Wien kämpft gegen die Hitzewelle: Neue Schutzmaßnahmen vorgestellt!

Wien entwickelt einen Hitzeaktionsplan mit 29 Maßnahmen, um gefährdete Gruppen bei extremen Hitzewellen zu schützen.
Wien entwickelt einen Hitzeaktionsplan mit 29 Maßnahmen, um gefährdete Gruppen bei extremen Hitzewellen zu schützen. (Symbolbild/ANAGAT)

Wien kämpft gegen die Hitzewelle: Neue Schutzmaßnahmen vorgestellt!

Innere Stadt, Wien, Österreich - In Zeiten, in denen Extreme wie Hitzewellen immer häufiger auftreten, hat die Stadt Wien proaktive Maßnahmen ergriffen, um ihre Bürger zu schützen. Laut meinbezirk.at wird erwartet, dass Tage mit Temperaturen über 40 Grad in der näheren Zukunft keine Seltenheit mehr sein werden. Um auf diese Herausforderung bestmöglich vorbereitet zu sein, hat die Stadt einen umfassenden Hitzeaktionsplan entwickelt.

Dieser Plan vereint kurzfristige Schutzmaßnahmen mit langfristigen städtebaulichen Strategien, wobei der Fokus insbesondere auf vulnerable Gruppen gelegt wird. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Schwangere, Kinder und Obdachlose, die während Hitzewellen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Zu den Maßnahmen gehört die Entsiegelung im öffentlichen Raum sowie die Schaffung neuer Grünflächen, die den urbanen Lebensraum angenehmer gestalten sollen.

Effektive Informationssysteme

Um rechtzeitig auf drohende Extremhitze zu reagieren, wird ein digitales Warnsystem aktiviert. Dabei kann die Bevölkerung über verschiedene Kanäle, wie Medien und Apps, aber auch durch den innovativen „WienBot“, mit aktuellen Informationen versorgt werden. Darüber hinaus werden mobile Einsatzteams unterwegs sein, um vor Ort Wasser zu verteilen und Beratungen anzubieten.

Die Stadt hat insgesamt 29 Maßnahmen in ihrem Hitzeaktionsplan verankert, von denen etwa die Hälfte speziell auf die Bedürfnisse vulnerabler Gruppen ausgerichtet ist. Pflegeheime, Krankenhäuser und Tageszentren haben eigene Notfallpläne sowie bauliche Anpassungen getroffen, um einen bestmöglichen Schutz Für ihre Bewohner zu gewährleisten.

Schulungen und Sensibilisierung

Für Schulen und Kindergärten gelten ebenfalls angepasste Unterrichtsformen und Maßnahmen zur Begrünung, um jungen Menschen ein gesünderes Umfeld zu bieten. Auch Informationsangebote für Menschen mit psychischen oder chronischen Erkrankungen sind Teil des Plans, um sicherzustellen, dass niemand im Stich gelassen wird.

Zusätzlich werden Sozialdienste, Pflegekräfte und Ärzte auf den Ernstfall vorbereitet, begleitet von einem städtischen Krisenstab, der im Notfall alle Maßnahmen koordiniert. Die Öffentlichkeit wird regelmäßig über die Wien-App, den WienBot sowie die Hitzetelefon-Hotline (01 4000 4001) informiert. Für medizinische Notfälle ist die Notrufnummer 144 bereitgestellt, während die Wiener Wohnungslosenhilfe unter 01 533 77 77 erreichbar ist und klimatisierte Rückzugsorte für Obdachlose anbietet.

Ein Blick über die Grenzen

Das Thema Hitzeschutz ist nicht nur in Wien von Bedeutung. Auch in Berlin wurde kürzlich ein Aktionsbündnis für Hitzeschutz in Zusammenarbeit mit mehreren Gesundheitsinstitutionen ins Leben gerufen. Dort wurden konkrete Hitzeschutzpläne ausgearbeitet, um den steigenden Temperaturen und den damit verbundenen Gesundheitsrisiken für vulnerable Gruppen entgegenzuwirken. Zwischen 2018 und 2020 gab es in der Region rund 1.400 Hitzetote, was die Dringlichkeit solcher Maßnahmen verdeutlicht. Aus Berlin berichtet klimawandel-gesundheit.de, dass besonders Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere und kleine Kinder von Hitze gefährdet sind.

Um die Anpassung an die Klimakrise zu leben, müssen solche Hitzeschutzpläne im Gesundheitswesen verstärkt bekannt gemacht und umgesetzt werden. Der Austausch darüber könnte wertvolle Hinweise für die Gestaltung und Verbesserung der Wiener Maßnahmen liefern.

Für weitere Informationen zu den Hitzeschutzplänen in Deutschland wenden Sie sich an das Bundesumweltministerium, das umfassende Handlungsempfehlungen zur Verfügung stellt.

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OrtInnere Stadt, Wien, Österreich
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