Kehlmanns Ostern : Theatererlebnis zwischen Lockdown und Aufschwung!

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Uraufführung von Daniel Kehlmanns Stück "Ostern" in der Josefstadt thematisiert die Corona-Pandemie. Kritiken sind gemischt.

Uraufführung von Daniel Kehlmanns Stück "Ostern" in der Josefstadt thematisiert die Corona-Pandemie. Kritiken sind gemischt.
Uraufführung von Daniel Kehlmanns Stück "Ostern" in der Josefstadt thematisiert die Corona-Pandemie. Kritiken sind gemischt.

Kehlmanns Ostern : Theatererlebnis zwischen Lockdown und Aufschwung!

Am 6. September 2025 feierte das Stück „Ostern“ von Daniel Kehlmann seine Uraufführung in den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt. Das Werk, das den Verlauf der Corona-Pandemie beleuchtet, wurde in den letzten Jahren zur Leidenschaft des gerade einmal 45-jährigen Autors, der einen Überblick der turbulenten Zeiten bietet, in denen wir leben. Die Entscheidung, das Stück als Eröffnungspremiere zu inszenieren, fiel dem Direktor Herbert Föttinger, nachdem er zunächst Bedenken hinsichtlich einer Verschiebung hatte. Kehlmanns Werk, das er im März 2020 begonnen hatte, wurde mehrmals ergänzt, um aktuelle Themen wie Impfungen zu berücksichtigen. Und so können die Zuschauer in circa 2 Stunden und 40 Minuten sowohl zu Alltagsszenen aus dem Lockdown als auch zu den nachfolgenden Entwicklungen in der Pandemie eintauchen. 

Dass die Kritiken gemischt ausfallen, ist kein Wunder. Einige überzeugen sich von der künstlerischen Darbietung, während andere die Witzlosigkeit der dargestellten Szenen bemängeln. Die Presse beschreibt das erste Tablo der Sketche, das fragwürdige autoritäre Züge während der Pandemie thematisiert. Wie sieht das konkret aus? Ein Polizist weist eine Frau aus ihrem Haus, während ein strenger Flughafenkontrollor die Gepäckbestimmungen strikt durchsetzt. Hier wird der Zuschauer nicht nur an die Einschränkungen erinnert, sondern auch zu einem Nachdenken über die Absurditäten in so schwierigen Zeiten aufgefordert. Im zweiten Teil, der den Titel „Auferstehung“ trägt, wird es noch intensiver. Inspiriert von Dialekten eines Thomas Bernhard, begegnen wir einem Schauspieler, der in einem kleinen Hotelzimmer in Quarantäne sitzt und gegen seine Erinnerungen und Wahnvorstellungen ankämpft. 

Fragliche Wahrheiten und ein persönlicher Dialog

Das Stück ist nicht nur eine einfache Darstellung von COVID-19; in einem Brief an das Publikum greift Kehlmann persönlich Themen auf, die viele von uns bewegen. Die Zitate von Sebastian Kurz und Angela Merkel, wie: „Die ganze Welt ist mittlerweile ein Risikogebiet“, lassen erahnen, dass es sich hier um ein Werk handelt, das tief in die gesellschaftlichen und psychologischen Auswirkungen der Pandemie eintaucht. Bühne Magazin hebt hervor, dass die Inszenierung allerdings nicht für jedermann packend ist. Manchmal klam vigiert man über den großen Bühnenraum, der die beabsichtigte klaustrophobische Wirkung nicht entfalten kann. Einige Zuschauer sind skeptisch gegenüber der überzeugenden Darstellung dieser herausfordernden Zeit. 

Insgesamt bleibt das Urteil über Kehlmanns „Ostern“ und die Art der Inszenierung vielschichtig. Die Kammerspiele sind nun der Ort, an dem verschiedene Kritiker ihre Meinungen austauschen können – von lobenden Worten bis hin zu scharfer Kritik. Trotzdem – und das ist sicher das Spannendste – hat das Stück die Menschen dazu gebracht, über ihre Erfahrungen in einer außergewöhnlichen Geschichte zu reflektieren, die für lange Zeit prägend bleiben wird.