Schwerer Baustellenunfall: 26-Jähriger unter Kipper eingeklemmt

Schwerer Baustellenunfall: 26-Jähriger unter Kipper eingeklemmt
Sankt Andrä-Höch, Österreich - Am 12. Juni 2025, gegen 15 Uhr, ereignete sich ein schwerer Unfall auf einer Baustelle in Sankt Andrä-Höch im Bezirk Leibnitz. Ein 26-jähriger Arbeiter aus dem Bezirk Deutschlandsberg war mit einem Vorderkipper, auch Dumper genannt, beschäftigt, um Schotter-Bruch in eine Künette zu kippen. Der Unfall hat die Gefahren, die auf Baustellen lauern, erneut aufgezeigt.
Während der Arbeiten musste der Arbeiter über einen steilen Abhang mit einem Gefälle von 20 bis 25 Prozent fahren. Plötzlich kippte der Vorderkipper talwärts, was fatale Folgen hatte. Der Mann, der keinen Sicherheitsgurt angelegt hatte, wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und unter dem Kipper eingeklemmt. Glücklicherweise eilten weitere Arbeiter zur Hilfe, befreiten ihn und verständigten unverzüglich die Einsatzkräfte. Nach der Erstversorgung durch Rettungssanitäter und einen First Responder wurde er mit dem Notarzthubschrauber ins LKH Graz geflogen. Der 26-Jährige erlitt dabei schwere Verletzungen, während nach aktuellem Ermittlungsstand ein Fremdverschulden ausgeschlossen werden kann, berichtet 5min.at.
Die Gefahren auf Baustellen
Unfälle wie der jüngste Vorfall in Sankt Andrä-Höch sind kein Einzelfall. Studien zeigen, dass die Unfallhäufigkeit auf Baustellen etwa doppelt so hoch ist wie an anderen Arbeitsplätzen. Oft sind die Folgen gravierend. Besonders ier gibt es verschiedene Gefahrenquellen, die es auf Baustellen zu beachten gilt. Dazu zählen ständige Veränderungen der Arbeitsumgebung, hohe körperliche Belastung, unvorhersehbare Witterungseinflüsse sowie ein großer Zeit- und Termindruck. Diese Faktoren begünstigen Unfälle, die häufig schwerer sind als in anderen Branchen, erklärt die Deutsche Handwerks Zeitung.
Besonders gefährlich sind Tätigkeiten im Transport und Verkehr, die laut BAuA 33,2 % aller Unfälle im Baugewerbe ausmachen, gefolgt von Gewinnung und Herstellung mit 24,1 %. Der Arbeitsschutz auf Baustellen ist daher von essenzieller Bedeutung und wird durch zahlreiche Vorschriften geregelt. Dazu zählen das Arbeitsschutzgesetz, die Arbeitsstättenverordnung, die Betriebssicherheitsverordnung sowie die Baustellenverordnung.
Regelungen und Verantwortung
Diese Vorschriften sind da, um sowohl die Sicherheit als auch den Gesundheitsschutz auf Baustellen zu gewährleisten. Arbeitgeber müssen sich an die zuständigen Arbeitsschutzbehörden wenden, die Baustellen überwachen und Beratungen anbieten. Verantwortungsvolle Planung und Ausführung liegen in den Händen von Architekten, Bauleitern, Bauherrn, Koordinatoren und Unternehmern, betont die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.
Um die Unfallgefahr zu minimieren, sind spezifische Sicherheitsmaßnahmen notwendig. Dazu gehören Unterweisungen zu Gefahrenstellen und riskanten Arbeitsbereichen sowie die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung gemäß dem Arbeitsschutzgesetz.
Der tragische Vorfall in Sankt Andrä-Höch mahnt uns einmal mehr, die Wichtigkeit des Arbeitsschutzes auf Baustellen nicht zu unterschätzen. Arbeitsunfälle können in vielen Fällen durch das Einhalten von Sicherheitsvorschriften und einem bewussten Umgang mit den Gefahren vor Ort verhindert werden.
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Ort | Sankt Andrä-Höch, Österreich |
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