Sichere Bauernhöfe: 23 Familien in Freistadt mit Auszeichnung geehrt!
23 oberösterreichische Bauernhöfe in Freistadt ausgezeichnet für vorbildliche Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Sichere Bauernhöfe: 23 Familien in Freistadt mit Auszeichnung geehrt!
Auf der diesjährigen Rieder Messe wurden stolze 23 bäuerliche Familien aus Oberösterreich für ihre hervorragenden Bemühungen in puncto Arbeitssicherheit ausgezeichnet. Diese Ehre wurde ihnen durch den SVS-Obmann Peter Lehner zuteil, der die SVS-Sicherheitsplakette überreichte. Die Auszeichnung würdigt die vorbildliche Umsetzung von Vorgaben in den Bereichen Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Sauberkeit und Hofgestaltung. „Investitionen in Sicherheit und Gesundheit spielen eine zentrale Rolle in der Landwirtschaft“, betonte Lehner und hob die Bedeutung dieser Plakette für die Betriebe hervor.
Besonders beeindruckend ist, dass Freistadt im Bezirksranking mit 241 Sicherheitsplakettenbetrieben an der Spitze steht, gefolgt von Vöcklabruck mit 163 und Perg mit 161. Seit 1976 wurden in Oberösterreich insgesamt 1.661 Betriebe ausgezeichnet. Unter den geehrten Bauernhöfen ist auch der Betrieb von Landesrätin Michaela Langer-Weninger und ihrem Mann Leopold, was das Engagement der Familie zusätzlich unterstreicht. Interessierte Betriebsführer können sich zudem für eine kostenlose Betriebsberatung bei der SVS anmelden, die Sicherheits-Checks und individuelle Lösungen anbietet, um die Sicherheit auf den Betrieben zu erhöhen.
Die Bedeutung von Arbeitssicherheit in der Landwirtschaft
Arbeitssicherheit in der Landwirtschaft ist ein großes Thema, besonders angesichts der vielfältigen Risiken und Herausforderungen, die mit dem Beruf verbunden sind. Saisonale Arbeitsspitzen, wechselnde Witterungsbedingungen und der Umgang mit schweren Maschinen sowie Tieren machen die Branche besonders anfällig für Unfälle. Statistiken zeigen, dass im Jahr 2023 in der Forst- und Landwirtschaft insgesamt 57.608 meldepflichtige Arbeitsunfälle registriert wurden – ein Rückgang um 2,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Trost von diesen Zahlen kann allerdings kaum abgeleitet werden, steht doch fest, dass alle fünf Tage ein Landwirt bei einem Arbeitsunfall ums Leben kommt.
Hierzulande entfällt mit 32.217 auf die Landwirtschaft der größte Anteil an den meldepflichtigen Unfällen. Dabei sind die häufigsten Gefährdungen körperliche Belastungen, der Umgang mit Gefahrstoffen sowie Verletzungen durch Tiere. Dies zeigt, dass die Branche nicht nur mit physischen, sondern auch mit psychischen Belastungen, wie Zeitdruck und hohen Arbeitsanforderungen, zu kämpfen hat. Daher müssen Arbeitgeber in der Landwirtschaft gesetzliche Vorgaben zum Arbeitsschutz umsetzen, unabhängig von der Größe des Betriebs.
Strukturierte Schutzmaßnahmen und deren Herausforderungen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind klar: Eine regelmäßige Gefährdungsbeurteilung ist für alle Betriebe vorgeschrieben und muss oft überarbeitet werden. Die Arbeitsstättenverordnung legt fest, welche Anforderungen an die Gestaltung und Ausstattung von landwirtschaftlichen Betrieben gestellt werden. Auch wenn diese Vorschriften existieren, sieht die Realität oft anders aus. Viele Betriebe kämpfen nach wie vor mit unzureichenden Arbeitsschutzmaßnahmen, wodurch Handlungsbedarf besteht, diese zu verbessern.
Schließlich ist die Arbeitssicherheit nicht nur für die Gesundheit der Arbeitnehmer von Bedeutung, sondern hat auch einen direkten Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Betriebe. Ein gutes Händchen in Sachen Sicherheit macht nicht nur einen guten Eindruck, sondern kann auch das Risiko von Unfällen und damit verbundenen Kosten massiv reduzieren. Daher sollten alle Betriebe, ob groß oder klein, die Implementierung strukturierter und aufeinander abgestimmter Arbeitsschutzmaßnahmen ernst nehmen.
Für weitere Informationen rund um das Thema „Sicherer Bauernhof“ lohnt sich ein Blick auf die Seiten von Gesundheit im Betrieb und Fachkraft Arbeitssicherheit.