Margareten wehrt sich: Protest gegen Schlüsselboxen von Airbnb entfacht

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Margaretner Bezirksräte protestieren gegen Schlüsselboxen für Airbnb, fordern Schutz des öffentlichen Raums und stellen neue Regeln vor.

Margaretner Bezirksräte protestieren gegen Schlüsselboxen für Airbnb, fordern Schutz des öffentlichen Raums und stellen neue Regeln vor.
Margaretner Bezirksräte protestieren gegen Schlüsselboxen für Airbnb, fordern Schutz des öffentlichen Raums und stellen neue Regeln vor.

Margareten wehrt sich: Protest gegen Schlüsselboxen von Airbnb entfacht

Im Herzen von Margareten spitzt sich die Debatte um kurze Vermietungen und Schlüsselkästen zu. Die Bezirksräte von Links/KPÖ haben eine Protestaktion ins Leben gerufen, um auf die Problematik der Schlüsselboxen für Kurzzeitvermietungen aufmerksam zu machen. Diese Kästen erlauben Gästen den Zugang zu Unterkünften ohne persönlichen Kontakt zu den Vermietern, was für viele Fragen aufwirft.

Am 25. Juni wurde ein Antrag zur Entfernung dieser Schlüsselkästen aus dem öffentlichen Raum in der Bezirksvertretung eingebracht, der jedoch keine Zustimmung fand. Die Begründung: Die Kästen sind keine herrenlosen Objekte und stellen keine Verkehrsgefährdung dar. Bezirksrätin Camilla Gerstner (Links) sieht das anders und betont, dass öffentlicher Raum nicht für passives Einkommen genutzt werden sollte. Um auf die Problematik hinzuweisen, bringen die Bezirksräte Hinweistafeln und Figuren an den Kästen an.

Kampf gegen Airbnb: Ein Blick über die Grenzen

Die Situation in Margareten ist nicht einmalig. Auch andere europäische Städte, wie Paris, Florenz und Dublin, haben strikte Maßnahmen gegen die Nutzung von Schlüsselkästen beschlossen. In Florenz beispielsweise ist es Vermietern ab sofort untersagt, solche Kästen zu nutzen, um illegaler Kurzzeitvermietung Einhalt zu gebieten. Vermieter haben zehn Tage Zeit, um diese Kästen abzubauen, andernfalls drohen Strafen bis zu 400 Euro. Ähnliche Regelungen werden auch in Dublin erarbeitet, wo vor allem das Viertel Temple Bar im Fokus steht.

Die Schlüsselkästen, die in vielen Städten zu finden sind, symbolisieren den massiven Anstieg des Tourismus. Dabei stellt sich die Frage, ob eine Regulierung der Kurzzeitvermietung tatsächlich eine Lösung für die Herausforderungen in der Wohnraumpolitik ist. Ein Verbot wie in Florenz hat das Ziel, um das persönliche Treffen zwischen Gastgebern und Gästen zu fördern und die Kontrolle über die Gästeströme zu verbessern. Interessanterweise werden die Strafen für Missachtung solcher Verbote in Paris sogar bis auf 3000 Euro erhöht.

Die Situation in Margareten

Aktuell gibt es in Margareten 761 Angebote auf der Plattform Airbnb, und seit Juli 2024 dürfen Wohnungen nur noch für maximal 90 Tage im Jahr touristisch vermietet werden. Für Ausnahmen ist eine Genehmigung erforderlich. Trotz dieser Bestimmungen kündigte Bezirksvorsteher Michael Luxenberger (Grüne) an, sich gegen neue Airbnb-Projekte auszusprechen. Ein großes Projekt mit 75 neuen Wohnungen in der Margaretenstraße wurde jedoch bereits von der Baupolizei bewilligt, was besorgte Bürger auf den Plan ruft.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion um die Schlüsselkästen und die Regulierung der Kurzzeitvermietungen in Margareten entwickeln wird. Die Protestaktion der Bezirksräte zeigt, dass die Sorge um den öffentlichen Raum und starke Gegenwehr im Bezirk vorhanden sind. Diese Themen sind nicht nur lokal von Interesse, sondern spiegeln einen Trend wider, der in vielen Städten Europas beobachtet wird.

Wie sich die Politiken zur Regulierung von Kurzzeitvermietungen und die damit verbundenen Herausforderungen in der Wohnraumpolitik weiterentwickeln, bleibt spannend. In einer Zeit, in der sowohl Tourismus als auch das Wohnen für viele ein zentrales Thema darstellen, zeigt sich, dass die politischen Entscheidungen weitreichende Auswirkungen auf das Leben der Anwohner haben können.