Brennerstrecke nach Unwetterschäden: Lage entspannt sich langsam!

Nach starken Regenfällen kam es zu Murenabgängen im Bezirk Innsbruck-Land. Teile der Brennerstrecke sind wieder befahrbar.
Nach starken Regenfällen kam es zu Murenabgängen im Bezirk Innsbruck-Land. Teile der Brennerstrecke sind wieder befahrbar. (Symbolbild/ANAGAT)

Brennerstrecke nach Unwetterschäden: Lage entspannt sich langsam!

Innsbruck, Österreich - Nach intensiven Regenfällen am Mittwochnachmittag, die in der Region Tirol zu heftigen Murenabgängen führten, gibt es nun erste Entwarnung für den Bahnverkehr auf der Brennerstrecke. Wie Südtirol News berichtet, wurde ein Gleis zwischen Innsbruck Hauptbahnhof und Steinach am Brenner nach geologischer Prüfung wieder frei gegeben. Ab Donnerstagabend, 21.00 Uhr, können Regionalzüge die Strecke wieder befahren. Die Brennerstraße (B 182) bei Schönberg, die ebenfalls betroffen war, ist seit 15.30 Uhr zwischen Mutters und Schönberg wieder geöffnet.

Die Unwetterfront, die besonders über Innsbruck-Land wütete, hatte bereits am Montag zu ähnlichen Vorfällen geführt. Damals gab es mehrere Murenabgänge, die auch Züge auf der Strecke zwischen Innsbruck und Seefeld stoppte. Betroffen waren etwa 60 Passagiere, die jedoch glücklicherweise unbeschadet aus ihren Fahrzeugen befreit werden konnten, berichtet BR.de.

Fortschritte und Herausforderungen

Fernverkehrszüge sollen laut den aktuellen Informationen ab Freitagfrüh wieder ihren Betrieb aufnehmen, während es für die S-Bahnen weiterhin einen Schienenersatzverkehr zwischen Innsbruck und Steinach geben wird. Die Bundesbahn ÖBB befürchtet sogar, dass bis zum 19. August auch die Strecke auf der Karwendelbahn unterbrochen bleiben könnte, da die Aufräumarbeiten sehr umfangreich sind.

Die Schäden an der Infrastruktur sind erheblich. Die Gleise sind an mehreren Stellen mit Geröll und Schlamm bedeckt, und die Oberleitungen müssen teilweise repariert werden. Ein großer Aufwand, der auch den Einsatz von schwerem Gerät, wie Zweiwegebaggern, erfordert. Doch trotz dieser Herausforderungen, die besonderer Naturkatastrophen immer häufiger auftreten, bleibt ein gewisses Restrisiko bestehen.

Klimawandel und seine Folgen

Erfreulich wäre es, wenn diese Ereignisse ein einmaliges Phänomen blieben. Doch Experten wie Rudolf Miklau warnen, dass heiße Sommer und heftige Unwetter in Österreich zunehmend zur Normalität werden. Immer mehr Menschen und Gebäude sind den Gefahren von Murenabgängen und anderen Naturereignissen ausgesetzt. Laut einem Klimabericht des Landwirtschaftsministeriums sind allein in Österreich 200.000 Gebäude bedroht. Auch die Ursachen sind klar: Erderwärmung und intensive Landnutzung verschärfen die Situation, wie Kleine Zeitung anmerkt.

Die Entwicklung der extremen Wetterereignisse wirft Fragen auf: Wo und wann werden sie künftig zuschlagen? Ein großflächiger Felssturz, ähnlich dem, der kürzlich in der Schweiz passiert ist, könnte in Österreich ebenfalls verheerende Folgen haben. Um dieser Herausforderung gewachsen zu sein, wird ein Geomonitoring-System entwickelt, das den Gebirgen durch Messgeräte, Drohnen und Satelliten eine genauere Überwachung ermöglicht.

Die Reparaturarbeiten in Tirol sind bis zum 30. Juli geplant, bevor ab 31. Juli uneingeschränkter Zugverkehr wieder möglich sein soll. Die Frage bleibt, wie gut man sich auf die wetterbedingten Herausforderungen der Zukunft vorbereiten kann.

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OrtInnsbruck, Österreich
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