Wolf reißt Schafe und Ziegen in Vorarlberg – Aufruhr unter Züchtern!

In Vorarlberg wurden Schafe und Ziegen von einem Wolf gerissen. Experten warnen vor steigenden Wolfsfällen und fordern Schutzmaßnahmen.
In Vorarlberg wurden Schafe und Ziegen von einem Wolf gerissen. Experten warnen vor steigenden Wolfsfällen und fordern Schutzmaßnahmen. (Symbolbild/ANAGAT)

Wolf reißt Schafe und Ziegen in Vorarlberg – Aufruhr unter Züchtern!

Vorarlberg, Österreich - In Vorarlberg sorgt ein jüngster Vorfall für große Aufregung unter Schaf- und Ziegenzüchtern. Ein Wolf hat am Wochenende auf dem Thüringerberg mehrere Schafe sowie in St. Gerold Ziegen gerissen. Es handelt sich um einen bedauerlichen Einzelfall, denn gegenwärtig ist kein Wolfsrudel in Vorarlberg bekannt. Daher wird ein einzelnes Tier für die Risse verantwortlich gemacht, wie die Allgäuer Zeitung berichtet. Zum Schutz der Tiere waren die Schafe und Ziegen durch Zäune gesichert, doch das hielt den Wolf nicht davon ab, seine Beute zu machen.

Alois Rinderer, Obmann des Vorarlberger Schafzuchtverbandes, meldet sich zu Wort und fordert eine Erklärung des Alpgebiets zur wolfsfreien Zone. Diese Forderung könnte angesichts der steigenden Wolfspopulationen in Nachbarländern auch an Brisanz gewinnen. Die Bezirkshauptmannschaft Bludenz wird am Dienstag entscheiden, ob der Wolf zum Abschuss freigegeben wird. In Österreich gilt der Wolf zwar als geschützt, jedoch besteht die Möglichkeit, ihn zur Bejagung freizugeben, wenn er Nutztiere angreift oder zu nah an bewohnte Gebiete herankommt.

Risse und Herdenschutz

Vorarlberg Online wurde bereits Ende August ein Wolf im Bregenzerwald gesichtet, der ebenfalls Schafe gerissen hat. Wildbiologe Hubert Schatz erklärt, dass man die Gefahr durch einzelne Wölfe in Vorarlberg als gering einschätzt. Dennoch seien die möglichen Folgen eines vermehrten Auftretens einzelner Wölfe beunruhigend.

In der Landwirtschaft wird bereits Einigkeit darüber erzielt, dass Herdenschutzmaßnahmen dringend notwendig sind. Diese sind allerdings in den Bergregionen schwierig umzusetzen. Schutzzäune können oft nicht installiert werden, und Herdenschutzhunde benötigen Zeit, um sich an die Gegebenheiten in den Alpen zu gewöhnen. Insbesondere in den letzten Jahren hat sich die Sichtweise auf Wölfe stark verändert. Während sie früher teilweise als gefährdet galten, zeigt sich nun eine zunehmende Akzeptanz ihrer Rückkehr.

Zukunft der Wölfe und der Landwirtschaft

Die Sorge um die Weidetiere ist unbestreitbar. Josef Moosbrugger von der Landwirtschaftskammer Österreich betrachtet den Wolf als ernsthafte Bedrohung für die Alp- und Weidewirtschaft. Sein Appell zur Überarbeitung der Rechtslage, die Vergrämungsaktionen und gezielte Entnahmen von Problemwölfen vorsehen sollte, wird von vielen Kollegen geteilt. Die Schafzüchter Bernd Bechter und Andreas Lingenhel unterstützen die Forderungen nach Schutzmaßnahmen und betonen ebenfalls die Wichtigkeit eines geeigneten Wolfsmanagements.

Ein umfassendes Management erfordert nicht nur gesetzliche Klarstellungen, sondern auch eine geeignete wildökologische Planung, wie NABU erklärt. Mit dem Anstieg der Wolfspopulation in den europäischen Nachbarländern könnte es in Zukunft zu einer Zunahme von Übergriffen auf Nutztiere kommen. Die Bevölkerung ist gefordert, Lösungen zu finden, um Mensch und Tier in Einklang zu bringen und die Akzeptanz für das Zusammenleben mit Wölfen zu fördern.

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OrtVorarlberg, Österreich
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