Museum St. Peter: Neues Tastmodell für blinde Besucher enthüllt!

Das Museum St. Peter an der Sperr in Wiener Neustadt präsentiert ein neues Tastmodell zur Förderung der Barrierefreiheit und kulturellen Teilhabe.
Das Museum St. Peter an der Sperr in Wiener Neustadt präsentiert ein neues Tastmodell zur Förderung der Barrierefreiheit und kulturellen Teilhabe. (Symbolbild/ANAGAT)

Museum St. Peter: Neues Tastmodell für blinde Besucher enthüllt!

Wiener Neustadt, Österreich - Das Museum St. Peter an der Sperr in Wiener Neustadt setzt ein starkes Zeichen für mehr Barrierefreiheit in der Kulturvermittlung. Wie meinbezirk.at berichtet, hat das Museum ein neues Tastmodell des Judenspotts eingeführt, das blinden und sehbeeinträchtigten Menschen den Zugang zu einem der bedeutendsten historischen Artefakte zu erleichtern. Dieser Schritt folgt der erfolgreichen Einführung des Corvinusbechers und ist Teil des Bestrebens, die Erinnerungskultur im Land Niederösterreich zu fördern.

### Sensory Experience im Fokus

Ziel des Museums ist es, eine kulturvermittelnde Präsentation zu bieten, die alle Sinne anspricht. Kulturstadtrat Franz Piribauer hebt die Dringlichkeit hervor, den Zugang für alle Menschen zu gewährleisten. Der Judenspott, ein Zeugnis der mittelalterlichen Judenfeindlichkeit, wird durch das Tastmodell für eine breitere Besucherschaft erlebbar gemacht. Neben taktiler Schrift ist das Modell auch mit Brailleschrift ausgestattet, um die Zugänglichkeit weiter zu verbessern.

Das Tastmodell wurde in Kooperation mit der Fachhochschule Wiener Neustadt und dem Innovation Lab entwickelt. Die Initiative ist Teil eines Lehrprojektes unter der Leitung von Dr. Jakob Kühnen und zeigt, wie wichtig barrierefreie Angebote in Museen zur Förderung der Inklusion sind.

### Ausgezeichnete Barrierefreiheit

Das Museum wurde bereits im Herbst 2024 mit dem Preis „Vorbild Barrierefreiheit“ ausgezeichnet und arbeitet kontinuierlich an der baulichen Zugänglichkeit sowie der Erschließung der Ausstellungsinhalte. Beispielsweise sind seit der Wiedereröffnung im Jahr 2020 auch spezielle Vermittlungsprogramme für Menschen mit Demenz und ihre Begleitpersonen verfügbar. Zudem wurde die Museums-App um ein Tool für Leichte Sprache ergänzt, wodurch Informationen leichter zugänglich gemacht werden.

Die Bedeutung der Barrierefreiheit unterstreicht auch museumsguide.net, wo der Abbau physischer und sozialer Barrieren für den Zugang zu Kunst und Kultur als entscheidend angesehen wird. Inklusion und Barrierefreiheit sind demnach zentrale Aspekte, die in den letzten Jahren zunehmende Beachtung gefunden haben – nicht zuletzt auch als Ergebnis der Corona-Pandemie, die die Wahrnehmung von Kulturinstitutionen verändert hat.

### Ein Schritt in die Zukunft

Um die Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen gerecht zu werden, ist es wichtig, dass Museen wie das St. Peter an der Sperr weiterhin in die Entwicklung inklusiver Angebote investieren. Die Kooperation mit Behindertenverbänden und sozialen Einrichtungen zur Entwicklung maßgeschneiderter Angebote könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen, wie ebenfalls fhwn.ac.at erläutert.

Mit diesen Maßnahmen wird nicht nur das Ziel verfolgt, den Zugang zu Kunst und Kultur für alle Menschen sicherzustellen, sondern auch ein Beispiel für andere Kulturinstitutionen gesetzt. Es ist an der Zeit, dass mehr Museen diesem Vorbild folgen und Teilhabe für alle zur Normalität wird.

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OrtWiener Neustadt, Österreich
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