Tempo 30 in Hernals: SPÖ feiert Sieg, ÖVP blamiert sich!

Hernals führt Tempo-30-Zonen ein: Sicherheitsmaßnahme der SPÖ gegen Kritik der ÖVP. Bauarbeiten und Verkehrsberuhigung stehen im Fokus.
Hernals führt Tempo-30-Zonen ein: Sicherheitsmaßnahme der SPÖ gegen Kritik der ÖVP. Bauarbeiten und Verkehrsberuhigung stehen im Fokus. (Symbolbild/ANAGAT)

Tempo 30 in Hernals: SPÖ feiert Sieg, ÖVP blamiert sich!

Hernals, Österreich - Im Bezirk Hernals wird der Verkehr entschleunigt: Die Bezirksvertretung hat kürzlich beschlossen, die Jörgerstraße und die Innere Hernalser Hauptstraße in Tempo-30-Zonen umzuwandeln. Die Entscheidung fiel während einer Sitzung der Bezirksvertretung, wo der Antrag der SPÖ angenommen wurde. Diese neue Geschwindigkeitsbegrenzung gilt von Elterleinplatz bis zum Gürtel.

Bezirksvorsteher Peter Jagsch unterstützt diesen Schritt als eine Antwort auf die Wünsche der Anwohner. Er sieht die Maßnahme nicht nur als Beitrag zur Sicherheit, sondern auch als Vorbereitung auf den erwarteten Baustellenverkehr durch die bevorstehenden Bauarbeiten der U-Bahn-Linie U5, die 2026 beginnen sollen. Die SPÖ bezeichnet die Einführung der Tempo-30-Zone als pragmatischen Schritt, um Lärm zu reduzieren und die Schadstoffemissionen zu verringern.

Kritik der Opposition

Die Entscheidung stieß jedoch auf heftige Kritik vonseiten der ÖVP. Manfred Juraczka, Obmann der Bezirks-ÖVP, bezeichnete die Regelung als „ideologiegetriebene Gängelung“ der Autofahrer und stellte spöttisch die Frage, ob Tempo 30 tatsächlich den Verkehr beschleunigen soll. Die ÖVP argumentiert, dass solche pauschalen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Hauptverkehrsrouten nur zu mehr Staus führen und als „reine Schikane“ gewertet werden.

Die geplanten U-Bahn-Bauarbeiten am Elterleinplatz bringen zusätzlich Konfliktpotenzial mit sich, insbesondere durch den umstrittenen Abriss von zwei Gründerzeithäusern. Diese Pläne haben bereits zu Protestaktionen in der Bevölkerung geführt. Bezirksvorsteher Jagsch betont vor diesem Hintergrund die Notwendigkeit von Verkehrsberuhigung und die Einbindung der Bürger zur Erhaltung der Lebensqualität im Grätzl.

Positive Effekte von Tempo 30

Internationale Bewertungen von Tempo-30-Zonen zeigen positive Effekte. Eine Untersuchung in Berlin ergab, dass in rund 80 Prozent der Fälle die mittleren Geschwindigkeiten nach der Einführung von Tempo 30 signifikant sanken, oft sogar ohne bauliche Maßnahmen oder Radarkontrollen. Die Analyse widmet sich auch dem subjektiven Empfinden der Anwohner und der allgemeinen Verkehrssicherheit.

In Deutschland, wo viele Wohngebiete Tempo-30-Zonen sind, erfolgt die Regelung durch § 45 Abs. 1c der Straßenverkehrsordnung (StVO). Diese Zonen sind meist abseits von Hauptverkehrsstraßen angesiedelt, um den Durchgangsverkehr zu minimieren und Fußgängern sowie Radfahrern mehr Sicherheit zu bieten.

Die Einführung der Tempo-30-Zonen in Hernals ist somit nicht nur ein lokales Ereignis, sondern schließt sich einem breiteren Trend an, der sich in vielen Städten weltweit abzeichnet. Die Erfolgsgeschichte der Verkehrsberuhigung könnte sich durch die beschlossenen Maßnahmen im Bezirk Hernals weiter fortsetzen.

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OrtHernals, Österreich
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