Skandal im Bezirk Liezen: Geheimbericht über Leitspital bleibt unter Verschluss!

Der "Plan B" in Bad Aussee betrifft die Gesundheitsversorgung: Klinikumbau und politische Kontroversen prägen die steirische Landespolitik.
Der "Plan B" in Bad Aussee betrifft die Gesundheitsversorgung: Klinikumbau und politische Kontroversen prägen die steirische Landespolitik. (Symbolbild/ANA)

Bad Aussee, Österreich - In der steirischen Landespolitik herrscht aktuell Tumult rund um das Thema Gesundheitsversorgung. Der „Plan B“ der FPÖ-ÖVP-Koalition und das Leitspital Liezen sorgen für hitzige Diskussionen und wenig Transparenz. Wie Kurier berichtet, liegt der Bericht einer von der Regierung eingesetzten Kommission vor, bleibt jedoch unter Verschluss. Dabei standen die letzten Tage ganz im Zeichen des Ausbaus der Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen, wo die FPÖ damit geworben hat, die bestehenden Krankenhäuser zu erhalten und den Neubau in Stainach-Pürgg abzulehnen.

Die FPÖ wendet sich damit gegen den ursprünglichen Plan der ÖVP, die nun beschlossen hat, ihrem Vorhaben für ein neues Krankenhaus nicht mehr den Rücken zu stärken. Stattdessen soll das LKH Rottenmann als neues Leitspital fungieren, wobei kaum Änderungen am Status quo zu erwarten sind. Das Krankenhaus in Schladming wird eine Reduzierung seiner Angebote hinnehmen müssen, während das Spital in Bad Aussee für die Akutgeriatrie umgerüstet wird, jedoch seine Chirurgie verliert. Das deutet auf einen tiefgreifenden Umbruch in der Versorgungsstruktur im Bezirk hin.

Der Plan B und die Reaktionen

Der FPÖ-Landeshauptmann Mario Kunasek hat einen Alternativplan in Auftrag gegeben, den Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) umsetzen muss. Der< a href="https://www.krone.at/3805982"> Kronen Zeitung zufolge ist der Bericht der Leitspital-Kommission, der ein Alternativkonzept zum Neubau in Stainach darstellt, bereits erstellt worden. Experten haben über Monate hinweg den Status quo der Gesundheitsversorgung analysiert, um die Patientenbetreuung ohne den Bau eines neuen Zentralspitals sicherzustellen.

Diese Veränderungen stoßen nicht nur auf Zustimmung. Kritik kommt vor allem von der SPÖ und den Grünen. SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz wittert hinter den Kulissen das Versäumnis an Transparenz und sieht in den vorliegenden Informationen eine „Blendung der Bevölkerung“. Dies beflügelt seine Pläne für eine dringliche Anfrage. Auch die Grünen fordern die Offenlegung des Kommissionsberichts und kündigen an, eine parlamentarische Anfrage zu den Auswirkungen des Plans auf die Gesundheitsversorgung in der Region zu stellen. Klubobfrau Sandra Krautwaschl warnt eindringlich, dass seriöse Gesundheitspolitik nicht auf Basis von geleakten Informationen gemacht werden kann.

Die gesundheitspolitische Landschaft in der Steiermark

Um den Kontext der aktuellen Debatten besser zu verstehen, ist es wichtig, einen Blick auf den Steirischen Strukturplan Gesundheit (RSG-St) zu werfen. Wie gesundheitsfonds-steiermark.at erläutert, wird dieser Plan alle fünf Jahre auf Basis des Österreichischen Strukturplans Gesundheit erstellt. Der RSG-St 2025 umfasst verschiedene Bereiche, einschließlich der akutstationären und ambulanten Versorgung, Rehabilitation und alternative Versorgungsformen. Zukünftige Entwicklungen sehen unter anderem die Errichtung von bis zu 30 Primärversorgungseinrichtungen vor.

Inmitten dieser Planungen und politischen Manöver bleibt die Frage nach der besten Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung zentrale Herausforderung. Die künftigen Entscheidungen werden nicht nur die medizinische Landschaft im Bezirk Liezen prägen, sondern auch das Vertrauen der Menschen in die politischen Entscheidungsträger stark beeinflussen.

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Ort Bad Aussee, Österreich
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