Fake News im Fokus: Andre Wolf klärt in Au über Desinformation auf

Au, Deutschland - In Au/Hallertau hat die „Woche der Demokratie“ eine spannende Veranstaltung hervorgebracht, die sich mit einem brisanten Thema auseinandersetzte: Fake News und deren Entlarvung. Organisiert von Philipp Barthelme und Heidrun Hee, war der Gastredner Andre Wolf von Mimikama, einem Verein, der sich dem Kampf gegen Internetmissbrauch verschrieben hat. Die Veranstaltung fand großes Interesse und verdeutlichte die Bedeutung von Medienkompetenz in der heutigen, von sozialen Medien geprägten Zeit.
Wolf nahm die Zuhörer:innen mit auf eine Reise durch die Welt der Desinformation. Er stellte die Strategie vor, die von Steve Bannon geprägt wurde und den provokanten Namen „Flood the zone with shit“ trägt. Diese Taktik zielt darauf ab, Verwirrung im öffentlichen Diskurs zu stiften, damit es immer schwieriger wird, Fakten von Fiktionen zu unterscheiden. Ein Umstand, der mehr denn je aktuell ist, denn die Verbreitung von Fake News hat in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere in den sozialen Netzwerken.
Die Vielfalt der Fake News
Wolf erklärte, dass Fake News in drei Kategorien eingeteilt werden können:
- Völlig erfundener Inhalt
- Falsch interpretierter Inhalt
- Echte Bilder und Videos mit falschen Beschreibungen
Um die Gefahr von falschen Informationen zu verdeutlichen, präsentierte er zahlreiche Beispiele. So wurde etwa ein Bild, das angeblich eine Belästigung durch „muslimische Migranten“ zeigen sollte, tatsächlich aus einem Drogendelikt-Video aus Prag entnommen. Ein weiteres Beispiel war ein Bild von Särgen britischer Soldaten, das aus dem Jahr 2006 stammte und fälschlicherweise im Kontext des Ukraine-Kriegs verwendet wurde. Solche gezielten Desinformationskampagnen können das Vertrauen in die Medien und die politische Landschaft erheblich untergraben.
Die Diskussion über Fake News ist keine neue. Auslöser waren unter anderem die Wahl von Donald Trump 2016 sowie das Brexit-Referendum. In den letzten Jahren ist das Vertrauen in die politischen und medialen Institutionen gesunken, was die Empfänglichkeit der Bürger:innen für Falschinformationen erhöht hat. Wie umfangreiche Studien zeigen, haben gut informierte Menschen oft ein besseres Gespür für Fake News, während zugleich auch gezielt auf unseriöse Quellen zurückgegriffen wird.
EU-Initiativen gegen Desinformation
Auf der europäischen Ebene zeigen sich ebenfalls Bemühungen, dem Problem der Desinformation entgegenzuwirken. Die Europäische Kommission hat 5 Millionen Euro für Projekte bereitgestellt, die die Resilienz der EU gegen Fake News stärken sollen. Diese Fördermittel richten sich an zivilgesellschaftliche Akteure sowie Hochschulen und Forschungszentren. Ab dem 16. Juni stehen Bewerbungen offen, um innovative Ansätze zur Bekämpfung von Desinformation zu entwickeln und die Wirkung unabhängiger Faktenprüfungsorganisationen zu erhöhen. Zwei Ausschreibungen wurden veröffentlicht, eine davon fokussiert auf die Aufdeckung von Informationsmanipulationskampagnen.
Die Europäische Union hat auch weitere Initiativen ins Leben gerufen, wie etwa „EU vs. Disinfo“ und das European Digital Media Observatory. Diese Programme sind Teil eines umfassenden Ansatzes, um Bürger:innen dabei zu unterstützen, falsche Informationen zu erkennen und zu hinterfragen. Medienkompetenz wird so mehr denn je als essenzielles Werkzeug betrachtet, um das Vertrauen in Informationen zu bewahren.
Wolf schloss seine Ausführungen mit der Empfehlung, die Methoden der Bilderrückwärtssuche zu nutzen, um die Echtheit von Informationen zu überprüfen. Weiterführende Werkzeuge und Informationen sind auf der Website von Mimikama verfügbar, die sich als wertvolle Ressource im Kampf gegen Fake News erweisen. Die aufmerksamen Zuhörer:innen in Au/Hallertau nahmen viele Anregungen mit, um nicht nur sich selbst, sondern auch andere im Umgang mit Informationen zu sensibilisieren.
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Ort | Au, Deutschland |
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