Leoben auf der Weltbühne: Doktoranden kämpfen gegen Abfallflut!

Doktoranden der Montanuniversität Leoben präsentierten ihre Forschung zur Abfallwirtschaft auf der internationalen Konferenz in China.
Doktoranden der Montanuniversität Leoben präsentierten ihre Forschung zur Abfallwirtschaft auf der internationalen Konferenz in China. (Symbolbild/ANAGAT)

Leoben auf der Weltbühne: Doktoranden kämpfen gegen Abfallflut!

Leoben, Österreich - Was haben ein Doktorandenaustausch in China und das Ziel Zero Waste gemeinsam? Die Antwort ist einfach: Sie stehen ganz im Zeichen einer fortschrittlichen Abfall- und Ressourcenwirtschaft. Sechs engagierte Doktoranden des Lehrstuhls für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft (AVAW) der Montanuniversität Leoben nahmen im Juni 2025 an der International Conference on Solid Waste 2025 in Dongguan teil. Dort präsentierten sie ihre aktuellen Forschungsprojekte und trugen aktiv zum internationalen Wissensaustausch in einem Bereich bei, der mehr denn je im Fokus steht.

Die Konferenz war nicht nur eine spannende Plattform für innovative Strategien in der Kreislaufwirtschaft, sondern thematisierte auch die globale Herausforderung der wachsenden Abfallmengen. Viele Städte stehen vor der Aufgabe, Abfälle nachhaltig zu verwalten, wobei sich das Leitbild Zero Waste zunehmend bewährt. Berlin verfolgt beispielsweise mit seinem Abfallwirtschaftskonzept 2020-2030 klare Zielsetzungen: Die Verminderung des Siedlungsabfallaufkommens um 20 Prozent bis 2030 und eine Erhöhung der Recyclingquote für mineralische Abfälle auf 64 Prozent sind nur einige der ehrgeizigen Maßnahmen, die zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks beitragen sollen.

Wertvolle Einblicke in internationale Entwicklungen

Nach der Konferenz konnten die Doktoranden eine moderne Abfallverbrennungsanlage in Shenzhen besichtigen. Diese technische Excursion bot ihnen die Möglichkeit, sich direkt über internationale Entwicklungen der Abfallwirtschaft zu informieren und sich mit Fachleuten aus aller Welt auszutauschen. Dieser Anstoß zum Austausch über innovative Ansätze zeigt, wie wichtig eine internationale Zusammenarbeit in der Abfallbewirtschaftung ist, insbesondere wenn man bedenkt, dass jährlich über zwei Milliarden Tonnen feste Siedlungsabfälle weltweit produziert werden. Prognosen deuten darauf hin, dass sich diese Menge bis 2050 auf 3,8 Milliarden Tonnen erhöhen könnte, wenn keine wirksamen Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Im Kontext dieser Herausforderungen zeigt sich das Konzept der Kreislaufwirtschaft als Schlüssellösung. Die Initiative New Life betont, dass eine funktionierende Kreislaufwirtschaft nicht nur Abfälle und Emissionen reduziert, sondern auch natürliche Ressourcen schont und Energie spart. Ein Beispiel dafür ist die stoffliche Verwertung von Altreifen, die in Deutschland jährlich über 200.000 Tonnen an Sekundärrohstoffen wie Gummigranulat und Gummimehl liefert. Diese können dann in hochwertigen Produkten unterschiedlichster Branchen eingesetzt werden.

Ein Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Das Leitbild Zero Waste, das die Verringerung von Abfall und die Schaffung ökologischer Stoffkreisläufe zum Ziel hat, wird durch solche Projekte und Initiativen unterstützt. In einer Zeit, in der das aktuelle Wirtschaftssystem oft als linear – also Produzieren, Benutzen, Wegwerfen – wahrgenommen wird, ist es ermutigend zu sehen, dass verschiedene Akteure auf der ganzen Welt Initiativen ergreifen, um den Kreislauf zu schließen. Mit kreativen Lösungen und einem respektvollen Umgang mit Ressourcen können wir gemeinsam einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Weichen für eine nachhaltige Zukunft stellen.

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OrtLeoben, Österreich
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