Rätselhafter Königsberg: Geheimnisse aus 6500 Jahren Geschichte enthüllt

Rätselhafter Königsberg: Geheimnisse aus 6500 Jahren Geschichte enthüllt
Tieschen, Österreich - Am südöstlichen Rand der Steiermark, in Tieschen, verbirgt sich eine archäologische Schatztruhe: der Königsberg. Diese bedeutende Fundstelle hat in den letzten Jahren, vor allem unter der Leitung von Wolfgang Neubauer von der Universität Wien, immer mehr Geheimnisse preisgegeben. Laut MeinBezirk begann die Besiedlung des Königsbergs vor etwa 6500 Jahren und dauerte mit nur kurzen Unterbrechungen bis ins Kleine. Besonders spannend ist die jüngste Entdeckung einer befestigten Siedlung aus der Kupfer- und Bronzezeit.
Die aktuelle Grabung konzentriert sich auf eine spätbronzezeitliche Anlage mit gleich zwei beeindruckenden Siedlungsplateaus. Dabei wurden mehrere Toranlagen nachgewiesen, die auf einen gut strukturierten Verteidigungsbau hinweisen. Der Königsberg gilt als einer der bedeutendsten Siedlungsplätze der Chama-Kultur aus der Kupferzeit und weist Befunde bis in die Jungsteinzeit auf.
Herausragende Funde und ihre Bedeutung
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Schätze zu Tage gefördert. Ein besonders bemerkenswerter Fund ist ein 10 mal 30 Meter großer Blockbau mit Flechtwerkwänden und stabilen Steinfundamenten. Aber auch weniger auffällige Funde wie Brandspuren auf Keramikfragmenten und eine Vielzahl an Scherben lassen auf eine gewaltsame Zerstörung der Siedlung schließen.
Die Vielfalt der Ausgrabungen ist bemerkenswert. Vom Kuppelofen, der auf eine Nutzung zwischen 1200 und 1000 v. Chr. datiert ist, bis hin zu Spinnwirteln und Webgewichten – all dies deutet auf eine rege Textilproduktion hin. „Das lässt vermuten, dass die dort hergestellten Stoffe vielleicht sogar Handelsware waren“, so Neubauer. Allerdings gibt es auch Rätsel zu lösen: Die Besiedlungslücke zwischen 2800 und 1300 v. Chr. bleibt unerklärt, und das vollkommen fehlende Knochenmaterial ist ebenfalls außergewöhnlich.
Ein Ereignis rückt näher
Am 26. Juli findet in Tieschen ein Archäologiefest statt, das bis zu 13 Stationen mit Vorträgen und Originalfunden umfassen wird. Ein ideales Event, um mehr über die Geschichte dieser faszinierenden Region zu erfahren!
Die Urnenfelderkultur, die die größte Kulturgruppe der späten Bronzezeit darstellt, erstreckt sich über ganz Mitteleuropa und reicht etwa bis ins Jahr 1300 v. Chr. In Tieschen sind die Rückstände dieser Zeit nicht nur im Königsberg festzustellen, sondern auch an vielen anderen Orten der Region. Notorisch sind die kleinen Siedlungen im Tal und die großen Hochlagen-Siedlungen, die bis zu 30 Hektar einnehmen und oftmals durch Meter hohe Erdwälle geschützt sind. Die Bauweise der Häuser variiert von kleinen Werkstätten bis hin zu großen, mehr als zehn Meter langen Gemeinschaftsbauten.
Mit all diesen Erkenntnissen über den Königsberg trägt die archäologische Forschung dazu bei, die Vergangenheit der Steiermark zu rekonstruieren. Die ständigen Funde und die tiefe Historie dieses Ortes könnten nicht nur für Wissenschaftler, sondern auch für die Einwohner von Tieschen eine wertvolle Verbindung zu ihrer eigenen Geschichte darstellen.
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Ort | Tieschen, Österreich |
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