BMW Steyr: 1 Milliarde Euro für E-Antriebe und neue Arbeitsplätze!

BMW investiert bis 2025 über eine Milliarde Euro in das Werk Steyr, um die Produktion von E-Antrieben auszubauen.
BMW investiert bis 2025 über eine Milliarde Euro in das Werk Steyr, um die Produktion von E-Antrieben auszubauen. (Symbolbild/ANAGAT)

BMW Steyr: 1 Milliarde Euro für E-Antriebe und neue Arbeitsplätze!

Steyr, Österreich - BMW setzt mit einem kräftigen Investitionsprogramm auf die Zukunft der Elektromobilität in Steyr, Oberösterreich. Bis Ende dieses Jahrzehnts fließen rund eine Milliarde Euro in den Ausbau des Werks, das nicht nur als Standort für Benzin- und Dieselmotoren bestehen bleibt, sondern sich auch schrittweise zur Produktion elektrischer Antriebe wandelt. Bereits für 2024 plant BMW, etwa 1,2 Millionen Motoren in Steyr herzustellen, wobei die Produktion in mehreren Phasen voranschreitet. So wurden bereits rund 500 Millionen Euro in neue Anlagen und Maschinen investiert, wie elektroauto-news.net berichtet.

Der Umbau zur E-Antriebsproduktion umfasst zwei spezielle Produktionslinien. Die erste Linie, die im Herbst 2024 in den Vorserienbetrieb ging, ist für stromerregte Synchronmaschinen (SSM) vorgesehen, die sowohl für Heckantrieb als auch Allradantrieb genutzt werden. Die Serienproduktion soll Ende August 2025 beginnen. Die zweite Produktionslinie wird hochwertige Permanent erregte Synchronmaschinen (PSM) herstellen, deren Testphase im Herbst 2025 startet. Für 2024 ist ein jährliches Produktionsvolumen von 600.000 E-Antrieben geplant, wobei 200.000 SSM und 400.000 PSM gefertigt werden sollen.

Ein strategischer Standort für die E-Antriebsfertigung

Der Standort Steyr wird nicht nur als Produktionsstätte für elektrische Antriebe eine wichtige Rolle spielen, sondern auch zentrale Komponenten für die neue BMW „Klasse“ ab Herbst 2025 liefern. Zusätzlich zu den bereits laufenden Umbaumaßnahmen wird auch eine neue Montagehalle für die E-Antriebsproduktion eingerichtet, und bestehende Gebäude werden revitalisiert. Vorserienproduktionen von Rotoren, Statoren, Gehäusen, Invertern und Getrieben haben bereits im Juli begonnen. Über 150 neue Maschinen und Anlagen sind aktuell im Aufbau, was die Zukunftspläne von BMW unterstricht, wie e-steyr.com anmerkt.

Der Werksleiter Klaus von Moltke betont, dass die Kombination von Entwicklung und Produktion am selben Standort strategische Vorteile mit sich bringt. Trotz anfänglicher Unsicherheiten in der Belegschaft wurden bereits langfristige Perspektiven geschaffen. Der geplante Anteil der E-Antriebsproduktion am weltweiten BMW-Absatz könnte 2024 bei knapp 25% liegen, bei einem geplanten Absatz von etwa 2,45 Millionen Fahrzeugen. 2024 lag der Anteil vollelektrischer BMW-Modelle bei rund 17% und soll 2025 weiter steigen.

Die Herausforderungen der E-Mobilität

Die Transformation zur E-Mobilität stellt nicht nur BMW, sondern die gesamte europäische Automobilindustrie vor große Herausforderungen. Laut einer Studie von McKinsey könnte sich die Wertschöpfung in der Branche bis 2035 erheblich verändern. Die aktuelle Bruttowertschöpfung beläuft sich auf 1.900 Milliarden US-Dollar, wobei rund 60% dieser Wertschöpfung aus der Fahrzeugproduktion, den Zulieferern und dem Handel kommt. Geben die europäischen Hersteller nicht nur ihren Marktanteil von 60% auf, sondern verlieren auch lokalisierte Batteriewertschöpfung, könnten bis zu 400 Milliarden US-Dollar verloren gehen, wie mckinsey.com warnt.

BMW muss sich deshalb flexibel auf die jeweilige Marktnachfrage einstellen und plant, die Zahl der Beschäftigten in Steyr stabil bei knapp 4.900 zu halten, wovon rund 700 in der Entwicklung tätig sind. Die Herausforderungen sind groß, doch BMW hat ein gutes Händchen bewiesen, um in der E-Mobilität nicht nur Technik, sondern auch Marktanteile erfolgreich zu positionieren.

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OrtSteyr, Österreich
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