Oberösterreich entdeckt Antwerpen: Schlüssel für den Exportsieg!

Oberösterreich entdeckt Antwerpen: Schlüssel für den Exportsieg!
Antwerpen, Belgien - Am 11. Juni 2023 reiste eine hochkarätige Delegation aus Oberösterreich unter der Führung von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) nach Belgien. Das Hauptziel dieser Reise war es, die Verbindungen zwischen der oberösterreichischen Industrie und dem Hafen von Antwerpen näher zu erkunden. Der Hafen gilt als wichtiger Exportpunkt für zahlreiche oberösterreichische Unternehmen, darunter Größen wie voestalpine, Plasser & Theurer und Engel. Auch Felbermayr hat dort ein Joint Venture ins Leben gerufen, was die wirtschaftlichen Beziehungen weiter stärkt.
Der Antwerp Euroterminal (AET) spielt eine zentrale Rolle in diesem Kontext und ist die größte multifunktionale Terminal-Anlage Europas. Jährlich verarbeitet der AET über 750.000 Fahrzeuge, 200.000 Container und 230.000 Tonnen Stückgut. In den letzten Jahren hat der Hafen seine Bedeutung als Verbindungspunkt zwischen den europäischen Verkehrswegen und den Weltmeeren weiter ausgebaut. „Der Hafen von Antwerpen ist für den Export und die Sichtbarkeit der oberösterreichischen Wirtschaft auf den Weltmärkten von entscheidender Bedeutung“, unterstreicht Stelzer.
Grüner Wasserstoff und Energiesicherheit
Ein besonders heißes Thema während der Reise war die zukünftige Entwicklung im Bereich des grünen Wasserstoffs. Antwerpen könnte hierbei eine Schlüsselrolle spielen. Europas Häfen, einschließlich Antwerpen, sind gefordert, sich an die EU-Strategie zur Wasserstoffwirtschaft anzupassen. Der Hafen hat bereits Erfahrungen im Umgang mit Chemikalien und Industriegasen und nimmt somit eine wichtige Position in der Transformation des Energiesystems ein. Im Rahmen der Wasserstoff-Initiativen fahren in Antwerpen seit kurzem bereits Schiffe mit Wasserstoffantrieb.
Ein weiteres Anliegen des Landeshauptmannes ist die Abhängigkeit Europas in der Mikroelektronik. Während die EU mit dem 2023 beschlossenen Chips-Act den Fokus auf die Forschung und Entwicklung in der Mikrochip-Infrastruktur legt, signalisiert Stelzer damit eine klare Richtung. Das Forschungszentrum Imec in Leuven, das sich auf Mikro- und Nanoelektronik spezialisiert, könnte hier als Partner von Bedeutung sein. Die EV Group aus St. Florian am Inn, die sich auf Chips-Fertigungstechnologien spezialisiert hat, gehört zu den Kooperationspartnern von Imec. „Europa darf in diesem Sektor nicht die Augen verschließen und muss sich wieder auf die eigenen Stärken besinnen“, so Stelzer.
Die Lage der Seehäfen
Die Situation in Europas Seehäfen war 2023 infolge von geopolitischen Spannungen und Krisen nicht einfach. Der Hafen Antwerpen-Zeebrügge, ein wichtiger Knotenpunkt für Deutschland, verzeichnete einen Rückgang im Gesamtumschlag um 5,5 % auf insgesamt 271 Millionen Tonnen. Dies ging Hand in Hand mit einem 7,2%igen Rückgang beim Containerumschlag, wobei dies nicht nur Antwerpen, sondern auch andere große Häfen wie Hamburg und Rotterdam betrifft. Zukunftsprognosen zeigen, dass eine rasche Erholung der Weltwirtschaft aktuell nicht in Sicht ist.
Die Herausforderungen sind klar: Häfen müssen sich den neuen Gegebenheiten und der EU-Strategie anpassen. Zugleich wird aber auch die strategische Bedeutung von Häfen für die Energiesicherheit in Europa immer deutlicher, besonders nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022. Antwerpen hat nicht nur die Vorreiterrolle bei der Implementierung von Wasserstoffantrieben, sondern auch beim geplanten Export von Kohlendioxid, was durch das Projekt Antwerp@C gefördert wird.
Insgesamt zeigt sich, dass die Reise der oberösterreichischen Delegation nach Belgien nicht nur eine Gelegenheit zur Stärkung der Handelsbeziehungen war, sondern auch ein Fenster in die Zukunft der industriellen Zusammenarbeit in Europa. Die Herausforderungen sind groß, aber mit einem klaren Fokus auf Innovationen und Partnerschaften können diese bewältigt werden.
Details | |
---|---|
Ort | Antwerpen, Belgien |
Quellen |