Bildung gegen Antisemitismus: Innovatives Projekt an der LMU München

Am 15. Juli 2025 fand an der LMU München ein Festakt zur antisemitismuskritischen Bildung statt, an dem auch Vertreter der LFU Innsbruck teilnahmen.
Am 15. Juli 2025 fand an der LMU München ein Festakt zur antisemitismuskritischen Bildung statt, an dem auch Vertreter der LFU Innsbruck teilnahmen. (Symbolbild/ANAGAT)

Bildung gegen Antisemitismus: Innovatives Projekt an der LMU München

Innsbruck, Österreich - Am 15. Juli 2025 fand an der Ludwig-Maximilians-Universität München ein Festakt unter dem Motto „Erinnern und Zukunft gestalten“ statt. Das Highlight der Veranstaltung war die Präsentation eines innovativen Lehrprojekts, das sich mit antisemitismuskritischer Bildung beschäftigt. Studierende der LMU sowie Mittelschüler:innen aus München waren an diesem wegweisenden Projekt beteiligt. Die Leitung lag in den Händen von Prof.in Anja Ballis, Prof.in Mirjam Schambeck und Markus Gloe, die gemeinsam ein immersives Lernsetting entwickelten.

Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, historisches Lernen mit individuellen Diskriminierungserfahrungen zu verknüpfen. Es werden dabei Themen wie das Erinnern an die Geschichte, die Bedeutung der Geschichte in der Gegenwart sowie die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Diskriminierung behandelt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden verschiedene moderne Lehrmethoden eingesetzt, darunter Virtual Reality, performative Elemente und dialogorientierte didaktische Formate. Gernot Knittelfelder von der LFU Innsbruck nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil, die eine hervorragende Gelegenheit zum fachlichen Austausch und zur interdisziplinären Vernetzung bot.

Ein Blick auf antisemitismuskritische Bildung

Aber was steckt eigentlich hinter der antisemitismuskritischen Bildung? Laut dem Zentrum für antisemitismuskritische Bildung (CCEA) in Würzburg wird hier ein innovativer Ansatz verfolgt. Das Zentrum beschäftigt sich mit der Frage, wie Antisemitismus in verschiedenen Bildungsbereichen – von Universitäten über Schulen bis hin zu außerschulischen Einrichtungen – adressiert werden kann. Dabei wird an Lehr- und Lernbarrieren gearbeitet, die oft existieren, sowie an den Ressourcen von Studierenden und Lehrenden.

Das CCEA wurde 2021 gegründet und hat sich das Ziel gesetzt, neue Maßstäbe in der antisemitismuskritischen Bildung zu setzen. Es werden Strukturen für eine effektive Vermittlung entwickelt und evaluiert. Zudem fließen Erkenntnisse in die Gestaltung eines Zertifikats für antisemitismuskritische Bildung in Schulen und im Unterricht ein, das die Praxis und Theorie wirkungsvoll verknüpfen will.

Veröffentlichungen und Forschung zur Antisemitismusforschung

Im Kontext der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Antisemitismus hat sich an der Universität Trier die Buchreihe „Trierer Beiträge zur interdisziplinären Antisemitismusforschung“ etabliert. Diese Reihe hat sich zum Ziel gesetzt, neue Perspektiven auf Antisemitismus zu schaffen und Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit verfügbar zu machen. Im Fokus stehen Open-Access-Publikationen, um die intellektuelle Auseinandersetzung und die Bekämpfung antisemitischer Ressentiments voranzutreiben.

Die Initiative fördert vor allem junge Forscher:innen und trägt zur Institutionalisierung des Forschungsfeldes bei. Hier werden sowohl Sammelbände aus Tagungen und Konferenzen als auch sozial-, kultur- und geisteswissenschaftliche Monographien veröffentlicht, die historische sowie aktuelle Erscheinungsformen des Antisemitismus thematisieren. Die herausgebenden Institutionen sind bestrebt, auch aktuelle Dynamiken und antisemitismuskritische Ansätze in der Bildung und Pädagogik zu beleuchten.

Die jüngsten Entwicklungen in der antisemitismuskritischen Bildung in Deutschland und Österreich zeigen, wie wichtig es ist, historische Kontinuitäten und aktuelle Diskurse zusammenzuführen. Die verschiedenen Ansätze und Initiativen tragen dazu bei, die Perspektiven zu erweitern und die Gesellschaft für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.

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OrtInnsbruck, Österreich
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