Nachhaltige Mode im Fokus: Stöttera feiert ReUse-Erfolge!

Stöttera, Österreich - Im kleinen Stöttera hat der Verein „Weil es Sinn hat“ vor einem Jahr seine Pforten eröffnet und wird seither von der Bevölkerung begeistert angenommen. Gegründet von Christine Koblmiller, verfolgt der Verein klare Ziele: ReUse, Recycling, Reduce und Upcycling stehen im Mittelpunkt seiner Aktivitäten. Hier werden aus nicht mehr brauchbaren Kleidungsstücken kreative Produkte wie Taschen, Tierbetten und Schürzen genäht, die nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch mit viel Liebe und handwerklichem Geschick entstehen. Der Verein fungiert als Drehscheibe zwischen Spendern und Bedürftigen und hat kürzlich sein erstes Jubiläum in der Hauptstraße 117 gefeiert, wo die ehrenamtlichen Helfer eine tragende Rolle übernehmen.
Rund 30 Prozent des Sortiments besteht aus Neuwaren, was zeigt, dass auch neue Produkte einen Platz im nachhaltigen Einkauf haben können. Zusätzlich bietet der Verein regelmäßig Workshops und Events rund um das Thema Upcycling an, um das Bewusstsein für Ressourcenschonung zu fördern. In Kooperation mit dem Burgenländischen Müllverband aus dem „reuse Netzwerk“ wird die Spendenannahme organisiert, und die Einnahmen fließen in die Deckung der Mietkosten, Gewerbegebühren und weiteren Aufwendungen.
Warum sind Secondhand-Läden so beliebt?
Shopping hat viel für sich — und zwar nicht nur den Spaß, sondern auch die Möglichkeit, nachhaltig einzukaufen. Secondhand-Shopping gilt mittlerweile als umweltfreundliche Alternative zur Wegwerfgesellschaft. Dabei ist nicht nur der Kauf von gebrauchter Kleidung eine umweltfreundliche Entscheidung, auch die Einsparung von Geld kann erfreuen. Die Modeindustrie steht oft in der Kritik, da sie häufig gegen Umwelt- und Menschenrechte verstößt. Vorfälle wie das Unglück in der Textilfabrik „Rana Plaza“ vor acht Jahren haben wenig an den Missständen verändert.
Immer mehr Verbraucher fordern daher nachhaltige Praktiken, insbesondere in der Modebranche. Der Verein „Weil es Sinn hat“ passt zu einem wachsenden Trend, der Verbraucher dazu ermutigt, Veranstaltungen wie die „Fashion Revolution Week“ zu unterstützen, um Aufmerksamkeit für faire und nachhaltige Produktionsstandards zu schaffen. Die Textilbranche ist ein echter Umweltsünder — jährlich werden etwa 1,2 Milliarden Tonnen CO₂ emittiert, was fünf Prozent der globalen Treibhausgasemissionen entspricht.
Die Zukunft der Mode ist nachhaltig
Im Rahmen des Upcycle-Trends erlebt die Modebranche einen Umbruch. Upcycling bedeutet, alte Materialien in neue Produkte umzuwandeln, wobei der Fokus auf Ressourcenschonung und Kreativität liegt. Für 2025 wird ein Anstieg des Textilabfalls auf 110 Millionen Tonnen und eine Verdopplung der wiederverwerteten Textilien auf 30 Millionen Tonnen prognostiziert. Im Verein „Weil es Sinn hat“ wird diese Entwicklung bereits aktiv vorangetrieben.
Der Designprozess beim Upcycling umfasst verschiedene Schritte: von der Materialinspektion und Konzeptentwicklung über die Erstellung von Schnittmustern bis hin zur eigentlichen Umsetzung der neuen Produkte. Beliebte Materialien sind unter anderem Jeansstoff, Baumwolle und Leder, die zu einzigartigen Designs verarbeitet werden können. Upcycling fördert nicht nur die Kreativität, sondern auch die lokale Gemeinschaft, indem es Arbeitsplätze in der Handwerksbranche schafft und das Bewusstsein für nachhaltige Mode schärft.
Christine Koblmiller und ihr Team setzen auf eine helfende Hand: „Ehrenamtliche sind für uns unerlässlich“, betont sie. Wer sich engagieren möchte, ist herzlich willkommen, denn der Verein sucht ständig nach Unterstützung für verschiedene Tätigkeiten. Wie der Verein und ähnliche Initiativen in Deutschland zeigen, wird nachhaltiges Handeln und Secondhand-Shopping in der Gesellschaft hoch geschätzt und könnte eine entscheidende Rolle für die Zukunft der Modeindustrie spielen.
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Ort | Stöttera, Österreich |
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