Über 500 Feuerwehrleute kämpfen gegen giftigen Brand in Tirol!

Über 500 Feuerwehrleute kämpfen in Tirol gegen einen gefährlichen Brand in einem Recycling-Unternehmen, der am 29. Juni 2025 ausbrach.
Über 500 Feuerwehrleute kämpfen in Tirol gegen einen gefährlichen Brand in einem Recycling-Unternehmen, der am 29. Juni 2025 ausbrach. (Symbolbild/ANAGAT)

Über 500 Feuerwehrleute kämpfen gegen giftigen Brand in Tirol!

Tirol, Österreich - In Tirol tobt seit Samstagmittag ein heftiger Brand, der in einem Alt- und Gefahrstoffentsorgungsunternehmen ausgebrochen ist. Über 500 Feuerwehrleute, darunter auch Kräfte aus einem angrenzenden Bundesland, sind derzeit im Einsatz, um die Lage zu bewältigen und die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Leider haben bereits fünf Feuerwehrleute Verletzungen davongetragen und müssen im Krankenhaus behandelt werden. Die Situation erfordert schnelles Handeln und eine umfassende Koordination aller Einsatzkräfte, um Schlimmeres zu verhindern.

Die genauen Gefahren des Vorfalls sind nicht zu unterschätzen: Im betroffenen Unternehmen lagern nicht nur Asbestzement, sondern auch verschiedene Säuren, Laugen sowie zahlreiche Chemikalien und Spraydosen. Diese Stoffe könnten in der Luft gefährliche Rauchwolken verursachen, weshalb die Landesverwaltung die Anwohner eindringlich bittet, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Auch ein AT-Alert wurde in zehn Gemeinden ausgelöst, um die Bevölkerung zur Vorsicht zu mahnnen.

Maßnahmen und Auswirkungen

Der Brand konnte mittlerweile weitgehend eingedämmt werden, doch der Einsatz der Feuerwehr wird sich voraussichtlich über mehrere Tage hinziehen. In der Umgebung wurden einige Freibäder geschlossen, und die Startzeiten des Osttirol-Marathons wurden aufgrund der Gegebenheiten verschoben. Zudem ist der Zugverkehr zwischen Lienz und Oberdrauburg eingestellt, um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten. Um die Einsatzkräfte nicht zusätzlich zu binden, wurde darüber hinaus darum gebeten, keine Herz-Jesu-Feuer zu entzünden.

Ein besonders kritischer Aspekt ist die Gefahr einer Asbestfaserfreisetzung. Laut Informationen der Website Sichere Feuerwehr ist es zwar unwahrscheinlich, dass durch den Brand Asbestfasern freigesetzt werden, dennoch kann diese Kontamination nicht vollständig ausgeschlossen werden. Asbesthaltige Baumaterialien wurden bis Ende der 1990er Jahre verwendet. Die Feuerwehr muss jetzt besonders vorsichtig vorgehen, um das Risiko einer Übertragung von Asbestfasern in der Umgebung zu minimieren. Bei Bränden können gefährliche Asbestfasern durch thermische Wirkungen und Rauchgase verteilt werden.

Langfristige Folgen von Asbest

Das Thema Asbest zieht sich wie ein roter Faden durch die Gesundheitsdebatten. Asbest ist bekanntlich die häufigste Todesursache bei Berufskrankheiten. Nach aktuellen Auswertungen sind allein im Jahr 2022 320 Menschen an asbestbedingten Erkrankungen gestorben. Über 2414 neue Verdachtsfälle wurden im selben Jahr gemeldet, wobei es sich oft um schwere Erkrankungen wie Lungen- und Kehlkopfkrebs handelt. Die Bauwirtschaft zeigt, dass wir nach wie vor großes Risiko im Umgang mit Asbest haben, obwohl ein Verbot seit 1993 besteht. Daher sind Materialanalysen und Schutzmaßnahmen bei Sanierungsarbeiten von höchster Wichtigkeit, um die Gesundheit aller Beteiligten zu schützen.

Die kommenden Tage werden zeigen, wie sich die Situation in Tirol entwickelt, und es bleibt zu hoffen, dass die beteiligten Feuerwehrleute schnell und sicher ihren Dienst tun können. Für die Anwohner gilt es weiterhin, Vorsicht walten zu lassen und die Anweisungen der Behörden ernst zu nehmen.

Für weitere Informationen zu diesem Vorfall sowie zur Gefahrenabwehr bei Asbest können Sie die Berichterstattung von n-tv, Sichere Feuerwehr und Bauhandwerk besuchen.

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OrtTirol, Österreich
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