Insolvenzwelle in der Steiermark: Zwei Firmen pro Tag pleite!

Insolvenzwelle in der Steiermark: Zwei Firmen pro Tag pleite!
Steiermark, Österreich - Die wirtschaftliche Lage in der Steiermark bleibt angespannt. Im ersten Halbjahr 2025 mussten 383 Unternehmen Insolvenz anmelden, was einen Anstieg von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Das sind insgesamt zwei Firmenpleiten pro Tag, wie MeinBezirk berichtet.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass die finanzielle Situation vieler Betriebe kaum stabilisiert ist. Laut einer Umfrage des KSV1870 sind lediglich 47 Prozent der steirischen Unternehmen mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Dies spiegelt sich auch in den betroffenen Branchen wider, von denen viele schwere Verluste verzeichnen. In der Beherbergung und Gastronomie gab es beispielsweise einen Anstieg der Insolvenzen um 60 Prozent, und auch die Bauwirtschaft und der Handel waren stark betroffen.
Branchenspezifische Herausforderungen
Die drei Branchen, die aktuell die Nase vorn bei den Insolvenzmeldungen haben, sind die Beherbergung und Gastronomie (64 Fälle), die Bauwirtschaft (63 Fälle) sowie der Handel und die Instandhaltung von Kraftfahrzeugen (63 Fälle). Zusammen sind sie für die Hälfte aller Insolvenzen in der Steiermark verantwortlich. Diese Entwicklung zeigt, dass die Wirtschaft Schwierigkeiten hat, sich zu erholen.
Ein weiterer kritischer Punkt: 119 Insolvenzen mussten wegen fehlender Kostendeckung nicht eröffnet werden. Dies bedeutet, dass die Zahl der tatsächlichen Insolvenzen möglicherweise noch höher ist, als die veröffentlichten Daten vermuten lassen.
Prognosen und Trends
Wenn man die bisherigen Entwicklungen betrachtet, überrascht es nicht, dass Experten bis Jahresende 2025 mit 750 bis 800 Firmenpleiten in der Steiermark rechnen. Eine positive Nachricht gibt es jedoch im Hinblick auf die Privatkonkurse: Hier gab es einen Rückgang auf 443 Schuldenregulierungsverfahren, was einem Minus von 15,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit ist die Steiermark führend in Österreich, wo der bundesweite Durchschnitt lediglich einen Rückgang von 1,6 Prozent aufweist.
Wie die Statistik Austria mitteilt, sind sie seit dem ersten Quartal 2021 verpflichtet, quartalsweise Daten über Unternehmensregistrierungen und Insolvenzen zu erstellen. Die rechtlichen Grundlagen dafür basieren sowohl auf europäischen als auch nationalen Vorschriften, die eine systematische Erhebung der Unternehmensdemografie gewährleisten. Diese Informationen bieten eine transparente Sicht auf die wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen viele steirische Unternehmen stehen.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Steiermark weiterhin mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert ist. Die Unsicherheit in verschiedenen Branchen sowie das hohe Niveau an Unternehmensinsolvenzen kann auch die wirtschaftliche Stabilität der Region gefährden. Die kommenden Monate werden entscheidend sein für die Erholung der steirischen Wirtschaft.
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Ort | Steiermark, Österreich |
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