Entdecke die Schatten der Leopoldstadt: Wieners Kriminalmuseum öffnet seine Pforten!

Entdecke die Schatten der Leopoldstadt: Wieners Kriminalmuseum öffnet seine Pforten!
Großen Sperlgasse 24, 1020 Wien, Österreich - Wenn Historiker und Krimifans auf einen gemeinsamen Nenner kommen wollen, führt kein Weg am Wiener Kriminalmuseum vorbei. An der Großen Sperlgasse 24, im ehrwürdigen „Seifensiederhaus“, steht dieses einzigartige Museum als Zeitzeuge vierhundert Jahre kriminalhistorischer Entwicklungen. Die Einrichtung hat sich der Aufklärung über Verbrechen sowie deren Bekämpfung verschrieben und beleuchtet die spannende, aber oft düstere Geschichte Wiens.
Das Museum ist nicht nur für Geschichtsinteressierte ein beliebtes Ziel, sondern auch für all jene, die sich für die Abgründe der menschlichen Natur interessieren. Hier kann man nicht nur bei antiken Folterwerken und der einzigen Wiener Hexenverbrennung verweilen, sondern sich auch mit dem Anarchistenterror und dem berüchtigten Serienmörder Jack Unterweger auseinander setzen. Die Sammlung bietet interessante Einblicke in die Entwicklung des Rechtssystems und umfasst historische Methoden der Beweissammlung sowie die Geschichte der Todesstrafe.
Verborgene Schätze und aktuelle Angebote
Die ausgestellten Objekte sind reichhaltig und eindrucksvoll. Besucher finden alles von Dokumenten und aufschlussreichen Illustrationen über Nachbildungen, mumifizierte Köpfe, bis hin zu echten Tatwaffen und Tatort-Fotos. Besonders bemerkenswert sind die Moulagen, also dreidimensionale Abbildungen von Körperteilen, die dazu dienen, die Brutalität vergangener Verbrechen zu verdeutlichen.
Um die Zeit im Museum zu nutzen, empfiehlt sich eine Besuchsdauer von mindestens 1 bis 2 Stunden. Wer sich einen ganzen Tag nehmen möchte, kann zusätzlich die angebotenen Sonderführungen und die Audioguides für nur 2 Euro nutzen, die insgesamt 60 informative Stationen bieten. Geöffnet hat das Museum von Donnerstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr, und die Ticketpreise sind mit 10,90 Euro für Erwachsene und 5,90 Euro für Kinder gut erschwinglich.
Jack Unterweger – Ein Mann der Widersprüche
Ein besonderer Teil der Sammlung widmet sich der düsteren Geschichte von Jack Unterweger, einem Mann, der in der Kriminalgeschichte Österreichs für Furore sorgte. Geboren am 16. August 1950 in Judenburg, Styria, war Unterweger nicht nur ein verurteilter Mörder, sondern auch ein „Häfenliterat“, dessen Leben viele Fragen aufwirft. Nach seiner Entlassung aus der Haft im Jahr 1990 wurde er Journalist und Entertainer, jedoch verfiel er bald wieder in alte Verhaltensmuster und verübte sieben Morde an Sexarbeiterinnen.
Die Schicksalsberichte dieser Täter haben in der Gesellschaft eine anhaltende Debatte über die Themen Kriminalrehabilitation und die Rolle der Medien ausgelöst. Am 29. Juni 1994 kam es zu seinem selbstgewählten Ende in der Haft, ein Finale, das viele Parallelen zu seinen Taten aufweist und die Frage der Strafe und des gesellschaftlichen Umgangs mit Verbrechern neu aufwirft.
Das Wiener Kriminalmuseum bietet nicht nur einen tiefen Einblick in die Abgründe der menschlichen Psyche, sondern auch eine spannende Aufarbeitung von Kriminalgeschichte von der frühen Neuzeit bis heute. Mit thematischen Führungen und besonderen Veranstaltungen wie dem Termin „Serienmörder – Abgründe der Menschlichkeit“ am 19. Mai 2025 ist für jeden etwas dabei. Mehr Infos dazu finden Sie auf der Website des Museums unter wien.kriminalmuseum.at.
Details | |
---|---|
Ort | Großen Sperlgasse 24, 1020 Wien, Österreich |
Quellen |