Müllbeutel aus Bio-Kunststoff: So gefährdet ihr die Biotonne!

Neunkirchen informiert über die Entsorgung von Bio-Kunststoffen und deren Auswirkungen auf die Umwelt. Erfahren Sie mehr!
Neunkirchen informiert über die Entsorgung von Bio-Kunststoffen und deren Auswirkungen auf die Umwelt. Erfahren Sie mehr! (Symbolbild/ANAGAT)

Müllbeutel aus Bio-Kunststoff: So gefährdet ihr die Biotonne!

Neunkirchen, Deutschland - Die Diskussion um die richtige Abfallentsorgung gewinnt in Zeiten der zunehmenden Umweltbewusstheit immer mehr an Bedeutung. Ein aktuelles Thema waren die Müllbeutel aus Bio-Kunststoff, die leider nicht für die Biotonne geeignet sind. Laut den Informationen der Stadt Neunkirchen, die auch auf die Herausforderung hinweist, erschweren diese Materialien die Verwertung des Biogutes. Stattdessen empfiehlt sich die Nutzung von Zeitungspapier oder den altbekannten Bäcker- oder Metzgertüten aus Papier, um die Biotonne richtig zu befüllen. Wer mehr über die geeignete Befüllung erfahren möchte, findet detaillierte Informationen auf www.evs.de/biogut und kann sich bei Fragen an das EVS Kunden-Service-Center unter der Telefonnummer 0681/5000-555 wenden.

Doch was heißt eigentlich „Bio-Kunststoff“? Der Begriff kann schnell in die Irre führen. Wie das Umweltbundesamt aufklärt, unterscheiden wir zwischen biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffen. Erstere werden aus Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr hergestellt, während biologisch abbaubare Kunststoffe sich unter bestimmten Bedingungen zersetzen und CO2 sowie Wasser hinterlassen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass biobasierte Kunststoffe nicht automatisch biologisch abbaubar sind – ein Beispiel dafür ist biobasiertes PET. Dies führt zur zentralen Frage der Entsorgung, denn viele dieser Kunststoffe, wenn sie nicht zertifiziert sind, dürfen nicht in die Biotonne.

Die Herausforderung der Entsorgung

Ein weiterer Knackpunkt in der Diskussion um Kunststoffe ist, dass die Müllbeutel aus Bio-Kunststoff aussortiert und besonders teuer entsorgt werden müssen. Diese Notwendigkeit bringt nicht nur hohe Kosten mit sich, sondern veranschaulicht auch die Probleme bei der Abfallaufbereitung. So landen viele Kunststoffe, die eigentlich recyclebar sind, häufig nicht dort, wo sie hingehören, sondern in der energetischen Verwertung oder im Restmüll. Das zeigt sich auch in den Statistiken des Umweltbundesamtes, wonach im Jahr 2022 nur rund 2,22 Millionen Tonnen biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe produziert wurden, im Vergleich zu 390 Millionen Tonnen konventionellen Kunststoffs.

Der Vertrauensverlust in diese Materialien zeigt sich nicht zuletzt an den vermehrten Diskussionen über ihre Umweltbilanz. Während Biokunststoffe oft als die umweltfreundliche Alternative angepriesen werden, zeigen Studien von Fraunhofer UMSICHT, dass sie in ihrer Ökobilanz nicht unbedingt besser abschneiden als herkömmliche Kunststoffe. So weisen sie ein höheres Versauerungs- und Eutrophierungspotential auf und benötigen erheblich Fläche für die Rohstoffproduktion – ein Umstand, den viele Hersteller und Konsumenten oft übersehen.

Die Zukunft der Verpackung

Ein weiteres Thema, das immer wieder diskutiert wird, ist die Frage nach der Produktverantwortung der Hersteller. Diese müssen sich im neuen Verpackungsregister LUCID registrieren und an dualen Systemen teilnehmen, um Plastikmüll zu reduzieren. Besonders stark wird der Druck erhöht, durch gesetzliche Vorgaben einen substantiellen Teil der Kunststoffabfälle bis 2022 recyclingfähig zu machen und neuartige Lösungen zu entwickeln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Thema Biokunststoffe nicht nur die Umwelt betrifft, sondern auch das Verhalten von uns Verbraucher:innen. Es ist an der Zeit, sich bewusster mit dem eigenen Konsum auseinanderzusetzen und vielleicht auch auf die traditionsreiche Alternative, wie Papierverpackungen, zurückzugreifen. Denn man muss nicht immer in die Tonne greifen, die Umwelt sagt Danke!

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OrtNeunkirchen, Deutschland
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