Die neue 380-kV-Leitung in Kärnten: Stromversorgung der Zukunft!
Am 30.09.2025 wurde die Grobtrasse der 380-kV-Leitung von Lienz nach Obersielach vorgestellt, eine Schlüsselinitiative zur Verbesserung der Stromversorgung in Kärnten.

Die neue 380-kV-Leitung in Kärnten: Stromversorgung der Zukunft!
Im Herzen Kärntens steht ein bedeutendes Projekt an: Die neue 380-kV-Stromleitung, die im Rahmen des Projekts „Netzraum Kärnten“ von Lienz in Osttirol bis nach Obersielach in Kärnten verlaufen wird. Laut Kärntner Landwirtschaftskammer ist die Trasse rund 190 Kilometer lang, wobei etwa 180 Kilometer in Kärnten durch diverse Gemeinden führen. Diese neue Leitung soll den Ringschluss der bestehenden 380-kV-Leitungen in Österreich bis zum Jahr 2033 sicherstellen.
Der Grobtrassenentwurf wurde am Montag vorgestellt und zeigt die geplante Route von Lienz über Oberdrauburg, durch das Drautal bis hinein nach Obersielach. Die Trasse hat in den meisten Bereichen eine Breite von etwa 200 Metern, vereinzelt ist sie sogar breiter. Dabei werden auch bestehende 110-kV-Leitungen der Kärnten Netz GmbH mitgeführt, insbesondere zwischen Oberdrauburg und Obersielach. Ingesamt sind von der Planung 58 Gemeinden in Kärnten und Osttirol betroffen, darunter Baldramsdorf, Brückl und Villach.
Die nächsten Schritte für die Planung
Um die Trassenführung weiter zu präzisieren, sind bis 2027 detaillierte Planungen und Umweltverträglichkeitserklärungen (UVE) vorgesehen. In diesem Kontext wird auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) folgen. Die Feintrasse, die die technische Realisierbarkeit darstellt, soll im Herbst 2026 abgeschlossen sein. Um die betroffenen Bürger umfassend zu informieren, plant das Projektteam Informationsveranstaltungen in der ersten Oktoberhälfte. Über 90.000 Einladungen an die Gemeindebürger werden versendet, um Transparenz zu schaffen und Fragen zu beantworten.
Ein wichtiges Problem ist die Berücksichtigung der geologischen Bedingungen sowie möglicher Naturgefahren, die eine zentrale Herausforderung in der Planung darstellen, so Austrian Power Grid. Von Beginn an wurde ein sicherer und umweltschonender Ansatz verfolgt, um die vielfältigen Landschaften Kärntens nicht zu gefährden. Als Teil dieses Prozesses sind auch Lückenschlüsse innerhalb des 110-kV-Netzes geplant, um die Stromversorgung zu stärken und die Integration erneuerbarer Energien zu fördern.
Ein Blick in die Zukunft
Das gesamte Investitionsvolumen für dieses Vorhaben beträgt beeindruckende 9 Milliarden Euro. Den Projektpartnern, Austrian Power Grid (APG) und Kärnten Netz (KNG), ist es ein Anliegen, in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den Bürger:innen eine tragfähige Lösung zu finden. Ein Infocenter in Klagenfurt wird ab Ende 2025 eingerichtet und soll als Anlaufstelle für Informationen über den Projektstand dienen. So bleibt auch trotz der Herausforderungen klar: Kärnten ist bereit für die Zukunft der Stromversorgung.