Innovative Karriere: Dreifach-Mama meistert Männerdomäne der Industrie

Ines Gindel, Werkstofftechnikerin und dreifache Mutter, fördert Frauen in der Industrie und ermutigt junge Talente in Leoben.
Ines Gindel, Werkstofftechnikerin und dreifache Mutter, fördert Frauen in der Industrie und ermutigt junge Talente in Leoben. (Symbolbild/ANA)

Leoben, Österreich - Ines Gindel zeigt, wie man Beruf und Familie erfolgreich unter einen Hut bringt. Die engagierte Werkstofftechnikerin arbeitet im Familienbetrieb Ceramant in Wald am Schoberpaß, der sich auf Beschichtungstechnik für große Maschinen spezialisiert hat. Besonders in der Zellstoff- und Papierindustrie ist Ceramant gefragt, wenn es darum geht, Spezialbeschichtungen zu entwickeln, die die Lebensdauer von Maschinenteilen verlängern und alte Maschinen aufbereiten. „Wir sind sowohl Hersteller als auch Lieferant von Verschleißteilen für den europäischen Markt“, erklärt Geschäftsführer Peter Müller meinbezirk.at.

Die Arbeit von Gindel umfasst die Qualitätssicherung und die Entwicklungsarbeit neuer Beschichtungen. „Ich überprüfe die Konsistenz von Beschichtungspulvern, kontrolliere die Wareneingänge und dokumentiere die Arbeitsschritte“, beschreibt sie ihren abwechslungsreichen Alltag. Trotz der Herausforderungen, die das Muttersein mit sich bringt, war für Gindel klar, dass sie nach der Geburt ihres dritten Kindes wieder in ihren geliebten Job zurückkehren möchte. Und auch wenn sie die einzige Frau in der Produktion ist, plant sie, weitere weibliche Kollegen ins Boot zu holen.

Ein Vorbild für junge Mädchen

Ines Gindel ist nicht nur eine talentierte Technikerin, sondern auch ein Vorbild für junge Frauen, die in Männertdominierten Branchen Fuß fassen wollen. Sie ermutigt Mädchen, ihren Weg zu gehen und auf ihr Bauchgefühl zu hören. Der Bedarf an weiblichen Talenten in der Industrie ist hoch. Initiativen wie die Women4Paper-Gruppe bieten Frauen in der Zellstoff- und Papierindustrie eine Austauschplattform, um Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen zellcheming.de.

Ines‘ Weg zeigt: Die Herausforderungen sind nicht unüberwindbar, auch wenn Frauen in technischen Berufen nach wie vor oft unterrepräsentiert sind. Statistiken beweisen, dass Vielfalt in Unternehmen nicht nur zu mehr Kreativität, sondern auch zu höherem wirtschaftlichen Erfolg führt. Doch die „gläserne Decke“ bleibt für viele Frauen ein Hindernis auf dem Weg in Führungspositionen dis-ag.com.

Flexible Arbeitsmodelle und familiäre Balance

Gindel schätzt die Flexibilität, die ihr Arbeitsmodell bietet und ermöglicht es ihr damit, Familie und Beruf bestmöglich zu vereinbaren. Dies ist ein wesentlicher Vorteil, den viele Unternehmen zunehmend erkennen, wenn es darum geht, Frauen langfristig im Betrieb zu halten. Insbesondere der technische Sektor muss in puncto Diversität noch viel aufholen. Gindels Geschichte ist ein Schritt in die richtige Richtung und könnte andere Frauen inspirieren, ihre eigenen Wege in dieser Branche zu finden.

Abseits der Arbeit findet Ines Entspannung in der Natur und in ihrem Kräutergarten, den sie aktiv zur Pflege ihrer Hausapotheke nutzt. Auch im Fußball geht es bei den Gindel-Frauen rund, denn mit drei Söhnen im Alter von 4, 8 und 10 Jahren ist jeder Tag ein neues Abenteuer. Ines Gindel steht damit stellvertretend für all jene Frauen, die im 21. Jahrhundert in technischen Berufen erfolgreich ihren Platz finden und Familienleben mit Karriere vereinen.

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Ort Leoben, Österreich
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