Jubiläumsausstellung: Die Geschichte der Zinkenbacher Malerkolonie hautnah erleben!

Zinkenbach, Österreich - In St. Gilgen wird vom 14. Juni bis zum 12. Oktober 2025 ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert: die Ausstellung im Museum der Zinkenbacher Malerkolonie. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Museums dürfen sich Kunstliebhaber:innen auf eine spannende Rückschau freuen, die die Malerkolonie im sozialen und politischen Umfeld von 1918 bis 1938 beleuchtet – eine Zeit, die nicht nur geprägt war von dynamischen Strömungen in der bildenden Kunst, sondern auch von tiefgreifenden politischen Umwälzungen.
Die Ausstellung öffnet ihre Türen täglich von 14.00 bis 19.00 Uhr und zeigt Werke, die aus der Zeit der Monarchie sowie der Zwischenkriegszeit stammen. Unter den präsentierten Künstler:innen sind bekannte Namen wie Alfred Gerstenbrand, Oskar Laske, Bettina Bauer-Ehrlich, und Gertrude Schwarz-Helberger. Besonders im Fokus steht die Kunstströmung „Neue Sachlichkeit“, die das damalige Lebensgefühl und die gesellschaftlichen Umbrüche eindrücklich spiegelt.
Die Bedeutung der Malerkolonie
Die Zinkenbacher Malerkolonie, die ihren Ursprung im idyllischen Zinkenbach (heute Abersee) am Wolfgangsee hat, war eine lose Gruppierung österreichischer Künstler, die ab 1927 zu gemeinschaftlichen Zusammenkünften einlud. Der zentrale Kopf der Gruppe war Ferdinand Kitt. Laut den Forschungen von Wikipedia gab es in dieser Künstlergemeinschaft vielfältige politische Ansichten, die von extremer Linker bis zur äußersten Rechten reichten – darunter sowohl nationalsozialistisch als auch kommunistisch eingestellte Künstler.
Vor dem Hintergrund des Anschlusses Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im Jahr 1938 wurden viele jüdische Mitglieder gezwungen, das Land zu verlassen, was zur endgültigen Auflösung der Kolonie führte. Einige Künstler jedoch, wie Ernst August von Mandelsloh und Gudrun Baudisch, konnten während dieser dunklen Zeit Karriere machen, während andere in die USA flüchteten.
Erinnerungen an die Zwischenkriegszeit
Die Ausstellung wird nicht nur durch eindrucksvolle Gemälde bereichert, sondern auch durch einen Kurzfilm mit dem Titel „Hölle“ von Rein Raamat, der die Atmosphäre der Zwischenkriegszeit eindrucksvoll einfängt. Der Kurator der Ausstellung, Mag. Peter Rieder, wird die Besucher:innen auf eine informierende Reise durch die Kunst und die Geschichten der Zeit mitnehmen. Besonders bemerkenswert sind die Epilog-Kunstwerke von Gudrun Baudisch und Sergius Pausers Darstellung der „Unterzeichnung des Staatsvertrags 1955“.
Für diese renommierte Ausstellung kommen sowohl Werke aus der hauseigenen Sammlung als auch Leihgaben von Museen und privaten Sammlern zum Einsatz, was die Breite und Vielfalt der gezeigten Kunstwerke unterstreicht.
Besuchen Sie das Museum der Zinkenbacher Malerkolonie und tauchen Sie ein in eine faszinierende Zeit, deren Spuren bis heute in der österreichischen Kunstgeschichte nachhallen. Es ist eine Gelegenheit, die kreative Blütezeit dieser Künstlergemeinschaft hautnah zu erleben, deren Einflüsse und Geschichten so vielschichtig sind wie die Werke, die sie geschaffen haben.
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Ort | Zinkenbach, Österreich |
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