Österreichs Regierung schärft Waffengesetz nach Amoklauf in Graz!

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Nach dem Amoklauf in Graz plant Österreich strengere Waffengesetze, inklusive Anhebung des Mindestalters und psychologischer Prüfungen.

Nach dem Amoklauf in Graz plant Österreich strengere Waffengesetze, inklusive Anhebung des Mindestalters und psychologischer Prüfungen.
Nach dem Amoklauf in Graz plant Österreich strengere Waffengesetze, inklusive Anhebung des Mindestalters und psychologischer Prüfungen.

Österreichs Regierung schärft Waffengesetz nach Amoklauf in Graz!

Nach dem tragischen Amoklauf an einer Grazer Schule, bei dem zehn Menschen starben, hat die österreichische Regierung ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Verschärfung des Waffengesetzes beschlossen. Diese Reaktion auf die schockierenden Ereignisse des 14. June 2025 zielt darauf ab, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und den Zugang zu gefährlichen Waffen zu erschweren. Der Täter, ein 21-jähriger ehemaliger Schüler, hatte trotz psychologischer Auffälligkeiten legal оружие erworben und öffnete das Feuer auf seine Mitschüler und eine Lehrerin, bevor er Suizid beging, wie die FAZ berichtet.

Ein zentraler Punkt der neuen Regelungen ist die Erhöhung des Mindestalters für den Erwerb von Pistolen und Revolvern von 21 auf 25 Jahre. Während das Mindestalter für Schrotflinten bei 18 Jahren bleibt, wird für alle 18- bis 25-Jährigen ein verpflichtendes psychologisches Gutachten eingeführt. Zudem wird die Abkühlphase beim erstmaligen Waffenerwerb von drei Tagen auf vier Wochen verlängert. Ein weiterer entscheidender Schritt ist der verbesserte Datenaustausch zwischen dem Bundesheer und den Waffenbehörden, um sicherzustellen, dass Personen mit psychologischen oder kriminellen Auffälligkeiten vom Waffenbesitz ausgeschlossen werden können.

Hintergründe und Reaktionen

Die Diskussion um die Notwendigkeit dieser Maßnahmen gewinnt an Dringlichkeit, insbesondere nachdem klar wurde, dass der Amokläufer seine Waffen legal besaß und vor der Tat einen psychologischen Test bestanden hatte. Berichte belegen, dass er von seinen Mitmenschen als introvertiert und zurückgezogen wahrgenommen wurde. Auch wenn er in der Vergangenheit laut einer Puls24-Analyse als psychisch instabil galt, erhielt er kurz vor der Tat seine Waffenbesitzkarte. Dies wirft Fragen zur Überprüfung von Waffenbewerbern und zu den psychologischen Tests auf. Das Innenministerium unterstreicht jedoch, dass in den vergangenen Jahren keine Zunahme von Straftaten mit legalen Waffen zu verzeichnen war.

Die geplanten Maßnahmen umfassen auch eine Verdopplung der Schulpsychologen, um das Wohl der Schüler sicherzustellen, sowie eine erhöhte Polizeipräsenz vor Schulen bis Ende Juni. Innenminister Gerhard Karner fordert zudem, dass gefährdete Jugendliche intensiver beobachtet werden, während SPÖ-Sicherheitssprecher Max Köllner kritisiert, dass es einfacher sei, eine Schrotflinte zu kaufen als einen Fahrradführerschein. Erhebliche Bedenken gibt es auch bezüglich des bestehenden Waffenrechts; Österreich belegt weltweit den 12. Platz im privaten Waffenbesitz und zählt rund 1,5 Millionen registrierte Waffen.

Waffenbesitz und Zugangskontrollen

Das österreichische Waffengesetz unterscheidet drei Kategorien von Waffen: Kategorie A umfasst verbotene Waffen, Kategorie B beinhaltet Faustfeuerwaffen und halbautomatische Waffen, die in etwa 540.000 Fällen registriert sind, und Kategorie C umfasst Gewehre sowie Jagdwaffen mit etwa 830.000 registrierten Exemplaren. Eine Waffenbesitzkarte ist für den Erwerb von Waffen der Kategorie B erforderlich, wobei technische Prüfungen und psychologische Gutachten notwendig sind, um sicherzustellen, dass potenzielle Waffenbesitzer keine Vorstrafen aufweisen und den Behörden nicht als problematisch bekannt sind.

Durch die Erhöhung der Hürden für den Waffenbesitz hofft die Regierung, weitere Tragödien dieser Art zu verhindern und die Sicherheit in den Schulen zu erhöhen. Gleichzeitig wurde ein Entschädigungsfonds von 20 Millionen Euro für die Opfer und Hinterbliebenen des Amoklaufs eingerichtet, um den betroffenen Familien in dieser schweren Zeit Unterstützung zu bieten.

Österreich gilt international als Land mit relativ liberalem Waffenrecht, doch die Geschehnisse in Graz machen deutlich, dass es an der Zeit ist, über das bestehende System nachzudenken und Anpassungen vorzunehmen. Der tragische Vorfall hat die Debatte um Sicherheitsvorkehrungen und die Verantwortung im Umgang mit Waffen neu entfacht und wird die österreichische Gesellschaft wohl noch lange beschäftigen, so Tagesschau berichtend.