Leoben startet digitale Offensive gegen Leerstand in der Innenstadt!
Leoben startet die Plattform „Chancenraum.at“ zur Bekämpfung von Leerstand in der Innenstadt und fördert neue Nutzungsmöglichkeiten.

Leoben startet digitale Offensive gegen Leerstand in der Innenstadt!
In Leoben dreht sich alles um die neuen Chancen, die Leerstand mit sich bringt. Die Stadt hat vor kurzem die Online-Plattform „Chancenraum.at“ ins Leben gerufen, um die zahlreichen leerstehenden Erdgeschosslokale aktiv zu nutzen. Wie Bürgermeister Kurt Wallner und der Geschäftsführer der Leoben Holding, Edgar Schnedl, bei der Präsentation erklärten, soll das Tool nicht nur den Leerstand sichtbar machen, sondern auch gezielt neue Nutzungsmöglichkeiten schaffen. Mit einer Leerstandsquote von 6,3% in der Innenstadt bewegt sich Leoben deutlich besser als der österreichische Durchschnitt von 15,6% in Kleinstädten, was die Stadt in eine hervorragende Ausgangslage versetzt, um kreative Ideen zu entwickeln.
Eine große Stärke der neuen Plattform ist die übersichtliche Präsentation von insgesamt 590 Gewerbeimmobilien, von denen 59 sofort bezugsfertig sind. Diese benutzerfreundliche, GIS-gestützte Plattform bietet zudem beeindruckende 3D-Aufnahmen, die es Interessierten ermöglichen, realistische Besichtigungen durchzuführen. Angestrebt wird eine kontinuierliche Entwicklung des Portals; bereits in Aussicht ist das Projekt „Chancenraum 2.0“, das im Herbst 2026 starten soll und alternative Nutzungsmöglichkeiten aufzeigen wird.
Fördermaßnahmen für Leerstandsaktivierung
Doch Leoben ist nicht die einzige Stadt, die sich aktiv mit dem Thema Leerstand auseinandersetzt. Im Rahmen von Initiativen des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus unter Minister Norbert Totschnig stehen bundesweit 26 Millionen Euro bereit, um die Reaktivierung von Leerständen zur Belebung von Ortskernen zu fördern. Die Förderanträge können bereits jetzt eingereicht werden, und die Maßnahmen zielen darauf ab, den Bodenverbrauch zu reduzieren sowie die Lebensqualität in den Städten zu verbessern.
Unter den Fördermaßnahmen fallen 13 Millionen Euro für die „Orts- und Stadtkernförderung“, welche die Revitalisierung und Sanierung von wenig genutzten Gebäuden und öffentliche Flächen unterstützen soll. Außerdem werden 13,25 Millionen Euro für die direkte „Reaktivierung von Leerstand“ bereitgestellt. Gemeinden haben so die Möglichkeit, wichtige Förderungen zu beantragen, beispielsweise für Leerstandsmanager oder integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte.
Ein Blick in die Zukunft
Die Aktionen zur Bekämpfung des Leerstands zielen nicht nur darauf ab, bestehende Ressourcen besser zu nutzen, sondern auch bewusst einen Beitrag zum Schutz des Bodens zu leisten und der Zersiedelung entgegenzuwirken. In einem Handbuch mit dem Titel „Leerstand mit Aussicht“, das in Zusammenarbeit mit der TU Wien erstellt wurde, finden Gemeinden zahlreiche theoretische Hintergründe und praktische Beispiele zu diesem Thema. Diese wertvollen Informationen tragen dazu bei, die Erkenntnisse aus erfolgreichen Projekten zu bündeln und auf andere Regionen zu übertragen.
So zeigt sich Leoben als Beispiel, wie Städte durch innovative Ansätze und aktive Fördermaßnahmen dem Leerstand die Stirn bieten und gleichzeitig neue geschäftliche Chancen schaffen können. Mit einem guten Händchen und der richtigen Unterstützung könnte die Belebung der Innenstädte bald greifbare Realität werden. Wer weiß, vielleicht bringt die Zukunft von Leoben noch mehr spannende Projekte mit sich.