Revolution im Linzer Nahverkehr: Die Regional-Stadtbahn nimmt Fahrt auf!

Linz, Österreich - Die Planungen zur neuen Regionalstadtbahn Linz nehmen konkretere Formen an und versprechen eine gefragte Alternative für den öffentlichen Nahverkehr. Das Projekt wird als entscheidende Hauptschlagader des Verkehrsnetzes in und um Linz angesehen. Bei einer Pressekonferenz am 6. Juni 2025 betonten Landeshauptmann Thomas Stelzer, Landesrat Günther Steinkellner, Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer sowie Vizebürgermeister Martin Hajart, welche Vorteile das neue System bringen soll. Die Regionalstadtbahn wird nicht nur die Straßenbahn ergänzen, sondern auch Teil der S-Bahn Oberösterreich werden und ist mit einem voraussichtlichen Gesamtinvestition von 939 Millionen Euro in den kommenden Jahren eine kostspielige, aber notwendige Investition in die Zukunft der Stadt.
Die Planungen sind ambitioniert: Die Regionalstadtbahn wird von der Schiene OÖ GmbH gebaut und basiert auf dem Tram-Train-Prinzip. Dies bedeutet eine normale Spurweite von 1435 mm, im Gegensatz zur gewohnten 900 mm der Linzer Straßenbahn. Die Strecke wird unter anderem vom Hauptbahnhof über den Europaplatz bis zum Kepler Universitätsklinikum und weiter bis zur Derfflingerstraße in einem Tunnel führen. Später wird die Bahn ebenerdig bis zur Hafenstraße verlaufen und die Donau über eine neue Brücke queren. Diese wird beim Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost einen entscheidenden Haltepunkt bilden, wo Reisende zwischen den zwei Ästen der Regionalstadtbahn umsteigen können. Laut WKO wird auch eine Anbindung an die Mühlkreisbahn erfolgen, die bis Aigen-Schlägl erhalten bleiben soll.
Finanzierung und Ausblick
Einer der interessanten Aspekte der Projektfinanzierung ist die Aufteilung der Kosten: Die Bundeskasse übernimmt 50%, das Land Oberösterreich 42,5% und die Stadt Linz steuert bis zu 50 Millionen Euro bei. Diese finanzielle Basis wurde bereits am 7. März 2024 im OÖ Landtag sowie am 21. März 2024 im Gemeinderat beschlossen. Angesichts des Gesamtbudgets ist das Projekt auch Teil der größeren Planung für klimaneutralen Nahverkehr in Linz, die Investitionen in Höhe von insgesamt 860 Millionen Euro umfasst, wie Linz.at berichtet.
Bauarbeiten sind für 2028 vorgesehen, und die ersten Tram-Trains sollen ab 2032 den Betrieb aufnehmen. Das geplante Design der Haltestellen, das auf das kreative Konzept des Gewinners des Wettbewerbs, Andreas Dworschak von „Archinauten“, zurückgeht, besticht durch pavillonartige Architektur. Unterseiten der Dächer sollen dabei das traditionelle Mühlviertler Blaudruckmuster tragen, welches nicht nur für Orientierungswert sorgt, sondern auch als wiedererkennbares Element in die Gestaltung integriert wird.
Letzte Unklarheiten bezüglich der Mühlkreisbahn bleiben bestehen, denn es wird noch verhandelt, ob die ÖBB als Eigentümer bleibt oder die Schiene OÖ zukünftig übernehmen wird. Auch die geplante Verlängerung ins Mühlviertel, etwa Richtung Gallneukirchen und Pregarten, ist in der Umsetzung noch nicht gesichert, sodass hier Gespräche und Planungen weiterhin erforderlich sind.
Was den neuen Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost angeht, so wird dieser nicht nur aufgrund der Verbindung zur Regionalstadtbahn wichtig sein, sondern auch für die Anbindung an die Straßenbahn Linz. Das zeigt, wie stark das Projekt auf Vernetzung und Integration der bestehenden Systeme setzt. Die Stadt Linz wird damit nicht nur als urbane Verkehrsdrehscheibe aufgewertet, sondern auch der Lebensstandard der Bürger und Pendler durch bessere Anbindung nachhaltig verbessert.
Insgesamt zeigt die regionalpolitische Einigung über die Planung, dass alle Beteiligten ein gutes Händchen für die Mobilität der Zukunft haben – und das vor allem in einem europäischen Kontext. Ein Umbau, der in der Linzer Verkehrsgeschichte seinesgleichen sucht, formt sich nun mehr und mehr. Verfolgen wir die Fortschritte!
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Ort | Linz, Österreich |
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