend sein. Wenn man bedenkt, dass auch in Städten wie Graz bereits positive Effekte zu registrieren sind, könnte Wien diesbezüglich ein gutes Beispiel finden.
Zusammengefasst zeigt sich, dass Verkehrstote in Großstädten keine systemimmanente Begleiterscheinung sind. Helsinki macht vor, wie mit einem klugen Mix aus Geschwindigkeitsbegrenzungen, einer verbesserten Infrastruktur für alternative Verkehrsmittel und einem starken Fokus auf FußgängerInnen die Sicherheit im Straßenverkehr deutlich erhöht werden kann. Diese Strategie sollte auch in Wien und anderen Städten nachgeahmt werden, um die Lebensqualität zu steigern und die Verkehrssicherheit nachhaltig zu verbessern.