Verzögerungen beim Güterterminal Fürnitz: Neue Herausforderungen für Kärnten!

Verzögerungen beim Güterterminal Fürnitz: Neue Herausforderungen für Kärnten!
Fürnitz, Österreich - In der letzten Zeit gibt es einige Rückschläge für die Bahn-Infrastruktur in Kärnten. Der geplante Ausbau des Güterterminals Fürnitz verzögert sich und soll nun erst im Jahr 2029 fertiggestellt werden, zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Die ÖBB und das Land Kärnten setzen dennoch alles daran, das Logistik Center Austria Süd (LCA-Süd) in Fürnitz weiter voranzutreiben. Dieses Terminal stellt den ersten grenzüberschreitenden Trockenhafen Europas dar und ist über den neu eingeweihten Schienenzollkorridor direkt mit dem Hafen Triest verbunden, wie meinbezirk.at berichtet.
Die Verbindung mit Triest ist von großer Bedeutung, da der Hafen dort Platzprobleme hat und Fürnitz als idealer Knotenpunkt der baltisch-adriatischen und Tauernachse gilt. Trotz der Inbetriebnahme des Schienenzollkorridors im Dezember 2023 zeigt sich jedoch, dass die Nutzung dieser Verbindung hinter den Erwartungen zurückbleibt. Bislang wird die Möglichkeit, Container vom Schiff in Triest über Güterzüge nach Kärnten zu transportieren, kaum genutzt, wie dispo.cc hinzufügt.
Verzögerungen und Zukunftsplanung
Obwohl die aktuelle Auslastung des Terminals in Fürnitz erst bei 50 % liegt, gibt es Pläne für eine umfassende Modernisierung bis 2029, die mit Investitionen von 72,8 Millionen Euro verbunden ist. Landesrat Sebastian Schuschnig und der ÖBB-Chef Andreas Matthä betonen die Notwendigkeit, die Infrastruktur weiter auszubauen und den Güterverkehr verstärkt von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Dabei soll die Vermarktung des Standorts und die Bearbeitung von Grundstücken in Villach-Fürnitz vorangetrieben werden.
Ein neues Standortkonzept ist in Arbeit, das neue Impulse bringen und mögliche EU-Förderungen für Investitionen nutzen soll. So sind 30 Hektar Flächen vorgesehen, die derzeit von unterschiedlichen Beteiligten wie BABEG, der Kärntner Beteiligungsverwaltung und der ÖBB verwaltet werden. Der Standort Fürnitz wird nicht nur als logistische Drehscheibe positioniert, sondern ist auch Teil des Kernnetzes des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V), was für künftige Entwicklungen von großer Bedeutung ist.
Wirtschaftliche Perspektiven
Die gute Anbindung von Fürnitz wird auch von der italienischen Fachpresse gelobt, die den Zollkorridor als „game changer“ für Mittel- und Osteuropa bezeichnet. Trotz der Herausforderungen glauben die Verantwortlichen an den strategischen Wert des Projekts. Der Güterterminal ist eine Schlüssel-Infrastruktur im Alpe-Adria-Gateway, das die Lieferketten verkürzt und CO₂-Emissionen senkt, wie in mehreren Berichten hervorgehoben wird.
Ein wesentlicher Vorteil des Dry-Port-Konzepts ist die Effizienzsteigerung der seeseitigen Lieferketten um durchschnittlich 12 %. Zudem könnten durch den direkten Verladeprozess von Containern vom Schiff nach Villach ohne Zollverfahren Zeit- und Kostenreduktionen im Containerlauf von etwa 12 % erreicht werden.
Obwohl also keine sofortigen Erfolge zu verzeichnen sind, bleibt die Vision bestehen, Kärnten als wichtigste Drehscheibe beim intermodalen Verkehr zu positionieren. Die Förderung des Logistik-Know-hows und die Einzelwagenförderung des Landes sollen weitere Impulse geben, damit Kärnten bei den Betriebsansiedelungen und dem grenzüberschreitenden Güterverkehr zum Zug kommt, begeistert sich auch Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl über die ambitionierten Pläne.
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Ort | Fürnitz, Österreich |
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