Essinger Mundartpoet Winfried Berger mit 89 Jahren verstorben

Winfried Berger, der Mundartpoet aus Essingen, verstarb am 18. Mai 2025 im Alter von 89 Jahren. Seine Werke feiern das Dorfleben.
Winfried Berger, der Mundartpoet aus Essingen, verstarb am 18. Mai 2025 im Alter von 89 Jahren. Seine Werke feiern das Dorfleben. (Symbolbild/ANA)

Essingen, Deutschland - Die Mundartliteratur hat einen bedeutenden Verlust erlitten: Winfried Berger, der beliebte Mundart-Poet aus Essingen, ist am 18. Mai im Alter von 89 Jahren verstorben. Diese traurige Nachricht wurde von der Burg-Landeck-Stiftung Klingenmünster übermittelt. Berger, der am 16. Mai 1936 in Essingen das Licht der Welt erblickte, prägte mit seinen einzigartigen Geschichten und Gedichten die Heimatregionskultur.

Seine Kindheit verbrachte er während des Krieges bei seinen Großeltern in Essingen, was einen bleibenden Eindruck hinterließ. Die Sprache und das ländliche Leben dieser Zeit wurden in seinen Werken lebendig, während er oft von den Spielen am Bach und dem Aufziehen von Elstern berichtete. Berger, dessen Werke dem Dorf Essingen ein Denkmal setzen, begann erst in späteren Lebensjahren, seine Erfahrungen in geschriebener Form festzuhalten.

Ein bemerkenswerter Weg zur Mundartliteratur

Winfried Berger war nicht nur ein Lehrer, sondern auch ein talentierter Mundartdichter. Seine Leidenschaft für das Schreiben entdeckte er erst im Rentenalter. Ein echter Höhepunkt seiner Karriere war die Teilnahme am Mundartdichterwettstreit in Bockenheim, wo er 2005 den ersten Preis sowie den Publikumspreis für sein Werk „De Grabb und de Fuchs“ gewann. Weitere Auszeichnungen folgten, darunter der erste Preis beim Wettbewerb im Jahre 2013 mit dem Gedicht „Saure Wochen“.

Zu seinen Lebzeiten veröffentlichte er eine Anthologie mit dem Titel „Pälzer G’schichte, Gedichte un e bissel dumm Zeich“, die am 18. Mai 2020 von der Burg-Landeck-Stiftung herausgegeben wurde. Diese Sammlung von 200 Seiten widmet sich der Kultur und dem Leben in Essingen und spiegelt seine tiefe Verbundenheit zur Heimat wider.

Ein Erbe der Dialektliteratur

Die Dialektliteratur, zu der Berger mit seinen Werken maßgeblich beitrug, bezieht sich oft auf regionale Dialekte und umfasst vielfältige Formen wie Prosa, Lyrik und Volkstheater. Diese Gattung zeugt von einer tiefen Verbundenheit zur Heimat und Kultur, die auch in Bergers Arbeiten deutlich wird. Laut Wikipedia bestehen literarische Werke in Dialekten nicht nur aus Gedichten, sondern auch aus Geschichten und Brauchtum – Elemente, die viele der Geschichten von Winfried Berger prägen.

Berger lebte mehr als 30 Jahre in Lobsann im Elsass, wo er in einem gemütlichen Fachwerkhaus wohnte und dort auch im elsässischen Mundarttheater aktiv war. Diese Erfahrungen erweiterten seinen kreativen Horizont und beeinflussten sein Schaffen, das nicht nur im Pfälzer Dialekt, sondern auch im elsässischen geprägt war.

Die letzte Ruhestätte von Winfried Berger befindet sich in Essingen. Sein Leben und Wirken werden noch lange in der Erinnerung der Menschen fortbestehen, die sich mit seinen Texten identifizieren können.

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Ort Essingen, Deutschland
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