Zoff um Mautstation in Tirol: Bürger fordern weniger Lärm und neue Lösungen!

Zoff um Mautstation in Tirol: Bürger fordern weniger Lärm und neue Lösungen!
In Tirol brodelt es: Die geplante Sanierung der Schönberg-Mautstation am Brenner sorgt für großen Zoff. Die Mautstation, die sich auf der Brennerautobahn A 13 bei Schönberg befindet, soll zwischen 2026 und 2029 grundlegend erneuert werden. Für die Tiroler Gemeinde ist dies jedoch ein heikles Thema. Sie lehnen das geplante Autobahnprojekt ab, das von der ASFINAG, der österreichischen Gesellschaft für Autobahnen und Schnellstraßen, verantwortet wird. Diese ist nicht nur für Planung und Bau zuständig, sondern auch für den Betrieb und die Mautvergabe des gesamten Autobahnnetzes in Österreich.
Die Tiroler Partei „Liste Fritz“ kritisiert die ASFINAG scharf und bemängelt die mangelnde Kommunikation über die Planungen. Anwohner der Mautstation fordern dringend mehr Entlastung, da Lärm und Luftverschmutzung durch die hohe Verkehrsdichte zunehmen. Im Jahr 2023 passierten über 14 Millionen Fahrzeuge die Hauptmautstelle bei Schönberg. An verkehrsstarken Tagen können sich sogar mehr als 40.000 Fahrzeuge pro Tag auf der Brennerautobahn stauen. Die Anwohner wünschen sich eine kleinere Mautstation mit weniger Spuren und einem effizienteren, digitalisierten Betrieb.
Hintergründe zur Brennerautobahn
Die Brennerautobahn wurde in den 1960er-Jahren erbaut und 1971 in Betrieb genommen, während der italienische Abschnitt als A 22 bekannt ist und die Brennerautobahn als Autostrada del Brennero bezeichnet wird. Durch diese wichtige Verbindung über die Alpen zieht es viele Verkehrsteilnehmer an. Die Maut für die Brennerautobahn setzt sich aus verschiedenen Teilstrecken zusammen. Eine Einzelfahrt kostet für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen im Jahr 2025 beispielsweise 12 Euro. Pendler und Anwohner profitieren von einem ermäßigten Tarif.
- Einzelfahrt: € 12,00
- Mehrfahrtenkarte: € 72,00
- Mehrfahrtenkarte für Pendler: € 12,00
- Mehrfahrtenkarte für Anwohner: € 12,00
- Kostenlos für Lenker von Behindertenfahrzeugen
Die Bezahlung der Brenner Maut ist einfach: Bargeld, EC-Karte, Kreditkarte oder digitale Videomaut werden akzeptiert. Dennoch gibt es auch Umfahrungsmöglichkeiten über Landstraßen, die jedoch zeitaufwendiger sein können. Wer sich für die Bundesstraße statt der mautpflichtigen Autobahn entscheidet, muss etwa mit einer Fahrzeit von etwa 1,5 Stunden rechnen, im Vergleich zu rund 50 Minuten auf der Autobahn.
Verkehrssituation am Brennerpass
Der Brennerpass selbst erlebt immer wieder starke Verkehrsaufkünfte, insbesondere an Samstagen. Der höchste Punkt am Brennerpass liegt bei 1370 Metern Seehöhe und verbindet wichtige Verkehrsströme zwischen Österreich und Italien. Dies hat zur Folge, dass an die Verkehrsteilnehmer nicht nur eine Mautgebühr, sondern auch eine Winterreifenpflicht von Mitte November bis Mitte April erhoben wird.
Die ASFINAG prüft nun alternative Standorte für die Mautstation, konkretisiert wurden diese Überlegungen bislang jedoch noch nicht. Eine neue Mautgestaltung könnte eine Antwort auf die Forderungen der Anwohner und die Herausforderungen des steigenden Verkehrsaufkommens sein. Die Unruhe rund um die geplanten Sanierungen zeigt einmal mehr: Der Brenner bleibt ein heißes Eisen in der Verkehrspolitik Tirols. Die Diskussion geht weiter, und es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen reagieren werden.
Um mehr über den Stand der Dinge zu erfahren, bleibt der Blick auf die aktuellen Berichte von merkur.de, tirol.orf.at und maut-oesterreich.at gerichtet.