Musikvereine im Burgenland: So kämpft die Kultur ums Überleben!

Oberpullendorf: Musikvereine im Burgenland fördern Kultur und Gemeinschaft, kämpfen jedoch mit finanziellen Herausforderungen und benötigen Unterstützung.
Oberpullendorf: Musikvereine im Burgenland fördern Kultur und Gemeinschaft, kämpfen jedoch mit finanziellen Herausforderungen und benötigen Unterstützung. (Symbolbild/ANAGAT)

Musikvereine im Burgenland: So kämpft die Kultur ums Überleben!

Oberpullendorf, Österreich - In den letzten Jahren hat sich gezeigt, wie wichtig die Musikvereine im Burgenland für das kulturelle und soziale Leben in den Gemeinden sind. Sie formen nicht nur Feste und begleiten kirchliche Veranstaltungen, sondern schaffen auch wichtige Gemeinschaftsmomente. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist der Musikverein Pilgersdorf, der durch eine Vielzahl von Events, darunter Konzerte und den beliebten dreitägigen Musikerheurigen, das kulturelle Mosaik der Region lebendig hält. Wie MeinBezirk berichtet, finanzieren sich die meisten Musikvereine jedoch überwiegend selbst und sind häufig auf sich allein gestellt.

Freilich ist dies kein leichtes Unterfangen. Zwar gibt es das Kulturförderprogramm des Landes Burgenland, welches gezielte Unterstützung für Musikvereine bietet. Dieses Programm umfasst Subventionen und Zuschüsse, die nicht immer regelmäßig und in gleichen Höhen bereitgestellt werden. Laut dem Bericht erhalten die Musikvereine nur gelegentlich anlassbezogene Förderungen. Zudem kommt die finanzielle Unterstützung durch die Gemeinden, aber die Eigenmittel, etwa aus Auftritten und Veranstaltungen, machen einen Großteil der Finanzierung aus. „Das Budget ist oft knapp, doch wir leisten einen entscheidenden Beitrag zur kulturellen Vielfalt“, skizzierte Gemeindereferent Mandl die Situation.MusikAustria führt zudem aus, dass die Fördergeber sich an das Burgenländische Kulturförderungsgesetz halten, was vor allem den Zugang zu Fördermitteln regelt.

Fehlende Anerkennung und notwendige Reformen

Der Zugang zu den Fördermitteln könnte laut Mandl einfacher gestaltet werden. Eine umständliche Antragsplattform erschwert es vielen Vereinen, benötigte Hilfen zu beantragen. Er schlägt vor, dass individuelle Accounts für Musikvereine auf dieser Plattform eingerichtet werden, um Grunddaten und Förderanträge effizient zu speichern.

Ein zentrales Anliegen ist, weitere Fördermodelle zu entwickeln, die speziell auch die Betriebskosten und die Ausbildung von Musikern berücksichtigen. „Wir brauchen ein gutes Händchen für die nächsten Schritte in der Förderung“, so Mandl weiter. Dabei sind die Vorgaben für die Antragstellung klar definiert: Ein schriftliches Ansuchen mit Beschreibung des Vorhabens und einer Kostenaufstellung ist zwingend erforderlich. Die maximale Förderung liegt bei 100.000 Euro, wobei mehrjährige Förderverträge unter bestimmten Bedingungen möglich sind. Die neuen Förderrichtlinien, die seit Jänner 2023 gelten, ermöglichen zudem eine Anpassung der Einreichfristen.Transparenzportal hebt hervor, dass hier die Einreichfristen jetzt auf 1.2., 1.5., 1.9. und 1.11. des Jahres festgelegt sind.

Insgesamt bleibt es spannend, wie sich die Rahmenbedingungen für die Musikvereine im Burgenland entwickeln werden. Die gesellschaftliche Rolle, die sie übernehmen, bleibt unbestritten, doch um den zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein, sind Vereinfachungen und eine höhere Anerkennung durch den Fördergeber dringend nötig. Der Dialog darüber wird sicher weitergehen, denn das kulturelle Herz der Region schlägt stark und wird auch künftig für das Miteinander und die Freude an der Musik stehen.

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OrtOberpullendorf, Österreich
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