Rekordzüchter und Milchpreise: Freistadt feiert Rindererfolge!

Freistadt, Österreich - Was geht in Österreichs Landwirtschaft? Ein Blick auf die jüngsten Entwicklungen im Rinderzuchtverband Oberösterreich (RZO) bringt aufregende Einblicke. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung in Freistadt, an der etwa 250 Landwirte und zahlreiche Ehrengäste teilnahmen, berichtete RZO-Obmann Ernst Kniewasser über die Erfolge und Herausforderungen des vergangenen Jahres, einschließlich der ersten Fälle von Blauzungenkrankheit. Willkommen im spannenden Jahr 2025, in dem die Landwirtschaft mehr denn je gefragt ist.
Besonders stolz ist die Familie Schwarzelmüller aus Steinbach an der Steyr. Ihr Betrieb gilt als der leistungsstärkste Fleckviehzuchtbetrieb in der Region. Das steigende Interesse an Rindfleisch aus Österreich spiegelte sich auch in einem Fachvortrag von Erik Schöttl, Managing Director Europe von OSI Europe Foodworks GmbH, wider. Er stellte die Marktchancen für einheimisches Rindfleisch vor und gab den Landwirten wertvolle Anregungen, um ihre Produkte erfolgreich zu vermarkten.
Kälberpreise und Erfolge bei der Zucht
Positiv zu berichten ist auch von den Kälberpreisen: Diese stiegen in diesem Jahr bei Versteigerungen und erfreuen viele Landwirte. Insbesondere die Standorte Freistadt und Regau erwiesen sich als hervorragende Plätze für Milchviehzucht. RZO-Geschäftsführer Matthias Wieneroither hob die steigenden Vermarktungszahlen und Preise in sämtlichen Kategorien hervor. Eine erfreuliche Nachricht, die viele angesichtlich freut und anspornt, die Möglichkeiten in der Rinderzucht besser zu nutzen.
In einer festlichen Zeremonie wurden Auszeichnungen für Züchterfamilien verliehen, die außergewöhnliche Herdenleistungen vorweisen können. Dabei wurden Milchkannen in Gold, Silber und Bronze überreicht. Eine besondere Ehrung war die Auszeichnung einer Kuh, die in den „Club der 100.000 Liter“ eintrat. 168 Kühe schafften diesen beeindruckenden Sprung, darunter eine 200.000-Liter-Kuh namens „Rille“ vom Betrieb Christoph Poscher aus Schenkenfelden. Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung des fünften Titels „Fleckviehzüchter des Jahres“ an den Zuchtbetrieb Fürst aus Lasberg.
Blauzungenkrankheit: Ein ernstes Thema
Doch nicht alles läuft rund. Die Blauzungenkrankheit, die nun auch in Österreich Einzug hielt, stellt für viele Landwirte ein großes Problem dar. Es gibt verschiedene Serotypen, gegen die Impfungen möglich sind, aber in Österreich gibt es derzeit kein nationales Impfprogramm. Das bedeutet, die Impfungen geschehen freiwillig und auf Kosten der Tierhalter. Der Schutz tritt nicht sofort ein; die Immunantwort benötigt rund drei bis vier Wochen. Vor diesem Hintergrund empfiehlt das Gesundheitsministerium dringend, mit den Impfungen zu beginnen, um die Tiere rechtzeitig zu schützen.
Aktuell sind drei Impfstoffe gegen den Serotyp 3 (BTV-3) in Österreich zugelassen. Diese Totimpfstoffe verringern das Risiko von schweren Symptomen, schützen jedoch nicht vor einer Ansteckung. Darüber hinaus gibt es keine besonderen Wartezeiten für Fleisch oder Milch nach der Impfung. Gerade für Biobetriebe ist dies ein entscheidender Punkt. Die Experten raten, mit der Impfung now zu starten, um die Tiere bis zum Sommer ausreichend abzusichern. Immerhin haben bereits einige Landwirte Positive Erfahrungen mit den Impfstoffen gemacht.
Für die besten Erfolge sollten auch Jungtiere in die Impfstrategie mit einbezogen werden, abhängig vom Alter zum Zeitpunkt der Impfung. Und da die Anzahl der Tiergeimpften steigt, muss auch weiterhin über die Vorteile und Möglichkeiten der Impfung aufgeklärt werden. Die Botschaft ist klar: Wer seine Tiere schützen will, muss rechtzeitig handeln.
Insgesamt zeigt die diesjährige Mitgliederversammlung des RZO, dass es sowohl positive als auch herausfordernde Entwicklungen in der Landwirtschaft gibt. Eine gute Mischung aus Tradition und Innovation, die das Potenzial hat, Österreichs Rinderzucht in neue Höhen zu bringen.
Details | |
---|---|
Ort | Freistadt, Österreich |
Quellen |