Gefährdung in Kletterhallen: Gummiabrieb könnte Luftqualität verderben!

Donaustadt, Österreich - Kletterfreunde aufgepasst! In einer aktuellen Studie schlägt die Luftqualität in Kletterhallen Alarm. Laut meinbezirk.at sind die Gummisohlen von Kletterschuhen der Hauptverursacher für schadstoffbelastete Luft. Partikel des Abriebs gelangen beim Klettern in die Luft und könnten gesundheitliche Risiken für die Sportler darstellen. Anya Shermann, die Erstautorin der Studie, fordert einen Wechsel zu umweltfreundlicheren Sohlenmaterialien.
Thilo Hoffmann, Umweltwissenschaftler, warnt zudem vor den gesundheitlichen Gefahren, insbesondere für Kinder. Auch die Kritiker der Studie sind nicht auf den Mund gefallen. Dieter Schimanek, Geschäftsführer der Kletterhalle Wien, sieht die Untersuchung als unvollständig an und verlangt präzise Angaben zu den getesteten Schuhen sowie den Schadstoffmengen. Er setzt sich für eine gründliche Aufarbeitung der Situation ein und möchte unter anderem klären, ob die schädlichen Partikel auch im Urin oder Blut nachweisbar sind.
Die Hintergründe der Luftverschmutzung
Wie belastend die Luft wirklich ist, belegt die Studie, die auch in kleineren Kletterhallen eine höhere Konzentration an Chemikalien nachweist. In zahlreichen Kletterschuhen konnten schädliche Additive wie Benzothiazole und p-Phenylendiamine gefunden werden, die in der Kletterhalle wieder aufwirbeln und die Luft verunreinigen. Diese Chemikalien sind so giftig, dass sie auch in Autoreifen verwendet werden nationalgeographic.de.
Die gesundheitlichen Risiken durch das Einatmen dieser schädlichen Stoffe sind enorm. Als Langzeitfolgen werden Schäden an Lunge, Leber und Nervensystem vermutet. Erste Messungen zeigen besorgniserregende Ergebnisse. Die Boulderbar Seestadt hat bereits in Zusamenarbeit mit Experten eine moderne Lüftungsanlage installiert und konnte bislang keine schädlichen Stoffe nachweisen. Peter Emberger, der Leiter der Boulderbar, befürwortet die laufenden Messungen, sieht aber die Methoden zur Überprüfung noch als nicht verifiziert an.
Gesundheitsschutz in Kletterhallen
Das Thema Schadstoffbelastung ist kein Novum. Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat bereits seit 2007/2008 Untersuchungen zur Feinstaubbelastung in Kletterhallen durchgeführt. Die DAV-Kletterhallen setzen auf leistungsstarke Lüftungsanlagen, die regelmäßig gewartet werden, um die Luftqualität zu garantieren alpenverein.de.
Mit einem Luftvolumenbedarf von 60 m³/h für Sporttreibende und speziellen Maßnahmen zur Reduktion der Feinstaubbelastung sind die Hallen gut gewappnet. Sie empfehlen jedoch, dass empfindliche Personen ihre Besuche in weniger frequentierten Zeiten planen und das Mitbringen von Kleinkindern in die Kletterbereiche vermeiden. Diese vorausschauenden Regeln sind nur ein Teil der Anstrengungen, um das Gesundheitsrisiko zu minimieren.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Diskussion über die Gesundheit in Kletterhallen weitergeht. Die Betreiber sind angehalten, die Luftqualität laufend zu verbessern, während Sportler und Wissenschaftler gemeinsam an Lösungen arbeiten müssen, um die Gefahren durch den Gummiabrieb in den Griff zu bekommen. Ob sich die Änderungen tatsächlich in der Praxis durchsetzen werden, bleibt abzuwarten.
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Ort | Donaustadt, Österreich |
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