30 neue Störe für die Donau: Ein Projekt für den Arten-Überleben!

30 neue Störe für die Donau: Ein Projekt für den Arten-Überleben!
Fritz-Grünbaum-Platz 1, 1060 Wien, Österreich - Am Fritz-Grünbaum-Platz 1 in Wien hat das „Haus des Meeres“ kürzlich 30 neue Störe willkommen geheißen. Diese faszinierenden Tiere sind Teil eines ehrgeizigen Projekts, das von der Universität für Bodenkultur (Boku) in Währing koordiniert wird. Ziel der Initiative ist es, bis 2030 über eine Million Störe in die Donau auszuwildern. Diese Störe stammen aus dem internationalen Artenschutzprojekt „LIFE-Boat4Sturgeon“ und wurden im Frühjahr 2024 gezüchtet, um als Muttertiere für den zukünftigen Nachwuchs zu dienen. Im sechsten Stock des „Haus des Meeres“ haben die Störe nun ein vorübergehendes Zuhause gefunden, wo sie beobachtet und betreut werden können.
Zu den Neuankömmlingen gehören verschiedene Störarten, die besonders bedroht sind. Insgesamt zielt das Projekt darauf ab, vier Störarten in der Donau vor dem Aussterben zu bewahren: den Sterlet, Waxdick, Sternhausen und Hausen. Für die großen Exemplare wurde das Forschungsschiff MS Negrelli, ein umgebautes Frachtschiff, als schwimmendes Labor eingerichtet, auf dem die Fische auf ihre Auswilderung vorbereitet werden. Ein wichtiger Teil der Finanzierung von „LIFE-Boat4Sturgeon“ erfolgt über das EU-LIFE-Programm, was die Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen zwischen verschiedenen Institutionen und Ländern fördert.
Bewusstsein schaffen für die Störpopulation
Das „Haus des Meeres“ hat sein Engagement für den Artenschutz nicht nur bei der Ansiedlung neuer Fische bewiesen, sondern auch durch den Um- und Ausbau eines gigantischen 13.000 Liter fassenden Aquariums im 6. Stock zu einem Donaubecken, in dem Stör-Jungtiere aufgezogen werden. Das Ziel ist klar: Der Erhalt der Störpopulation in der Donau. Jährlich empfängt das „Haus des Meeres“ mehr als 900.000 Besucher, die durch das neue Projekt auf die Zerbrechlichkeit des ökologischen Gleichgewichts in Flüssen aufmerksam gemacht werden sollen. Geschäftsführer Hans Köppen hebt hervor, dass jeder Besucher einen Beitrag zum Schutz bedrohter Arten leisten kann.
Die Arbeit der Projektpartner, zu denen unter anderem das österreichische Bundesministerium, viadonau sowie Institutionen aus Bayern, Ungarn, Slowenien, Rumänien, Bulgarien, der Slowakei und der Ukraine zählen, ist mehr als unterstützend: Sie ist essentiell. Projektleiter Thomas Friedrich betont, wie wichtig die Kooperation für das Bewusstsein über den Schutz bedrohter Störarten ist. Diese Arten sind weltweit die am stärksten gefährdete Tiergruppe, bedroht durch Lebensraumverlust, blockierte Wanderrouten und illegale Fischerei.
Vor wenigen Monaten konnte auch ein aufregender Erfolg in der Forschung verzeichnet werden. Rekordzahlen bei der Aussetzung von Stören im Jahr 2024 zeigen eine positive Entwicklung: Über 242.000 junge Sterlets wurden bereits in die österreichische Donau und ihre Nebenflüsse ausgesetzt. Insgesamt wurden seither 500.000 Sterlets freigelassen, was mehr als ein Drittel der geplanten 700.000 Auswilderungen bis 2030 entspricht. Besonders bemerkenswert ist ein Sensationsfund im Herbst 2024, als zwölf junge Sterlets in der freien Wildbahn gefangen wurden. Diese könnten Nachkommen der im Frühjahr 2024 ausgewilderten Larven sein oder sogar von einer natürlichen Reproduktion in der Donau stammen, was die Hoffnung auf eine Rückkehr der Störpopulation in die heimischen Gewässer beflügelt.
Für die vielen Beteiligten am Projekt stellt dieser Erfolg nicht nur eine Bestätigung der bisherigen Arbeit dar, sondern auch einen Anstieg des Bewusstseins für den naturvermittelten Artenschutz. „LIFE-Boat4Sturgeon“ ist somit ein leuchtendes Beispiel dafür, wie zusammengeführte Kräfte sowohl den Tierschutz bewahren können als auch das ökologische Gleichgewicht in unseren Gewässern stärken.
Für weitere Informationen über das Projekt können Sie die meinebezirk.at, Haus des Meeres und das Bundesministerium besuchen.
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Ort | Fritz-Grünbaum-Platz 1, 1060 Wien, Österreich |
Quellen |