Graz in Trauer: KIT hilft nach Amoklauf mit elf Toten in Schule

Amoklauf in Graz: Kriseninterventionsteam leistet psychologische Hilfe für Betroffene und Angehörige nach tragischem Vorfall.
Amoklauf in Graz: Kriseninterventionsteam leistet psychologische Hilfe für Betroffene und Angehörige nach tragischem Vorfall. (Symbolbild/ANAGAT)

Graz in Trauer: KIT hilft nach Amoklauf mit elf Toten in Schule

Graz, Österreich - Eine Tragödie erschütterte am 11. Juni 2025 Graz: In einem Oberstufenrealgymnasium kam es zu einem Amoklauf, bei dem tragischerweise elf Menschen das Leben verloren. Ein solches Ereignis belastet nicht nur die Angehörigen der Opfer, sondern auch die Überlebenden, die Schüler und Lehrkräfte, die seelisch stark betroffen sind. Angesichts dieser Horrornachricht mobilisierte das Kriseninterventionsteam (KIT) des Landes Steiermark seine umfangreiche Expertise für die betroffenen Menschen. Laut Kurier war das Team bereits am Dienstag und Mittwoch mit über 60 Ehrenamtlichen in der Helmut-List-Halle im Einsatz.

Die Krisenintervention zielt darauf ab, den Betroffenen in der akuten Phase Unterstützung zu bieten. Dabei kommt es nicht nur auf die Anzahl der Menschen an, die Hilfe suchen, sondern auch auf den Schweregrad der möglichen Traumatisierung. Über 400 speziell ausgebildete Ehrenamtliche stehen bereit, um Schülern, Lehrkräften und Eltern in dieser schweren Zeit zur Seite zu stehen.

Wichtige Unterstützung in Krisenzeiten

Die Belastungen, die ein solches Trauma mit sich bringt, sind vielfältig. Typische Reaktionen können Angst, Fassungslosigkeit, Ohnmacht und Wut sein. Unterschiedliche Menschen benötigen unterschiedliche Arten der Unterstützung: Während einige Gespräche suchen, brauchen andere vor allem Ruhe oder die Gemeinschaft ihrer Klassenkameraden. Hier setzt die Arbeit des KIT an, das 1998 nach dem Grubenunglück von Lassing gegründet wurde und seither in ständiger Rufbereitschaft ist.

Besonders in der ersten Woche kann eine professionelle Betreuung durch das Kriseninterventionsteam entscheidend sein, um die psychische Belastung zu mildern. Die Akutphase kann ein bis drei Wochen dauern, um den Betroffenen die Möglichkeit zu geben, die Geschehnisse zu verarbeiten. Eine frühzeitige Unterstützung kann somit helfen, ernsthafte psychische Probleme zu vermeiden und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Das BELLA-System der Krisenintervention

Wie die Gesundheit.gv.at beschreibt, erfolgt die Krisenintervention nach einem strukturierten Ablauf, bekannt als BELLA-System. Die fünf Schritte beinhalten das Aufbauen einer Beziehung, das Erfassen der Situation, die Linderung der Symptome, das Einbeziehen von Unterstützern sowie das Finden eines Ansatzes zur Problembewältigung. Dieses System soll sicherstellen, dass Betroffene schnell und effektiv Unterstützung erhalten.

Die Notrufnummer für die psychosoziale Akutbetreuung in der Steiermark lautet 130. Dort können Menschen in Krisensituationen schnell Hilfe anfordern. Neben der Betreuung von Betroffenen bietet das KIT ebenfalls psychologische Unterstützung für Einsatzkräfte an, die mit belastenden Situationen konfrontiert wurden, und kümmert sich um die Nachbetreuung der Einsatzkräfte. Diese umfassende Unterstützung ist nicht nur regional, sondern auch wissenschaftlich überprüft und optimiert, um bestmöglich auf die Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen, wie ein weiterer Bericht auf Katastrophenschutz Steiermark dokumentiert.

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OrtGraz, Österreich
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