Regen begeistert im Lendbräukeller: Plattner glänzt als verlorener Mann!

Schwaz, Österreich - Im Lendbräukeller in Schwaz steht zurzeit ein fesselndes Theaterstück auf dem Programm, das auf einer Erzählung von Ferdinand von Schirach basiert und den Titel „Regen“ trägt. Dieses Stück, das vor kurzem aufgrund des großen Zuspruchs des Publikums verlängert wurde, konfrontiert die Zuschauer mit den dunklen Abgründen menschlichen Seins. Markus Plattner spielt die zentrale Rolle eines verloren geglaubten Schriftstellers, der sich in einem Monolog über seine Schuld und das Leben Gedanken macht.
„Regen“ nimmt den Zuschauer gleich zu Beginn mit auf eine klangliche Reise, die von „Weißem Rauschen“ und sanften Regengeräuschen begleitet wird. Der Protagonist, der einst ein geschätzter Schriftsteller war, sitzt an einer Bar und erzählt von seiner Zeit als Schöffe in einem Mordfall. Hierbei stellt er nicht nur die Frage nach der Schuld des Täters, sondern auch die entscheidende Frage an das Publikum: „Welche Strafe würden Sie sich selbst geben?“ Diese tiefgehende Reflexion über persönliche Schuld und Verlust prägt den gesamten Verlauf des Stücks, welches männliche Emotionen, Zynismus und philosophische Überlegungen auf eindringliche Weise beleuchtet.
Ein bekannter Autor auf der Bühne
Ferdinand von Schirach ist in der Literaturszene kein Unbekannter. Mit über zehn Millionen verkauften Büchern, zuletzt dem Bestseller „Regen“, hat er sich einen festen Platz in den Herzen der Leser erobert. Die Uraufführung in der Berliner Philharmonie sorgte nicht nur bei den Besuchern für Begeisterung – auch Schirach selbst überraschte mit Standing Ovations für seine One-Man-Show. Diese Inszenierung zeigt, wie ein Schriftsteller mit einer Schreibblockade konfrontiert wird, während er über einen Moralfall entscheidet, der in einem tödlichen Messerangriff mündet.
Die thematischen Facetten von „Regen“ springen von Liebe über Tod bis hin zu Schuld und dem ständigen Ringen um Neutralität im Urteil über andere Menschen. Die Kritiken für das Stück waren gemischt, während die Bühnenaufführung in Schwaz bisher äußerst positiv aufgenommen wurde. Markus Plattner wird als besonders talentierter Darsteller gefeiert, der den Monolog des verloren geglaubten Schriftstellers mit Bravour meistert und die Emotionen seiner Figur greifbar macht.
Weitere Werke von Schirach
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Schirach nicht nur mit „Regen“ auf sich aufmerksam gemacht hat. Sein erstes Stück „Terror“, das sich mit einem moralischen Dilemma beschäftigt, genießt ebenfalls einen großen Bekanntheitsgrad. Hier spielt das Publikum selbst als Richter und ist gefordert, über die Schuld oder Unschuld eines Luftwaffenmajors zu entscheiden, der in einem verzweifelten Versuch, viele Leben zu retten, über die Grenze des Erlaubten hinausgeht. Die Inszenierung, unter der Regie von Hasko Weber, befasst sich ebenfalls mit tiefen gesellschaftlichen Fragen und regt zur Diskussion an.
So bieten sowohl „Regen“ als auch „Terror“ weitreichende Gedankenspiele über Moral, Verantwortung und die unberechenbaren Wege der menschlichen Entscheidungen. Im Lendbräukeller in Schwaz dürfen sich die Theaterbesucher auf ein nachdenkliches Erlebnis einstellen – und vielleicht eine Chance, die eigene Sicht auf Schuld und Strafe zu hinterfragen.
Für alle Theaterliebhaber, die in die tiefen Abgründe der menschlichen Psyche eintauchen und einen Abend voller Gedanken anregen möchten, ist „Regen“ ein Muss.
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Ort | Schwaz, Österreich |
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