Umzug des historischen Leuchtturms Roter Sand: Neue Heimat gesucht!

Wilhelmshaven, Deutschland - Das Meer hat seinen eigenen Rhythmus, doch nun steht eines der bekanntesten Wahrzeichen Deutschlands vor einem großen Umbruch: Der Leuchtturm „Roter Sand“, der seit 1885 zwischen Bremerhaven und Helgoland steht, muss umziehen. Der Grund? Der 140 Jahre alte Turm ist marode und benötigt dringend eine neue Heimat, um Korrosion und Verfall zu vermeiden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat bereits mehrere Gemeinden als mögliche Standorte ins Auge gefasst, sowie die Aufgabe, den Umzug zu planen und umzusetzen. Wer hätte gedacht, dass so ein großes Bauwerk wie der Rote Sand tatsächlich an Land gezogen werden könnte? Kleine Zeitung berichtet, dass die Drahtzieher der Stiftung keine Favoriten für den neuen Standort festgelegt haben und die Entscheidung im Sommer 2023 getroffen werden soll.
Der Leuchtturm „Roter Sand“ gilt als technisches Meisterwerk und war einst das erste Offshore-Bauwerk der Welt, das im offenen Meer verankert wurde. Mit einer Höhe von 52,5 Metern inklusive Fundament ist er nicht nur ein beeindruckendes Bauwerk, sondern auch ein wichtiger Teil der Geschichte vieler Auswanderer, die ihn als letztes sichtbares Zeichen der Heimat auf ihrer Reise in die Neue Welt sahen. Ab 1986 war der Leuchtturm nicht mehr in Betrieb, wurde aber 1982 unter Denkmalschutz gestellt. Seine Standsicherheit ist seit einem Gutachten von 2019 als gefährdet eingestuft und es wurde festgestellt, dass das Bauwerk in den nächsten 100 Jahren wahrscheinlich umfallen wird. Daher sind der Umzug und eine mögliche Demontage unumgänglich, um das historische Erbe zu bewahren. Das NZZ hat hierzu die plänen umreisende Maßnahmen bereits thematisiert.
Die mögliche neue Heimat
Wo könnte der Leuchtturm also sein neues Zuhause finden? Mehrere Gemeinden haben sich bereits beworben: Wilhelmshaven, Hooksiel, Fedderwardersiel und Bremerhaven könnten bald die neuen Standorte des historischen Bauwerks werden. Eine spannende Entscheidung steht also bevor, denn der Umzug wäre eine Premiere – der erste Leuchtturm, der von der See auf das Festland verschoben wird. Das Besondere daran: Am alten Standort wird zur Erinnerung eine Boje platziert, während das Fundament im Meeresgrund belassen wird. Auf diese Weise bleibt eine tiefe Verbindung zur Geschichte des Standortes. Dies wird von der SWB näher beleuchtet.
Die DSD wird die verschiedenen Aspekte im Entscheidungsprozess abwägen. Gebühren für den Umzug werden auch eine Rolle spielen, und die Möglichkeiten für den Transport sind faszinierend: Der Leuchtturm könnte entweder in einem Stück per Schiff oder stückweise transportiert werden, während eine Helikopter-Lösung nicht in Betracht kommt. Es bleibt spannend, wie sich die Planungen weiterentwickeln und welche Gemeinde letztlich den Zuschlag erhält.
Ein Rückblick auf die Geschichte
Der Rote Sand ist nicht nur ein bedeutendes Bauwerk, sondern Teil einer langen Tradition von Leuchttürmen, die den Seefahrern eine Orientierung bieten. Der berühmte Pharos von Alexandria wurde bereits im Jahr 280 v. Chr. erbaut und gilt als einer der ersten Leuchttürme der Geschichte. Der Koloss von Rhodos sowie moderne Exemplare wie der Hafenleuchtturm in Dschidda, Saudi-Arabien, verdeutlichen die stetige Weiterentwicklung dieser Bauwerke über die Jahrhunderte. Mit dem möglichen Umzug des Roten Sands wird eine neue Ära eingeläutet, die sowohl den Erhalt als auch den Zugriff auf das kulturelle Erbe ermöglicht, ganz im Sinne der Tradition dieser beeindruckenden Lichtzeichen.
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Ort | Wilhelmshaven, Deutschland |
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