Städte im Kampf gegen Übertourismus: Barcelona vereint Kräfte mit Venedig

Städte im Kampf gegen Übertourismus: Barcelona vereint Kräfte mit Venedig
Hallstatt, Österreich - Der Tourismus boomt und zieht jährlich Millionen von Besuchern in die schönsten Städte Europas. Doch das hat seine Schattenseiten: In vielen Destinationen sorgt der Massentourismus für erhebliche Probleme. Besonders betroffen sind traditionelle touristische Hotspots wie Venedig, Barcelona und Amsterdam. Diese Herausforderung wird zunehmend zur Belastung, nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Lebensqualität der Bewohner.
Wien, mit seinen 8,2 Millionen Gästen aus dem Jahr 2024, hat sich im europäischen Vergleich noch relativ gut geschlagen. Im Vergleich zu Barcelona, das jährlich rund 30 Millionen Touristen anzieht, sind die Verhältnisse hier erträglicher. Doch auch hier wird die Luft dünner, da die Stadt mit ihren zwei Millionen Einwohnern einen Balanceakt meistern muss.
Die Situation in beliebten Städten
Venedig ist das Paradebeispiel für die negativen Auswirkungen von Overtourism. Mit jährlich 20 bis 25 Millionen Besuchern hat die Stadt bei nur 50.000 Einwohnern eine immense Bevölkerung auf Zeit. Die Altstadt ist stark überlastet, und trotz zahlreicher Maßnahmen zur Regulierung des Tourismus, wie dem Verbot großer Kreuzfahrtschiffe, bleibt die Belastung hoch. Auch in Barcelona gibt es regelmäßige Proteste der Stadtbewohner, die gegen die steigenden Immobilienpreise und die Abwertung ihrer Lebensqualität durch den Tourismus kämpfen. So kam es, dass Demonstranten Wasserpistolen als Protestmittel einsetzten, um auf die Lage aufmerksam zu machen.
Ähnliche Probleme plagen Lissabon und Palma de Mallorca, wo die Einheimischen gegen die steigenden Lebenskosten durch den Tourismus mobil machen. Wie immer wieder berichtet wird, sind historische Viertel überlastet und der Wohnungsmarkt angespannt. Branchenführer diskutieren auf Konferenzen wie der Phocuswright Europe in Barcelona über mögliche Lösungen zur Eindämmung des Overtourism und setzen auf einen ganzheitlichen Ansatz zur Förderung nachhaltigen Tourismus.
Ein gemeinsamer Ansatz gegen Overtourism
Um den Herausforderungen des Massentourismus zu begegnen, haben sich einige Städte, darunter Barcelona, Venedig, Lissabon und Palma, zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen das Problem vorzugehen. Die Prognosen deuten auf einen Anstieg der internationalen Touristenankünfte um 5% bis 2025 hin, was bedeutet, dass es höchste Zeit ist, aktiv zu werden. Es werden Vorschläge zur Regulierung von Kurzzeitmieten sowie zur Förderung weniger bekannter Reiseziele in Spanien entwickelt, um den Druck auf die angesagten Destinationen zu verringern.
Esther Villena von Amadeus hebt hervor, dass die Analyse und Verwendung von Daten entscheidend ist, um das Verhalten von Touristen sinnvoll zu steuern. Dabei wird betont, wie wichtig es ist, Reisende über die Folgen ihres Verhaltens zu informieren, um ein Bewusstsein für die lokalen Gemeinschaften und die Umwelt zu schaffen. Das Ziel ist eine Kombination aus staatlicher Regulierung, Branchenzusammenarbeit und Aufklärung – nur so kann nachhaltiger Tourismus gefördert werden.
Die Situation bleibt angespannt, und auch Wien sollte sich der Herausforderung des Overtourism bewusst sein. Jeder Schritt in Richtung einer bewussteren und nachhaltigeren Tourismusstrategie könnte entscheidend für die Zukunft der urbanen Lebensqualität und der Umwelt sein. Es bleibt zu hoffen, dass die Bemühungen der Städte Früchte tragen und eine Lösung für die Problematik des Massentourismus gefunden wird.
Für weitere Informationen zu den Auswirkungen des Overtourism in verschiedenen Städten Europas können Sie die Berichte des Kurier und von Travel and Tour World konsultieren.
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Ort | Hallstatt, Österreich |
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