Kufstein wehrt sich gegen Scheiteltunnel: Bürgerinitiativen mobilisieren!

Kufstein diskutiert den Scheiteltunnel am Plöckenpass nach einem Felssturz. Bürgerinitiativen lehnen das Projekt ab.

Kufstein diskutiert den Scheiteltunnel am Plöckenpass nach einem Felssturz. Bürgerinitiativen lehnen das Projekt ab.
Kufstein diskutiert den Scheiteltunnel am Plöckenpass nach einem Felssturz. Bürgerinitiativen lehnen das Projekt ab.

Kufstein wehrt sich gegen Scheiteltunnel: Bürgerinitiativen mobilisieren!

Der kürzliche Felssturz am Plöckenpass hat in der Region Kufstein eine Welle von Diskussionen ausgelöst. Am 1. Dezember 2023 stürzten dabei über 100 Kubikmeter Gestein von der Duxerwand auf den Wanderweg „Vorderdux“. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, jedoch bleibt die betroffene Gemeindestraße vorerst für mehrere Wochen gesperrt. Experten der Stadtpolizei und Feuerwehr waren sofort vor Ort, um die Situation zu beurteilen und entsprechende Sicherungsmaßnahmen einzuleiten.

Wie der Landesgeologe Werner Thöny erklärt, sind die Ursachen für den Felssturz in Wurzelversprengungen und massivem Wasser zu finden, die das Felsmassiv geschwächt haben. Um die Sicherheit in der Region zu gewährleisten, wird das Gelände derzeit kontinuierlich beobachtet. Auch umliegende Gebäude sind betroffen, während der Zugang nur über Fußwege möglich ist, bleiben die Wohnhäuser in der Umgebung jedoch nicht in Gefahr.

Diskussion um den Scheiteltunnel

Im Schatten dieser Naturereignisse wird auch über den geplanten Scheiteltunnel diskutiert. Eine Arbeitsgruppe aus italienischen und Kärntner Vertretern prüft derzeit verschiedene Varianten zur Verbesserung der Transitroute, darunter Basistunnel und alternative Passstraßen. Die Diskussion hat neuen Auftrieb erhalten, nachdem die Landesrätin Cristina Amirante am 30. Juli 2025 klar für die Scheiteltunnel-Variante plädiert hat. Die Befürworter des Tunnels sehen darin eine Möglichkeit, den Schwerlastverkehr durch den Tunnel zu leiten und gleichzeitig die Anwohner zu entlasten.

Doch die Stimmung in Kufstein ist anders. Bürgerinitiativen, allen voran die Gruppe „Stop Transit – Osttirol“, warnen davor, dass der Tunnel einer alpenquerenden Transitroute für Schwerverkehr gleichkäme. Vize-Bürgermeister Stefan Graf lehnt das Tunnelprojekt entschieden ab und hebt die negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung und Umwelt hervor. Statt des Tunnels fordert Graf eine Verschärfung des Fahrverbots und den Ausbau alternativer Transportwege, um eine nachhaltige Verkehrslösung zu finden.

Langfristige Bedenken und Maßnahmen

Die geplanten Maßnahmen zur Tunnelbauweise könnten nicht nur die Anwohner belasten, sondern auch die Region finanziell unter Druck setzen. Die Kosten für den Ausbau müssen vollständig von der öffentlichen Hand getragen werden, und es gibt bislang keine Aussichten auf EU-Fördermittel. Der Bau würde zudem mindestens ein Jahrzehnt in Anspruch nehmen, was für viele Anwohner inakzeptabel erscheint.

Die Bürgerinitiativen und die Stadt Kufstein sind entschlossen, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um das Projekt zu stoppen. In einer Zeit, in der Naturereignisse wie Felsstürze vermehrt auftreten, ist das Verständnis für eine nachhaltige und sichere Verkehrsführung umso wichtiger.

Die zunehmenden Herausforderungen, mit denen die Region konfrontiert wird, erinnern an die Gefahren durch Murgänge, Steinschlag und andere Naturereignisse. Wie in einem ausführlichen Beitrag auf bergundsteigen.com erläutert, erfordern solche Bedingungen ständige Wachsamkeit und präventive Maßnahmen, um Mensch und Infrastruktur bestmöglich zu schützen.