Topsy Küppers: Ein Leben für Theater und jüdische Identität

Topsy Küppers, renommierte Theaterleiterin und Buchautorin, starb am 14. Juni 2025 in Wien. Einblicke in ihr einzigartiges Leben.
Topsy Küppers, renommierte Theaterleiterin und Buchautorin, starb am 14. Juni 2025 in Wien. Einblicke in ihr einzigartiges Leben. (Symbolbild/ANAGAT)

Topsy Küppers: Ein Leben für Theater und jüdische Identität

Wien, Österreich - Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Topsy Küppers, einer der markantesten Persönlichkeiten der deutsch-österreichischen Kulturszene. Am 14. Juni 2025 verstarb die vielseitige Buchautorin, Filmemacherin und Theaterdirektorin in Wien. Bis zuletzt war sie ein kreatives Feuerwerk, das dem Publikum viel gegeben hat. Ihre Geschichten und ihr Engagement werden uns immer in Erinnerung bleiben. Ihr Wirken und ihr Schaffen sind eng mit der jüdischen Kultur verbunden, die sie in ihrem Werk oft thematisierte.

Topsy Küppers wurde am 17. August 1931 in Aachen geboren und erlebte ihre Kindheit in einer Zeit der großen Unsicherheit. Nach dem Ende der Nazi-Herrschaft verfolgte sie ihr lange gehegtes Ziel, Schauspielerin zu werden. Dabei war es nicht der leichteste Weg für eine Jüdin in der damaligen Zeit, wie auch die doppelte Diskriminierung jüdischer Frauen zeigt, von denen vielen der Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe verwehrt blieb, wie die Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt.

Ein Leben für die Bühne

Ihr Debüt feierte sie 1954 im Film „Gitarren der Liebe“ und schon bald folgten zahlreiche bedeutende Engagements, insbesondere an den Münchener Kammerspielen und im Staatsschauspiel München. 1958 heiratete sie den Komponisten und Kabarettisten Georg Kreisler. In den folgenden Jahren traten sie gemeinsam auf, ehe sie sich schließlich 1975 trennten. Aus dieser Ehe stammen die Tochter Sandra Kreisler und ein Sohn.

1976 gründete sie das Theater FREIE BÜHNE WIEDEN in Wien. Dieses Theater widmete sich dem Erhalt jüdischer Literatur und wurde zu ihrem Lebenswerk. Topsy agierte dort als „Prinzipalin“, wagte es, eigene Kabarett-Programme zu schreiben und setzte sich für die Wiederaufführung von exilierter Schriftstellern ein. Ihre Leidenschaft ließ sie bis ins hohe Alter nicht los. Ihre Reisen führten sie in Länder des damaligen Ostblocks und nach Israel, wo sie ihren kulturellen Horizont stetig erweiterte.

Ein Herz für die Literatur

Topsy Küppers war nicht nur auf der Bühne aktiv. Auch als Buchautorin hinterließ sie ein bemerkenswertes Werk. Zu ihren bekanntesten Schriften zählen:

  • „Lauter liebe Leute. Ein dicker Brief an mein Publikum“ (1996)
  • „Alle Träume führen nach Wien. Ein Tatsachenroman“ (2001)
  • „Wolf Messing. Hellseher und Magier“ (2002)
  • „Wenn dein Leben trist ist – erleuchte es mit Humor! Erlebtes – Erhörtes – Erdachtes“ (2009)
  • „Mein Ungustl. Ein widerlicher Gast“ (2014)
  • „Die Brüder Saphir. Ein Tatsachenroman“ (2018)
  • „Nix wie Zores. Jüdisches Leben und Lieben“ (2020)

Mit ihrem zweiten Ehemann Carlos Springer fand sie Unterstützung in ihrer künstlerischen Laufbahn. Topsy war ein Vorbild in der kämpferischen Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit. Ihre unermüdliche Arbeit setzte sie bis kurz vor ihrem Tod fort, dabei bewahrte sie stets eine enge Verbindung zu ihrem Publikum, was sie zu einer beliebten Figur in der österreichischen Kulturszene machte.

Für viele war sie mehr als eine Künstlerin; sie war eine Stimme der Emanzipation und des kulturellen Gedächtnisses. In ihren Werken spiegelt sich nicht nur ihr persönliches Schicksal wider, sondern auch das vieler Frauen wie ihr, die in einer von Vorurteilen geprägten Gesellschaft ihren Platz suchten. Topsy Küppers hat diese Suche in ihren Stücken, Büchern und Filmen unermüdlich fortgeführt. Ihr Erbe bleibt in den Herzen und Gedanken der Menschen, die sie berührt hat.

Wir werden dich, liebe Topsy, vermissen, doch deine Worte und dein Schaffen werden uns weiterhin begleiten.

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OrtWien, Österreich
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