Leoben im Fokus: Internationale Konferenz zur Bekämpfung von Mikroplastik
Leoben war Gastgeber einer internationalen Mikroplastik-Konferenz, die Fachleute aus Wissenschaft, Industrie und Politik vereinte.

Leoben im Fokus: Internationale Konferenz zur Bekämpfung von Mikroplastik
In Leoben, genauer gesagt an der Montanuniversität, fand kürzlich die Abschlusskonferenz der „Cost-Action Priority“ statt. Über vier Tage hinweg trafen sich internationale Expertinnen und Experten, um die drängenden Themen rund um Mikro- und Nanoplastik zu erörtern. Laut meinbezirk.at gehört diese Tagung zu den größten ihrer Art in Österreich dieses Jahr und zieht über 500 Teilnehmer aus Wissenschaft, Industrie und Politik an.
Bereits bei der Eröffnung unterstrich Professor Thomas C. Meisel die Bedeutung des Austauschs neuer Erkenntnisse und Lösungsstrategien. Die Tagung bot ein breites Programm mit Vorträgen zu innovativen Analyseverfahren, den Umweltauswirkungen von Plastik, nachhaltigen Technologien sowie gesetzlichen Rahmenbedingungen. Besonders hervorgehoben wurde auch die Möglichkeit für junge Wissenschaftler, ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren und somit einen wertvollen Beitrag zur Diskussion zu leisten.
Globale Herausforderungen durch Mikroplastik
Doch was genau sind die Herausforderungen, die mit Mikroplastik einhergehen? Die weitverbreitete Nutzung von Kunststoffen hat nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern auch negative Auswirkungen auf unsere Umwelt und Gesundheit. Kunststoffe, die aus einer Vielzahl von synthetischen und halbsynthetischen Verbindungen bestehen, sind in der heutigen Gesellschaft allgegenwärtig. Laut cost.eu stieg die Produktion im letzten Jahrhundert von 1,5 Millionen Tonnen im Jahr 1950 auf beeindruckende 359 Millionen Tonnen im Jahr 2018 an.
Die Herausforderung liegt vor allem in der Abfallbewirtschaftung: Nur ein kleiner Teil des Plastikmülls wird effektiv recycelt. Ein erheblicher Anteil gelangt in die Umwelt, wo er durch verschiedene Einflüsse in Mikro- und Nanoplastik zerfällt. Laut der UNEP wurde bereits 2011 Plastik als globaler Schadstoff klassifiziert. Derzeit verhandeln die UN-Mitgliedstaaten über ein rechtlich bindendes internationales Abkommen, um die Plastikverschmutzung zu bekämpfen.
Forschung und Lösungen
Die „Cost-Action Priority“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Auswirkungen von Mikro- und Nanoplastik systematisch zu untersuchen und nachhaltige Lösungen zu finden. In diesem interdisziplinären Forschungsnetzwerk arbeiten über 450 Forscher aus 48 Ländern zusammen, um Strategien zu entwickeln, die nicht nur die technischen Standards für die Probenahme und Analyse von Mikroplastik in der Umwelt verbessern, sondern auch die Harmonsierung europäischer Vorschriften unterstützen. Die Initiative fördert den Austausch zwischen öffentlichen und privaten Labors, Herstellern und Umweltbehörden, um effektivere Umweltremediation und -wiederherstellung zu ermöglichen.
Durch den Dialog auf der Konferenz in Leoben wird die Forschung nicht nur der Europäischen Kommission helfen, wichtige Regulierungsschritte zu setzen, sondern auch dazu beitragen, letztlich den Umweltschutz und die Lebensmittelsicherheit voranzutreiben. Die Thematik rund um Mikroplastik bleibt hochaktuell und erfordert weiterhin unser aller Aufmerksamkeit.