Nahwärme Weidach: Bregenz auf der Überholspur zur nachhaltigen Wärmeversorgung

Bregenz baut Nahwärmeversorgung aus: Fortschritte beim Biomasseheizwerk und Verlegung von 14 km Leitungen bis November 2025.
Bregenz baut Nahwärmeversorgung aus: Fortschritte beim Biomasseheizwerk und Verlegung von 14 km Leitungen bis November 2025. (Symbolbild/ANAGAT)

Nahwärme Weidach: Bregenz auf der Überholspur zur nachhaltigen Wärmeversorgung

Bregenz, Österreich - In Bregenz und Wolfurt tut sich was: Der Ausbau der Nahwärme Weidach schreitet zügig voran. Wie bregenz.gv.at berichtet, sind bereits zwei Drittel der geplanten 14 Kilometer langen Leitungen verlegt, was rund 10 Kilometer entspricht. Die umfassenden Leitungsarbeiten, die neben Wärmeleitungen auch Strom-, Gas- und Wasserleitungen sowie Lichtwellenleiter umfassen, befinden sich im Endspurt. Das Herzstück des Projekts, das Biomasseheizwerk, steht kurz vor der Fertigstellung und soll im Herbst 2023 seinen Betrieb aufnehmen.

Aktuell profitieren 21 Haushalte, Schulen und Firmen von der neu geschaffenen Wärmeversorgung. In den letzten Wochen wurden durchschnittlich fünf neue Anschlüsse pro Woche gelegt. Ziel ist es, bis Ende 2025 rund 170 Objekte in der ersten Ausbaustufe mit Nahwärme zu versorgen. Die Projektleiterin Alexa Buck betont, dass eine gute Koordination der beteiligten Gewerke unerlässlich ist, um den Zeitplan einzuhalten.

Geplante Ausbaustufen und Herausforderungen

Wie es weitergeht? Nach der ersten Ausbaustufe, die bis November 2025 abgeschlossen sein soll, ist eine zweite Etappe für 2026 vorgesehen. Diese wird sowohl Wolfurt Strohdorf als auch Bregenz Riedergasse umfassen. Langfristig soll die jährliche Wärmeliefermenge auf rund 30 Millionen Kilowattstunden gesteigert werden – dies erfordert jedoch einen intensiven Austausch und das Interesse der Eigentümer zur Anschlussnahme. Ein höheres Interesse kann nicht nur die Realisierbarkeit des Projekts sichern, sondern auch zu einer Ausweitung des Netzes führen, wie vkw.at erklärt.

Besonders für öffentliche und halböffentliche Gebäude könnte das neue Fernwärmenetz attraktiv sein. Das Landeskrankenhaus hat bereits Interesse an einem Anschluss bekundet, was den Weg zu einer stärkeren Energieautonomie ebnen könnte. Die Dichte der Anschlüsse ist dabei ein entscheidender Faktor, um die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Aktuelle Bauarbeiten und Verkehrsanpassungen

Die Bauarbeiten sind auch im Sommer in vollem Gange, was einige Einschränkungen mit sich bringt. So ist etwa die Amtstorstraße bis 24. Oktober 2025 gesperrt. Der Verkehr wurde über die Thalbachgasse umgeleitet, wobei die Zufahrtshöhe aufgrund eines Torbogens beim Kloster Thalbach auf 3,20 Meter beschränkt ist. Für Feuerwehrfahrzeuge bleibt jedoch eine Zufahrtsmöglichkeit bestehen. Zielgerichtete Leitungsverlegungen finden unter anderem auch in der Gallusstraße, Willimargasse und Thumbstraße statt.

Die Nahwärmeversorgung ist ein wichtiger Beitrag zu einer umweltfreundlicheren und nachhaltigen Energiezukunft. Durch den Anschluss eines höheren Anteils an Wärmeverbrauchern können nicht nur die Emissionen gesenkt, sondern auch die Energiekosten langfristig stabilisiert werden. In diesem Sinne bleibt abzuwarten, wie diese Initiative die Region über die nächsten Jahre hinweg prägen wird. Bei weiteren Informationen zu den technologischen und ökologischen Aspekten der Nahwärmeversorgung liefert die Doktorarbeit von Michel Gross an der Ruhr-Universität Bochum interessante Einblicke. Weiterführende Details dazu finden sich unter hss-opus.ub.ruhr-uni-bochum.de.

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OrtBregenz, Österreich
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