Wiener Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Immobilien-Milliardär Benko

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Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien hat Anklage gegen den Investor René Benko wegen betrügerischer Krida erhoben.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien hat Anklage gegen den Investor René Benko wegen betrügerischer Krida erhoben.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien hat Anklage gegen den Investor René Benko wegen betrügerischer Krida erhoben.

Wiener Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Immobilien-Milliardär Benko

In einem spektakulären Verfahren hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien Anklage gegen den ehemaligen Immobilien-Milliardär René Benko erhoben. Der Tiroler Investor, der einst als einer der Größten in der Branche galt, sieht sich schweren Vorwürfen konfrontiert, die nicht nur seine Karriere, sondern auch einen großen Teil der österreichischen Immobilienlandschaft betreffen. faz.net berichtet, dass die Anklage beim Landgericht Innsbruck eingereicht wurde und Beno die „betrügerische Krida“ vorgeworfen wird. Dies bedeutet, dass er Vermögenswerte unrechtmäßig dem Zugriff seiner Gläubiger entzogen haben soll, während er in finanziellen Schwierigkeiten steckte.

Konkret geht es um eine Schenkung von 300.000 Euro an Angehörige sowie um Miet- und Betriebskostenvorauszahlungen, die in der Summe von etwa 360.000 Euro ausgehen. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 660.000 Euro, und im schlimmsten Fall könnte Benko eine Freiheitsstrafe zwischen ein und zehn Jahren drohen. Das Gericht hat die Vorwürfe im Rahmen eines größeren Verfahrenskomplexes, das sich um die gescheiterte Signa-Gruppe dreht, aufgerollt. br.de ergänzt, dass Ermittlungen gegen rund ein Dutzend weitere Personen und zwei Verbände stattfinden, und ein Gesamtschaden von 300 Millionen Euro festgestellt wurde.

Die Signa-Gruppe und ihre Probleme

Die Insolvenz der Signa-Gruppe gilt als einer der schwerwiegendsten Vorfälle in der Geschichte der österreichischen Wirtschaft. Unternehmensteile wie die Galeria-Warenhausgruppe und das Luxus-Kaufhaus KaDeWe gehörten zu Benkos Imperium. Doch steigende Zinsen, explodierende Baukosten und Energiepreise haben das Unternehmen in Bedrängnis gebracht, sodass die Situation nun als äußerst angespannt gilt. exxpress.at berichtet, dass die Unsicherheiten im Immobilienmarkt auch andere Unternehmen betreffen und viele Banken, insbesondere kleine Regionalbanken, stark belastet sind.

Benko wird auch beschuldigt, seine Investoren betrogen und Vermögenswerte vor Behörden und Gläubigern verborgen zu haben. Als Gründe für die Probleme in der Immobilienbranche werden auch die Auswirkungen der Pandemie, Inflation und eine sinkende Nachfrage nach Immobilien genannt. Es ist ungewiss, ob diese Krise noch weitere Insolvenzen nach sich ziehen wird, da die Marktlage seit Wochen kritisch bleibt.

Der Fall des René Benko könnte, so berichten Fachleute, auch weitreichende rechtliche Auswirkungen haben, insbesondere im Hinblick auf die Finanzierung und Transparenz von Immobilienprojekten in Österreich. Anleger und Gläubiger werden weiterhin die Entwicklungen verfolgen, während erneut Fragen zur Stabilität der Branche aufgeworfen werden.