Amoklauf in Graz: Zehn Tote und eine Nation in Trauer

Amoklauf in Graz: Zehn Tote und eine Nation in Trauer
Graz, Österreich - Am 10. Juni 2025 verwandelte sich ein ganz normaler Schultag am Bundesoberstufenrealgymnasium in Graz in ein schreckliches Szenario. Ein 21-jähriger ehemaliger Schüler, der die Schule abgebrochen hatte, brachte die schockierende Zahl von zehn Menschen um – darunter neun Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren und eine Lehrerin. Der Täter, der nach der grausamen Tat Selbstmord beging, war laut Berichten als psychisch untauglich für den Wehrdienst eingestuft worden und hatte dennoch durch ein legales Verfahren Waffen erworben. In der Tat benutzte er eine Glock-Pistole, eine abgesägte Doppelflinte und ein Jagdmesser, während er eine Schießbrille und ein Headset trug.
Während der Amoklauf nur sieben Minuten dauerte, hinterließ er nicht nur unzählige Verletzte, sondern auch eine Nation in Trauer. Von den 11 Verletzten befinden sich die meisten in stabilem Zustand. In der Schule befanden sich an diesem Tag zwischen 350 und 400 Schüler, die sich in den Klassenzimmern versperrten und die Türen verbarrikadierten, als die Alarmmeldungen durch die Gänge hallten. Einsatzkräfte waren 13 Minuten nach dem Notruf vor Ort. In den Tagen nach dem Amoklauf folgte eine dreitägige Staatstrauer in Österreich, und am 11. Juni wurde um 10 Uhr in einem landesweiten Trauermarsch an die Opfer erinnert.
Psychische Probleme und Waffenbesitz
Besonders erschütternd ist die Tatsache, dass der Täter bereits 2021 als psychisch instabil beurteilt wurde. Laut einem Bericht von vol.at hatte das Bundesheer festgestellt, dass er aufgrund seiner psychischen Verfassung untauglich für den Wehrdienst war. Doch trotz dieser Bewertung konnte er durch einen psychologischen Test bei einer zivilen Behörde legal eine Waffe erwerben.
Die Waffenbesitzregelungen in Österreich verlangen von Antragsstellern unter anderem den Nachweis eines einwandfreien Umgangs mit Waffen sowie ein psychologisches Gutachten zur Verlässlichkeit. Allerdings gibt es immer wieder Kritik an den Tests, wie die Leiterin der Fachsektion Rechtspsychologie, Julia Wachter, feststellt. Sie erwähnt veraltete Testmethoden und kritisiert, dass es keine klare Definition gibt, was Gutachter in Bezug auf die waffenpsychologische Verlässlichkeit testen sollen. Die aktuellen Vorschriften scheinen in der Praxis nicht immer zu greifen.
Politische Reaktionen und die Diskussion um die Waffengesetzgebung
Der Amoklauf hat eine grundlegende Diskussion über die Waffengesetzgebung in Österreich angestoßen. Der Landeshauptmann der Steiermark, Mario Kunasek (FPÖ), zeigte sich empört über die Datenschutzregelungen, die es dem Bundesheer nicht erlauben, Informationen über psychisch instabile Personen einfach weiterzugeben. Dies hat auch damit zu tun, dass solche Informationen nur auf Anfrage von Behörden in konkreten Fällen weitergegeben werden dürfen. Der Nationale Sicherheitsrat wird zu diesem entscheidenden Thema tagen, um mögliche Änderungen zu diskutieren.
Das öffentliche Interesse an der Thematik steigt, besonders angesichts der Sicherheitslage in Europa und der jüngsten Tragödien. Kurier berichtet über den gesunkenen Sicherheitsgedanken der Bevölkerung, welches nach der Flüchtlingskrise 2015 und den weltweiten Terroranschlägen eine spürbare Abnahme erlebt hat. Es bleibt abzuwarten, wie die Politikkreise auf diesen erschütternden Vorfall reagieren werden und ob nachhaltige Änderungen in der Gesetzgebung folgen.
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Ort | Graz, Österreich |
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