Bankenskandal: Commerzialbank seit 1999 zahlungsunfähig – Schockgutachten!

Mattersburg, Österreich - Ein aufsehenerregender Banken-Skandal erschüttert das Burgenland, der bis zu seiner Aufdeckung über zwei Jahrzehnte im Verborgenen wütete. Laut einem umfassenden Gutachten von Wirtschaftsprüfer Karl Hengstberger war die Commerzialbank Mattersburg bereits seit 1999 zahlungsunfähig. Dieses 600 Seiten umfassende Dokument stellt klar, dass die Bank nur drei der 25 Jahre ihrer Existenz wirtschaftlich gesund war. Die 1995 gegründete Institution wurde letzlich 2020 geschlossen, nachdem sich die massiven finanziellen Unregelmäßigkeiten häuften.
Über einen Zeitraum von rund 20 Jahren wurden zwischen 1999 und 2020 beeindruckende 2,9 Milliarden Euro auf 766 Einlagenkonten bei der Bank bewegt. Es wird vermutet, dass Martin Pucher, der Gründer der Commerzialbank, und seine Co-Vorständin, Franziska Klikovits, von der Zahlungsunfähigkeit wussten und aktiv an Bilanzmanipulationen beteiligt waren. Diese Manipulationen, die es ermöglichten, fiktive Vermögenswerte auszuweisen, sollen dazu gedient haben, das ungesunde Geschäft der Bank zu kaschieren.
Eine blühende Fassade
Laut dem Gutachten flossen in dieser Zeit unzählige Kredite in Höhe von insgesamt 86,4 Millionen Euro an Kunden und nahestehende Personen, die wirtschaftlich nicht tragbar waren. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Kredite, 31,2 Millionen Euro, unterstützte unter anderem einen Fußballverein, dessen Finanzierungsquellen durch fragwürdige Mittel gestützt waren. Auch ein Konsulent für den arabischen Raum und ein angeblicher Judotrainer, der mehr als 420.000 Euro erhielt, stehen im Zentrum dieser skandalösen Machenschaften.
Franziska Klikovits wurde im Jahr 2023 wegen ihrer Rolle bei den Manipulationen zu sechs Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Der Prozess in der Causa Commerzialbank geht in die nächste Runde, mit einem bedeutenden Verhandlungstermin am 17. Juli am Landesgericht Eisenstadt, wo sich auch zwei Unternehmer wegen unredlicher Kreditvergabe verantworten müssen. Die nächste Verhandlung soll der letzte Akt in diesem schmutzigen Spiel sein.
Die Rolle der Prüfungsbehörden
Ein weiterer Punkt, der Aufregung verursacht hat, sind die Vorwürfe gegen die Abschlussprüfer, die zwischen 2016 und 2018 falschen Bestätigungsvermerke ausgestellt haben. Dies führt zu einer kritischen Diskussion über die Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten solcher Institutionen in der Finanzwelt.
Damit ist die Commerzialbank nicht der erste Fall von Bilanzmanipulation in der Finanzgeschichte Österreichs. Ähnliche Probleme traten bereits bei Unternehmen wie Wirecard auf, bei denen Risiken und Herausforderungen von Bilanzmanipulationen durch eine klare und offene Kommunikation der Entscheidungsträger abgemildert werden sollten.
Ab dem 17. Juli geht es dann am Landesgericht Eisenstadt weiter, weil die Ermittlungen um die Commerzialbank noch lange nicht abgeschlossen sind. Der Fall ebnet den Weg für größere Diskussionen über Transparenz und Verantwortung im Bankensektor, die in den kommenden Jahren weiterhin von Bedeutung sein werden.
Die Folgen dieser Machenschaften sind für die lokale Bevölkerung enorm, und viele sehen sich mit den Konsequenzen konfrontiert. Die Dimensionen dieses Skandals werfen einen Schatten auf die Finanzlandschaft des Burgenlandes und fordern eine ordentliche Aufarbeitung.
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Ort | Mattersburg, Österreich |
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