Wien rüstet auf: Millionen-Investition gegen Tropenhitze!

Wien investiert 90 Millionen Euro in neue Kältemaschinen, um sich gegen steigende Temperaturen und Tropennächte zu wappnen.
Wien investiert 90 Millionen Euro in neue Kältemaschinen, um sich gegen steigende Temperaturen und Tropennächte zu wappnen. (Symbolbild/ANA)

Siemensstraße, 1210 Wien, Österreich - Wien erwacht nach einer tropischen Nacht, in der die Temperaturen über 20 Grad kletterten. Dies ist erst der Anfang, denn der Sommer 2024 hat einen Rekord von 53 Tropennächten in der Innenstadt gebracht. Solche übermäßigen Wärmephasen sind nicht nur für die Gemütlichkeit eine Herausforderung, sondern auch für die Gesundheit der Menschen. Ein erhöhter Kühlungsbedarf ist unerlässlich, um den Komfort aufrechtzuerhalten und gesundheitlichen Risiken vorzubeugen. Daher rüstet die Stadt Wien auf, um den steigenden Temperaturen Herr zu werden.

Wie Heute berichtet, investiert Wien Energie rund 90 Millionen Euro in den Ausbau des Fernkältesystems. In den nächsten fünf Jahren sollen zahlreiche Maßnahmen umgesetzt werden, um die städtische Kälteversorgung zu optimieren. So wurden bereits alte Kältemaschinen in der Fernkältezentrale am Schottenring durch leistungsstärkere Modelle ersetzt, was die Gesamtleistung auf 20 Megawatt anhebt.

Neuer Kälteschub in Floridsdorf

Ein weiteres Herzstück des Projekts ist eine neu errichtete Fernkältezentrale in der Siemensstraße, die bereits mit 6 Megawatt in Betrieb ging. Diese wird eine wichtige Rolle für die Großstadt spielen, wo Kälte nicht mehr nur eine Frage des Komforts, sondern auch des gesundheitlichen Schutzes ist. Am MedUni Campus entsteht dazu eine weitere Kältezentrale, die schon bald mit einem Eisspeicher in den Betrieb gehen soll.

Das neue Fernkältesystem ist nicht nur effizient, es schont auch die Umwelt: Die frisch eingesetzten Maschinen kühlen Wasser auf 5 bis 6 Grad Celsius und sparen über 50 Prozent der CO₂-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen. Rund 200 Gebäude profitieren von diesem 30 Kilometer langen Fernkältenetz, das über eine Gesamtleistung von 230 Megawatt verfügt. Da liegt was an!

Hitze in der Stadt und der Schutz unserer Bäume

Doch was trägt zur Wärme in unseren Städten bei? Der sogenannte Hitzeinseleffekt zeigt, dass Urbanisierung und versiegelte Flächen für deutlich höhere Temperaturen verantwortlich sind, besonders in den Sommermonaten. Laut einer Studie der Universität Hamburg sind alte Straßenbäume besonders wichtig, da sie Energie in Form von Schatten spenden und CO₂ aufnehmen. Ältere Bäume, die 40 Jahre oder älter sind, gelten als besonders schützenswert. Sie haben sich als resistent gegen verschiedene Umweltfaktoren erwiesen und sind dadurch ein echtes Stadtgrün-Rettungsteam.

Leider sind viele Bäume in Städten wie Wien durch Faktoren wie Verdichtung, verschmutzte Luft und einen Mangel an passendem Wasser stark gefährdet. Es ist höchste Zeit für ein Umdenken, damit wir unsere grünen Stadtbewohner weiterhin unterstützen können. Wenn alte Bäume bei Baumaßnahmen aus hygienischen oder sicherheitstechnischen Gründen gefällt werden müssen, geschehen unwiderrufliche Verluste, die sich negativ auf die städtische Luftqualität und das Mikroklima auswirken können.

Die Zukunft der Stadt hängt daher nicht nur von technischer Innovation, sondern auch vom Schutz unseres Baumbestands ab. Daher wird von Experten ein koordiniertes Vorgehen eingefordert, um Bäume durch innovative Maßnahmen zu schützen und ihre Bedeutung für eine angenehme Stadtklimat zu unterstreichen, wie auf National Geographic erläutert wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wien entschlossen ist, gegen die Tropenhitze aufzurüsten. Mit modernen Kältesystemen und dem Schutz seiner wertvollen Bäume möchte die Stadt nicht nur ihren Bewohnern, sondern auch der Natur ein angenehmes Klima bieten.

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Ort Siemensstraße, 1210 Wien, Österreich
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