Klimawandel und Naturgefahren: Fachkräfte beraten in St. Daniel!

Klimawandel und Naturgefahren: Fachkräfte beraten in St. Daniel!
St. Daniel, Österreich - Was tut sich im Gailtal? An diesem sonnigen Tag, dem 4. Juli 2025, fanden sich über 60 Teilnehmer aus Gailtaler Gemeinden, Einsatzorganisationen, Fachstellen, Bildungseinrichtungen und der Zivilgesellschaft zur Fachtagung „Naturgefahren im Klimawandel“ im KLE-SCH in St. Daniel ein. Ziel dieser bedeutenden Veranstaltung war es, das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen und die Teilnehmer auf dessen weitreichenden Folgen vorzubereiten. Organisiert wurde die Fachtagung von der Klimawandel Anpassungs-Modellregion „Karnische Anpassung“ unter der Leitung von DI Stéphanie Klaus, die als KLAR!-Managerin fungiert.
Besonders aufschlussreich war der Beitrag von Meteorologe Mag. Gerhard Hohenwarter, der regionale Klimaveränderungen im Gailtal vorstellte. Die Vorträge, gehalten von Experten vom Land Kärnten, der Feuerwehr, dem Krisenvorsorgeverein und lokalen Gemeinden, vermittelten wertvolles Fachwissen zum Umgang mit Klimaextremen und diskutierten konkrete Maßnahmen zur Prävention. So wurde von der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen der „Naturgefahren-Vorsorgecheck“ präsentiert, ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Umwelt, Naturschutz und Klimakoordinierung des Landes ins Leben gerufen wurde.
Planspiele und Nachbarschaftshilfe
Ein spannender Teil der Fachtagung war den Planspielen gewidmet. Hier konnten die Teilnehmer Verbesserungspotenziale bei Einsatzorganisationen im Falle einer Unwetterkatastrophe identifizieren. Die Bedeutung der Nachbarschaftshilfe wurde als Stärke der ländlichen Regionen hervorgehoben. „Das funktioniert besonders gut, wenn die Bevölkerung frühzeitig in Vorsorgeprozesse einbezogen wird“, so ein einhelliger Tenor der Vortragenden.
Besonders beeindruckend war die Präsentation einer Schülergruppe der BORG Hermagor, die im Rahmen ihres Unterrichts Bilder zum Thema Klimawandel unter dem Motto „Klimawandel macht Selfies“ ausstellte. Die Ergebnisse wurden als Standbanner ausgearbeitet und bilden eine Wanderausstellung, die durch alle acht Gemeinden der KLAR! „Karnische Anpassung“ touren wird. Ein starkes Zeichen dafür, wie auch die Jugend bereits aktiv auf die Klimakrise reagiert.
Regelungen zur Regenwasserbewirtschaftung
Ein weiteres relevantes Thema, das im Zusammenhang mit dem Klimawandel adressiert wird, ist die Regenwasserbewirtschaftung. Im September 2023 fand dazu eine Fachtagung mit dem Titel „Regenwasser und Abwasser im Klimawandel“ statt, bei der Entscheidungsträger aus der Wasserwirtschaft, Landschaftsplanung und Haustechnik zusammenkamen. Zu den zentralen Themen gehörten die Herausforderungen zwischen der Flächenerhaltung und der Wiederherstellung natürlicher Abflüsse sowie gesetzliche Anforderungen an Verkehrs- und Siedlungsflächen bezüglich ihres Abflussverhaltens. Die Fachtagung bot Raum für Lösungen, die zentrale und dezentrale Ansätze zur Wasserbewirtschaftung miteinander verknüpfen.
Ein wichtiges Element dieser Diskussion war das Schwammstadt-Prinzip, welches zielt, Regenwasser effizient zu nutzen und gleichzeitig Hochwassersituationen zu vermeiden. Der Einfluss von Starkregen auf die Entwässerung und die Behandlung von Schadstoffen im Niederschlagswasser standen ebenfalls im Fokus. Hier gilt es, sich auf künftige Herausforderungen bestmöglich vorzubereiten, da laut aktuellen Untersuchungen die Hochwassergefährdung sowie die temporäre Verringerung der Wasserverfügbarkeit durch anhaltende Hitzewellen zunehmen werden. Informationen zu diesen Entwicklungen sind auch in den Klimafolgenanpassungskatalogen zu finden, die laufend aktualisiert werden, um auf die jeweiligen klimatischen Veränderungen reagieren zu können.
Insgesamt zeigt die Fachtagung im Gailtal und die begleitenden Veranstaltungen, wie wichtig es ist, gemeinsam an Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu arbeiten. Es liegt in der Verantwortung aller, sich aktiv mit den Naturgefahren auseinanderzusetzen und präventiv zu handeln, um die eigene Region zu schützen.
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Ort | St. Daniel, Österreich |
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